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Viola aus Beethovens Besitz, zugehörig zum Lichnowsky-Satz

Mö 10,3

Standort: Museum

Viola aus Beethovens Besitz, zugehörig zum Lichnowsky-Satz
Füssen, 2. Hälfte 18. Jh. – Ahorn- und Fichtenholz, deckend lackiert; noch im Originalzustand; mittleres Format, mit schlangenartig eingekerbten Rändern, Umriss gewellt (auch die Schnecke und die F-Löcher)

Titel/Eintragungen nach Vorlage: Bezeichnet: gedruckter Zettel: "Vicenzo Ruger detto il Per. In Cremona 1690" ["90" handschriftlich]

Dazu ein Holzkasten aus schwarz poliertem Erlenholz.

Eines der vier Instrumente, die Beethoven um 1800 von Fürst Karl von Lichnowsky als Geschenk erhielt.

Die Viola befindet sich noch im Originalzustand; der alte, aufgenagelte Hals ist noch vorhanden. Er wurde lediglich im Lauf der Zeit einmal herausgelöst und wieder verleimt, weshalb der Nagel im Oberklotz fehlt. Vielleicht wurde dabei der Halswinkel geringfügig geändert, sicherlich aber nicht wesentlich. Das Griffbrett ist um 1800 auf das Instrument gekommen, in der Zeit als die hellen - zum Beispiel mit Ahorn - furnierten Griffbretter durch Ebenholzgriffbretter ersetzt wurden, teilweise massiv, teilweise furniert. Das besondere dieses Instrumentes ist, dass der Umriss gewellt ist, eine Formgebung, die vermutlich von Gedler eingeführt wurde, zumindest hat er sie oft verwendet. Auch die Schnecke und selbst die F-Löcher sind im Umriss gewellt. (Th. Schiegnitz)

Die Zuschreibung durch das Etikett auf Vincenzo Ruger ist irrig. Die Bratsche wurde wohl von Johann Anton Gedler gefertigt.

Mit historischem Stegmodell bestückt und mit Silberdraht umsponnenen Darmsaiten ausgestattet.

Provenienz: Ludwig van Beethoven, Karl Holz

Zugang: 1890, Dauerleihgabe Staatliches Institut für Musikforschung Berlin

Besitzvermerk auf dem Boden von Beethoven eingekratzt: "B"; zusätzlich ein rotes Lacksiegel mit Beethovens Initialen "LvB".

Nachweis: Thomas Schiegnitz, Beethovens Quartett, in: Das Musikinstrument 48 (1999), H. 4, S. 52f.


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