Louis Spohr, Brief an den Verlag Simrock in Bonn, Kassel, 19. September 1842, Autograph
Brief an den Verlag Simrock in Bonn, Kassel, 19. September 1842. – Autograph
Kassel, 19.09.1842. – 1 Doppelblatt, 3 S. Brieftext, Bl. 2v nur Empfängervermerk. – Tinte ; 27,2 x 21,8 cm. – Dt.
Datierung Bl. 1r: "Cassel den 19ten / Sept. 1842."
Empfängervermerk Bl. 2v: "N=o 823. / Cassel d. 19/24 Sept. 1842. / Spohr / Beantw. d."
Textanfang: "Beykommend übersende ich Ihnen das Manuskript des Psalms"
Eigenhändiger Brief, datiert, mit Unterschrift.
Ohne namentliche Anrede oder Adresse, der Adressat ergibt sich aus dem Inhalt und dem Überlieferungszusammenhang.
Spohr schickt die Stichvorlage seines Psalms 128 op. 122. Er bedauert, keine Abschrift seines Oratoriums "Die letzten Dinge" WoO 61 anfertigen lassen zu können, da seine Partitur verschollen sei - zu oft habe er sie verliehen und sich nicht notiert, wer diese zuletzt erhalten habe.
Text: "Hochgeehrtester Herr, Beykommend übersende ich Ihnen das Manuscript des Psalms. Wollen Sie mir die Correktur zusenden, so werde ich dieselbe sehr gern übernehmen. Ist Ihr Correktor aber zuverlässig, so wird es nicht nöthig seyn, da das Manuscript völlig correkt ist. Die Partitur oder Orchesterstimmen des Oratoriums "die letzten Dinge" kann ich Ihnen leider nicht schreiben lassen, da ich seit etwa 3 Jahren beydes vermisse. Sie wurden sehr oft verborgt und da ich früher dergleichen nicht notirte, so kann ich jetzt durchaus nicht ermitteln, wo sie sich befinden mögen. Ich habe schon an einigen Orten angefragt aber ohne Erfolg. Im Falle Ihres Auftrags habe ich nun nochmals hier an allen Orten, wo sie nur zu vermuthen waren, suchen lassen, aber auch vergeblich! Sie werden ja wohl in Ihrer Nähe irgendwo eine Partitur wissen, wo Sie die Copie können machen lassen? Unter andern besitzt auch Herr Verkenius eine solche. Bey gelegentlicher gefälliger Einsendung des Honorars für den Psalm bitte ich auch um gütige Beyfügung meines Guthabens, welches laut der von Ihnen am 15ten Febr. 1841 ausgestellten Rechnung 44 Rth.betrug. Auch würden Sie mich sehr verbinden, wenn Sie die Güte hätten, ein Honorar von 2 Friedrichsd'or, welches mir Herr Dunst in Bonn schuldet (für ein Lied welches ich ihm auf Verlangen einsandte) einkassiren zu lassen und beyzufügen. Die Berliner Sing-Academie, die so eben wegen der Partitur, Orchesterstimmen, Clavierauszug und Gesangstimmen von "des Heilands letzte Stunden" an mich schrieb, werde ich wegen der beyden letzteren an Sie verweisen. Mit vorzüglicher Hochachtung Ihr ergebenster Louis Spohr". Karl Traugott Goldbach, Spohr-Briefe: <http://bit.ly/1Nl3hlN>
Permalink
NE 241, 59Briefe / Simrock <Bonn> / 1842.09.19Spohr, Louis19.09.1842