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Louis Spohr, Brief an Franz Carl Anton und Peter Joseph Simrock in Bonn, Kassel, 1. Januar 1833, Autograph

Spohr, Louis
[Briefe / Simrock, Peter Joseph / 1833.01.01]
Brief an Franz Carl Anton und Peter Joseph Simrock in Bonn, Kassel, 1. Januar 1833. – Autograph
Kassel, 01.01.1833. – 1 Doppelblatt, 3 S. Brieftext, 1 Adressenseite. – Tinte ; 25,5 x 21 cm. – Dt.

Datierung Bl. 1r: "Cassel den 1-sten / Januar 1833."

Adresse Bl. 2v: "An / die Herren F. C. A und / P. J. Simrock. / Verlags=Musikalienhand= / lung von N. Simrock / in / Bonn a/R.", links daneben "franco."; Poststempel, Postvermerke; Siegel

Empfängervermerk Bl. 2v: "N-o 22 / Cassel 1/5 Januar 1833 / Spohr, Louis / beantwortet d 1 Jan. 1833."

Textanfang: "Da ich seit dem Tode des Herrn C. F. Peters in Leipzig nicht mehr durch Verträge gebunden bin"

Eigenhändiger Brief, datiert, mit Unterschrift.

Durch Öffnen des Siegels Fehlstelle auf Bl. 2, mit sehr geringem Textverlust.

Auf Bl. 1r oben links von fremder Hand "N=o 22".

Auf Bl. 2v mit Bleistift Auflistung und Ausrechnung mit Opern Mozarts und evtl. deren Preisen.

Nach dem Tod von Peters in Leipzig will Spohr erneut Geschäftsverbindungen mit Simrock in Bonn aufbauen und bietet den beiden Brüdern, die nach dem Tod ihres Vaters Nikolaus 1832 gemeinsam den Verlag führen, seine 3 Psalmen op. 85 und sein 3. Doppelquartett op. 87 zum Druck an.

Text: "Da ich seit dem Tode des Herrn C. F. Peters in Leipzig nicht mehr durch Verträge gebunden bin, jener Handlung alle meine Manuscripte zu überlassen, so wird es auch mich recht freuen, mit Ihrer geehrten Verlagshandlung von neuem in Geschäftsverbindung zu treten. Ich offerire Ihnen daher Ihrem Wunsche gemäß, 2 Manuscripte zum Verlag, von welchem das eine 3 Psalmen nach Mendelsohnscher Übersetzung für 2 vierstimmige Chöre mit eingemischten Solis bereits fertig vorliegt (und eben von unsern Gesangvereinen einstudirt wird um binnen kurzen öffentlich aufgeführt zu werden) und das andere 3tes Doppelquartett für 4 Violinen, 2 Violen und 2 Violoncells binnen kurzem beendigt seyn wird. Ein jeder der Psalmen besteht aus 3, aneinanderhängenden Sätzen. Der erste schließt mit einer einfachen Fuge, der 2te mit einem canonisch durchgeführten Cantus firmus und der 3te mit einer Doppelfuge. Zum Einstudiren ist eine Pianofortestimme hinzugefügt, die bey der Aufführung aber besser wegbleibt. - Das Doppelquartett, von welchem 3 Sätze fertig sind, ist ganz in der Weise geschrieben, wie die beyden, bereits bey Peters und Schlesinger gesochenen. Das Honorar für die 3 Psalmen beträgt 150 Rth. Pr[eußisch] Courant; für das Doppelquartett, inclusive der Berechtigung zu allen beliebigen Arrangements, 200 Rth. Ich sehe nuneiner baldgefälligen Nachricht entgegen, ob Sie eins dieser Manuscripte, oder beyde zum Verlag zu übernehmen, geneigt sind, und unterzeichne mit vorzüglichster Hochachtung Ew. Wohlgeb. ergebenster Louis Spohr". Karl Traugott Goldbach, Spohr-Briefe: <http://bit.ly/1P6Kqsv>


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