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Ludwig van Beethoven, Brief an Breitkopf & Härtel in Leipzig, Wien, 28. Januar 1812, Autograph

HCB Br 98

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Breitkopf & Härtel / 1812.01.28]
Brief an Breitkopf & Härtel in Leipzig, Wien, 28. Januar 1812. – Autograph
Wien, 28.01.1812. – 1 Doppelblatt, 4 beschriebene Seiten, 1 Blatt mit Empfängervermerk. – Tinte ; 19,5 x 12,1 cm. – Dt.

Datierung: "Vien am 28ten / Jenner 1812"; Empfängervermerk auf beigelegtem Blatt: "1812 / [durchgestrichen: "Jan"] Feb / - / 8 febr [daneben:] Wien / Beethoven"; ebendort Rechnungen von fremder Hand

Textanfang: "Zur strafe für ihr gänzliches Stillschweigen lege ich ihnen auf, diese 2 Briefe gleich zu besorgen"

Eigenhändiger Brief, eigenhändig datiert, mit Unterschrift. Anrede "P.P.".

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Breitkopf & Härtel in Leipzig

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

In scherzhaftem Tonfall bittet Beethoven seinen Verleger um Weiterleitung der beiliegenden Briefe. Er formuliert dies als Bitte, "obschon es als strafe ihnen aufgelegt ist, von Rechtswegen wegen vieler Fehlervoller Auflagen, falscher Titeln, Vernachläßigungen etc..." Auch bittet er nochmals um die Übersendung der Egmont-Partitur op. 84 an Goethe, "jedoch nicht auf gewöhnliche weise, daß vieleicht hier oder da ein Stück fehlt et[c], nicht so, sondern ganz ordentlich".

Beethoven bemängelt nochmals, dass trotz seiner Änderungswünsche ein unpassender Text im Oratorium op. 85 eingefügt wurde, und wundert sich: "Ey du lieber himmel, glaubt man den[n] in Sachsen, daß das Wort die Musik mache?"

Das Angebot, im Wert von 50 Talern Musikalien aus dem Verlag Breitkopf und Härtel beim Wiener Kaufmann Traeg abzuholen (Kommissionär von Breitkopf und Härtel in Wien), habe er, Beethoven, bisher noch nicht ausgeschöpft, da die von ihm gewünschten Partituren nicht vorrätig seien. Beethoven listet seine Wünsche auf und bittet um Zusendung Mozart'scher Werke (vier Opern und das Requiem).

Beethoven erkundigt sich auch nach dem Erscheinungstermin der Gesänge op. 83 und des Egmont op. 84 (op. 83 war bereits im Herbst 1811 erschienen, Egmont kam zwischen 1811 und Mai 1812 heraus). (J.R.)

Nachweis: BGA 545. – KK 304. – And. 345. – SBH 131. – Unger Br 98


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