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Louis Spohr, Brief an Peter Joseph Simrock in Köln, Kassel, 15. Oktober 1826, Autograph

Spohr, Louis
[Briefe / Simrock, Peter Joseph / 1826.10.15]
Brief an Peter Joseph Simrock in Köln, Kassel, 15. Oktober 1826. – Autograph
Kassel, 15.10.1826. – 1 Doppelblatt, 3 S. Brieftext, 1 Adressenseite. – Gedruckter Brief mit handgeschriebenem Zusatz ; 25,3 x 20,8 cm. – Dt.

Datierung: "Cassel, den 15=ten October 1826"

Adresse: "Sr. Wohlgeb / Dem Herrn Simrock / Musikverleger in / Cölln.", links daneben "franco."; Poststempel, Postvermerke; Siegel

Textanfang: "Mein neues Oratorium 'Die letzten Dinge'"

Der eigentliche Brief ist gedruckt, darunter ein handgeschriebener Zusatz von Spohr, datiert, mit Unterschrift.

Auf Bl. 2 durch Öffnen des Siegels Fehlstelle, mit geringem Textverlust.

Auf Bl. 1r oben links von fremder Hand "470".

Im gedruckten Teil bietet Spohr sein neues Oratorium "Die letzten Dinge" WoO 61 zur Subskription an. Im handgeschriebenen Zusatz bittet er Simrock, das Unternehmen zu unterstützen und durch Aushang bekannt zu machen. Den gleichen Brief schrieb Spohr auch an Simrocks Vater Nikolaus in Bonn (NE 241, 18).

Text: Wohlgebohrener, Hochgeehrter Herr, Mein neues Oratorium, die letzten Dinge, nach Worten der Heiligen Schrift zusammengestellt von Rochlitz, das bei dem Niederrheinischen Musikfeste in Düsseldorf am 1sten Pfingstage dieses Jahres aufgeführt wurde, gedenke ich jetzt zum Gebrauch der Gesangvereine, für die es sich wegen seiner Einfachheit und leichten Aufführbarkeit besonders eignet, im Klavierauszuge herauszugeben und zwar auf eigene Kosten, da keiner meiner bisherigen Verlage mir ein, der Arbeit einigermaßen angemessenes Honorar dafür gezahlt hat. Da dieses Werk dennoch in den Handel kommen wird, so muß ich den Weg der Subscription einschlagen. Ich nehme mir daher die Freiheit, Ew. Wohlgebohren um die Gefälligkeit zu bitten, mein Vorhaben dem unter Ihrer Leitung stehenden Gesangverein gütigst bekannt zu machen um die Mitglieder desselben zur gefälligen Unterzeichnung aufzufordern. Der Preis des Exemplars wird 3 Rthlr Preußisch seyn und ist deshalb so niedrig gestellt, (fast nur auf die Hälfte des Preises anderer Klavierauszüg von dieser Stärke,) um die geehrten Mitglieder der Gesangvereine zu veranlassen, sich lieber den Klavierauszug anzuschaffen der ihnen die Übersicht des Ganzen darbiethet, als einzelne Stimmen ausschreiben zu lassen. Sammlern von Unterschriften erbiethe ich mich, das siebente Exemplar frei zu geben. Da mein Werk sich nicht bloß zur Übung der Vereine bey Pianoforte-Begleitung, sondern hauptsächlich zu einer starkbesetzten Ausführung mit Orchesterbegleitung eignet so erbiethe ich mich, denjenigen Vereinen, die mein Unternehmen besonders wohl wollend unterstützen werden, eine Abschrift der Partitur, lediglich gegen Erstattung der Abschreibegebühren, (die etwa zehn, höchstens zwölf Thaler betragen werden) zukommen zu lassen. Schließlich ersuche ich Ew. Wohlgebohren, da das Werk baldmöglichst (spätestens bis Neujahr) versandt und die Namen der Unterzeichner vorgedruckt werden sollen, um baldgefällige Einsendung derselben. Mit vorzüglicher Hochachtung habe ich die Ehre zu seyn Ew. Wohlgebohren ergebenster Diener Louis Spohr."

NS. "Da ich in Cölln ausser Ihnen niem[anden] kenne, so bitte ich Sie ergebenst, den Inhalt dieser Schrift allen denen, von welchen Sie voraussetzen, daß sie sich für mein Unternehmen interessieren werden, gefälligst mitzutheilen und mir dann das Resultat baldgefälligst zu melden. Mit inniger Hochachtung der Ihrige Louis Spohr.". Karl Traugott Goldbach, Spohr-Briefe: <http://bit.ly/1P6FrYG>


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