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Ludwig van Beethoven, Brief an Breitkopf & Härtel in Leipzig, Wien, 2. Januar 1810, Autograph

HCB Br 83

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Breitkopf & Härtel / 1810.01.02]
Brief an Breitkopf & Härtel in Leipzig, Wien, 2. Januar 1810. – Autograph
Wien, 02.01.1810. – 1 Doppelblatt, 4 beschriebene Seiten. – Tinte ; ca. 22,2 x 18,3 cm. – Dt.

Empfängervermerk: "1810 / 2 Jan / - / 10 Jan [daneben:] Wien / Beethoven"; Datierung: "Wien / am 2ten Jenner / 1810"

Textanfang: "Kaum genesen - warf mich meine Krankheit wieder 2 Wochen lang von neuem nieder"

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, eigenhändig datiert.

Beiliegend moderne Umschlagmappe.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Breitkopf & Härtel in Leipzig

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Der Brief schildert deutlich die Notlage der Stadt Wien während der französischen Besatzung. Beethoven berichtet seinem Verleger kurz von einer erneuten Krankheit, verursacht durch die schlechte Lebenssituation im besetzten Wien ("wir haben nicht einmal mehr gutes genießbares Brod"). Größtes Problem ist die starke Inflation. Beethoven hatte Breitkopf und Härtel drei Werke (opp. 85, 86 und 72) für 250 Gulden Konventionsmünze verkauft. Der Leipziger Verlag hatte ihm den Betrag entgegen der Abmachung vollständig in Bankozetteln angewiesen, deren Kurs aber von Tag zu Tag weiter im Wert verfiel, so dass er nicht mehr im Voraus zu berechnen und die Scheine kaum noch einzutauschen waren. Beethoven bittet darum, das bereits überwiesene Honorar (die Bankozettel) zurückzunehmen. Wegen des rapiden Wertverlusts könne er keine Wiener Währung annehmen, sondern müsse zumindest die Hälfte des Honorars wie erbeten in Konventionsgeld Silbermünze erhalten. Dieses Geld war bereits einem Gläubiger versprochen. (J.R.)

Nachweis: BGA 419. – KK 224. – And. 243. – SBH 114. – Unger Br 83


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