Louis Spohr, Brief an den Verlag Simrock in Bonn, Kassel, 26. Januar 1841, Autograph
Brief an den Verlag Simrock in Bonn, Kassel, 26. Januar 1841. – Autograph
Kassel, 26.01.1841. – 1 Doppelblatt, 3 S. Brieftext, 1 Adressenseite. – Tinte ; 24,7 x 20,1 cm. – Dt.
Datierung Bl. 1r: "Cassel den 26-sten / Januar 1841."
Adresse Bl. 2v: "Sr. Wohlgeb / Herrn N. Simrock / Musikverleger / in / Bonn."; Poststempel, Postvermerke; Siegel
Empfängervermerk Bl. 2v: "N=o 90. / Cassel d. 26./30 Jan: 1841. / Spohr / Beantw. d. 18/2 41"
Textanfang: "Wenn ich mich nicht irre"
Eigenhändiger Brief, datiert, mit Unterschrift.
Auf Bl. 2 durch Öffnen des Siegels Fehlstelle, mit sehr geringem Textverlust.
Auf Bl. 2v mit Bleistift Auflistung von Stimmen von fremder Hand.
Auf Bl. 2r von anderer fremder Hand "d. d. agentur / Joh Cour[?] Reitken zu Mannheim".
Spohr bittet den Verlag, die bei Simrock gestochenen Chorstimmen zu seinem Oratorium "Des Heilands letzte Stunden" WoO 62 direkt nach Luzern zu schicken, wo das Oratorium beim Musikfest der Schweizer Musikgesellschaft aufgeführt werden soll. Außerdem berichtet er, er habe sein Oratorium "Der Fall Babylons" WoO 63 abgeschlossen. Obwohl er das Werk dem Verlag schon mehrfach angeboten hatte, betont er, es könne noch nicht verlegt werden, da erst die Aufführung beim Auftraggeber, dem Musikfest in Norwich im nächsten Jahr abgewartet werden müsse.
Text: "Wohlgeborner Herr, Wenn ich mich nicht irre, haben Sie die Chorstimmen meines Oratoriums "des Heilands letzte Stunden" gestochen. Dieses Oratorium ist nun von der Schweitzer. Musikgesellschaft zur Aufführung bey ihrem diesjährigen Musikfest in Luzern gewählt worden und der Kapellmeister Carl Meyer in Luzern hat bey mir Partitur, Orchesterstimmen, und die gestochenen Chorstimmen bestellt, wahrscheinlich in der Meinung, letztere seyen, wie der Clavierauszug, im Selbstverlag erschienen. - Partitur und Orchesterstimmen werde ich ihm hier schreiben lassen. Die Chorstimmen haben Sie aber die Güte ihm direkt mit Buchhändler Gelegenheit zu zu senden. Er verlangt 70 Sopran- 30 Alt- 50 Tenor- und 50 Baß-Stimmen. Er hätte sie gern so bald wie möglich, da das Einstudiren sogleich nach Ankunft derselben beginnen soll. Mein neues Oratorium "der Fall Babylons" ist seit kurzem vollendet und wird, mit Genehmigung des Festcommités in Norwich, hier in Cassel ein Mal (am Charfreitage) gegeben werden. Dann darf es aber nicht eher veröffentlicht werden, als nach dem Feste in Norwich im September des nächsten Jahres. Daß Ihre Anweisung auf 14 Rth. 20 Sgr. auf Hornthal nicht acceptirt wurde, habe ich Ihnen wohl schon gemeldet? Sollte der Übersendung der Chorstimmen nach Luzern irgend etwas im Wege stehen, so bitte ich um gefällige Anzeige. Mit vorzüglicher Hochachtung Ew. Wohlgeb. ergebenster". Karl Traugott Goldbach, Spohr-Briefe: <http://bit.ly/1m0q9h2>
Permalink
NE 241, 56Briefe / Simrock <Bonn> / 1841.01.26Spohr, Louis26.01.1841