Louis Spohr, Brief an den Verlag Simrock in Bonn, Kassel, 6. Oktober 1835, Autograph
Brief an den Verlag Simrock in Bonn, Kassel, 6. Oktober 1835. – Autograph
Kassel, 06.10.1835. – 1 Doppelblatt, 3 S. Brieftext, 1 Adressenseite. – Tinte ; 25,2 x 21,4 cm. – Dt.
Datierung Bl. 1r: "Cassel den 6-ten October / 1835."
Adresse Bl. 2v: "Sr. Wohlgeb / Herrn N. Simrock / in / Bonn.", links daneben: "Nebst einem / Paquet Musi= / kalien in blauem / Papier, gez: / H. N. S."; Poststempel, Postvermerke; Siegel
Bl. 2v: "N=o 1090 / Cassel d 6/11 Oct-br 1835 / Spohr L. / beantw. d. 12.Octbr."
Textanfang: "Da von den Subskribenten meines Clavierauszugs"
Eigenhändiger Brief, datiert, mit Unterschrift.
Auf Bl. 2 durch Öffnen des Siegels Fehlstelle, mit geringem Textverlust.
Auf Bl. 1r oben links von fremder Hand "Mem. [?] 345.".
Spohr bittet Simrock wegen der hohen Nachfrage der Subskribenten von seinem Oratorium (wohl "Des Heilands letzte Stunden" WoO 62, zu dem im Selbstverlag der Klavierauszug erschienen war) die Chorstimmen zu stechen.
Text: "Wohlgeborner Herr, Da von den Subscribenten meines Clavierauszugs sehr häufige Anfragen einlaufen, ob die Chorstimmen nicht auch gestochen werden, und ich selbst deren Herausgabe nicht beabsichtige, so nehme ich sehr gern Ihren Vorschlag "dieselben zu stechen und herauszugeben" an, da die Verbreitung des Werks dadurch erleichtert wird. Ich bedinge mir für die Erlaubnis nur, daß Sie eine Parthie meines Clavierauszugs in Commission nehmen ohne Provision dafür zu bekommen; weil den Abnehmern Ihrer Stimmen es eine Erleichterung seyn wird, wenn sie auch den Clavierauszug bey Ihnen beziehen können. Da dieser aber nun in diesen Tagen an die Subscribenten versandt wird, so ist es die höchste Zeit, daß die Chorstimmen gestochen werden. Sie werden dieß aber außerdem noch öffentlich sogleich anzeigen müssen. Damit Sie aber gleich die Stimmen in Arbeit geben können, schicke ich Ihnen beyliegend die beyden verlangten Clavierauszüge 1., für Sie und 1, für Herrn A.R. Verkenius, und zwar mit der Post, weil Sie dieselben durch Buchhändlergelegenheit viel zu spät für Ihren Zweck erhalten würden. Die Partitur für Hr. Verkenius deren Abschrift 10 Rth. 16 Sgr. Kostet, wird, sobald noch mehrere Abschriften vollendet seyn werden, nachfolgen. Ihre Bestellung des Clavierauszugs "der letzten Dinge" kann ich nicht befriedigen, da die Auflage schon seit vorigen Winter vergriffen ist. Es sind seitdem wieder, wenigstens an 100 Exempl. verlangt worden, besonders nach Holland, so daß es sich wohl bezahlen würde, eine 2te A[uf]lage zu machen. Ich habe jedoch [zu] einem solchen Unternehmen keine Lust, weil es mir zu viel Zeit raubt, die ich auf angenehmere Weise zu Geld machen kann. Nach Ihrer gefälligen Antwort und Zustimmung werde ich Ihnen dann mit Frachtgelegenheit die Commissionsexempl. übersenden. Mit vorzüglicher Hochachtung Ew. Wohlgeb. ergebenster Louis Spohr.". Karl Traugott Goldbach, Spohr-Briefe: <http://bit.ly/1OSHJ1V>
Permalink
NE 241, 35Briefe / Simrock <Bonn> / 1835.10.06Spohr, Louis06.10.1835