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Ludwig van Beethoven, Brief an Ferdinand Ries in London, Wien, 20. Januar 1816, Autograph

W 11

Sammlung Wegeler

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Ries, Ferdinand / 1816.01.20]
Brief an Ferdinand Ries in London, Wien, 20. Januar 1816. – Autograph
Wien, 20.01.1816. – 1 Doppelblatt, 3 Seiten Brieftext, 1 Adressenseite. – Tinte ; 23,4 x 19,1 cm. – Dt.

Adresse von fremder Hand: "Vienne / Monsieur / Ferd-d Ries / [ausgestrichen: ches Mess.s B.A. Goldsmidt] [von anderer Hand:] 32 Foley Place / Cavendish Square [1. Hand:] London"; zahlreiche Postvermerke, Stempel; Siegelreste; oben links quer Vermerk von Ries: "Beethoven / 20 Jan / 1816"; Eigenhändige Datierung: "Vien am 20ten / Jenner. - / 1816"

Textanfang: "ich ersehe aus ihrem Schreiben vom 18ten Jenner"

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, eigenhändig datiert.

Fehlstelle durch Entfernen des Siegels, geringer Textverlust.

Ferdinand Ries veröffentlichte den Brief teilweise in den "Biographischen Notizen" (S. 138-139). Vollständiger Abdruck erstmals bei Leopold Schmidt 1909.

Zugang in die Sammlung Wegeler während der Arbeit Wegelers und Ries' an den "Biographischen Notizen".

Provenienz: Familie Wegeler, Koblenz

Zugang: 1998, Dauerleihgabe der Julius-Wegelerschen-Familienstiftung

Beethoven bestätigt seinem Freund Ries in London erfreut dessen Empfangsmitteilung der Werke für den englischen Verleger Birchall (Klavierauszüge von op. 91 und op. 92). Er werde allerdings die sehr hohen Porto- und Kopiaturkosten Birchall in Rechnung stellen. Beethoven kündigt an, Charles Neate werde, sobald er wieder nach England zurückreise, die Ouvertüren mitbringen (op. 115, Ouvertüren zu op. 113 und op. 117). Der Musiker Neate hatte Beethoven in Wien besucht und für die Londoner Philharmonische Gesellschaft Kompositionen Beethovens mitgenommen.

Der Klavierauszug der Sinfonie op. 92 sei der Kaiserin von Russland gewidmet. Er solle zeitgleich mit der Wiener Ausgabe erscheinen. Zwei weitere Werke (op. 96 und op. 97) kündigt Beethoven für den nächsten Postwagen an, wobei die Violinsonate bereits im Mai, das Klaviertrio jedoch erst später herausgegeben werden könne.

Beethoven dankt Ries für dessen Unterstützung bei Verlagsverhandlungen mit Birchall, besonders für die von Ries durchgeführten Korrekturarbeiten. Ries lebte ab 1813 in London und erledigte dort aus Freundschaft und Verbundenheit viele Verlagsverhandlungen und andere produktionsbedingte Handreichungen für Beethoven. (J.R.)

Literatur: Grigat, Die Sammlung Wegeler ..., Bonn 2008, Nr. D10. – Ley, Beethoven als Freund der Familie Wegeler-v. Breuning, Bonn 1927, S. 94

Nachweis: BGA 879. – KK 556. – And. 596. – Hill Nr. 47. – Grigat D10


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