Ludwig van Beethoven, Billet an Karl Holz, Wien, möglicherweise Anfang Februar 1826, Autograph
Billet an Karl Holz, Wien, möglicherweise Anfang Februar 1826. – Autograph
Wien, 02.1826. – 1 Blatt, 2 beschriebene Seiten. – Tinte ; 20,4 x 25,6 cm. – Dt.
Textanfang: "Schon diesen Morgen wollte ich zu ihnen schicken, denn das Betrag. der Haußh. ist auffallend"
Eigenhändiges Schreiben, undatiert, ohne Unterschrift, ohne Anrede. Datierung und Adressat nach BGA. Der Adressat ist nur dann zutreffend, wenn die Datierung richtig ist.
Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Dorotheum in Wien (204. Auktion vom 10.-13.11.1926, "L. van Beethoven Zwei eigenhändige Briefe. Kunst, Kunstgewerbe [...]" [in einem Katalog mit 203. Auktion vom 4.-6.11.1926], Los 1)
Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer
Beethoven bittet seinen Freund Holz zu sich, damit dieser ihm in Haushaltsangelegenheiten unterstütze. Das Verhalten seiner Haushälterin hatte ihn so verunsichert, dass er nicht gewagt hatte auszugehen und seinen Freund Breuning zu besuchen. Besonders in seinen letzten Jahren hatte Beethoven große Probleme mit seinen Hausangestellten. Gegenüber seiner Dienerschaft war ständig misstrauisch und vermutete stets, diese wolle ihn hintergehen und bestehlen. Verursacht wurde dies in erster Linie durch seine Harthörigkeit, die ihn hilflos und verletzbar machte. Zudem hielt er seine Angestellten für unter seinem Stand und unterstellte ihnen nicht zuletzt auch deshalb nur Böses. Häufig mussten Freunde vermittelnd eingreifen. Beethovens Hausangestellte wechselten oft, da er sie entweder kündigte, oder sie aus freien Stücken sein Haus verließen. (J.R.)
Nachweis: BGA 2112. – And. 866. – SBH 441
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HCB BBr 59Briefe / Holz, Karl / 1826.02Beethoven, Ludwig van02.1826