Ludwig van Beethoven, Brief an Georg Friedrich Treitschke, Wien, Anfang März 1814, Autograph
Brief an Georg Friedrich Treitschke, Wien, Anfang März 1814. – Autograph
Wien, 03.1814. – 1 Doppelblatt, 4 beschriebene Seiten. – Tinte ; 20,8 x 12,3 cm. – Dt.
Textanfang: "die Verfluchte Akademie, wozu ich zwar zum Theil durch meine schlechten Umstände gezwungen ward"
Eigenhändiger Brief, undatiert, mit Unterschrift. Datierung nach BGA.
Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Friedrich von Amerling in Wien (Thayer, Beethoven's Leben, Bd. 3, 1879, S. 280)
Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer
Besitzvermerk: Stempel auf Bl. 1r unten von Friedrich von Amerling "FA"
Beethoven dankt dem Theaterdirektor und Regisseur Treitschke für dessen vorteilhafte Bearbeitung des Librettos zu "Fidelio" op. 72. Jedoch schaffe er es aus zeitlichen Gründen nicht, die Musik der Oper innerhalb von zwei Wochen umzuarbeiten: "geschwinder würde ich etwas neues schreiben, als jetzt das Neue zum alten". "Die Partitur von der oper ist so schrecklich geschrieben [...] kurzum ich versichere sie lieber T., die oper erwirbt mir die Märtirerkrone". Beethoven bittet um Verschiebung des geplanten Aufführungstermins.
Beethoven entschloss sich 1814, seine Oper Fidelio noch einmal vollständig zu überarbeiten. Konkreter Auslöser war eine Wiederaufnahme der Oper zugunsten der Sänger Saal, Vogl und Weinmüller an der k. k. Hofoper, die sich für ihre Benefizaufführung den Fidelio gewünscht hatten. Beethoven hatte seine Oper von 1805 bereits 1806 einmal überarbeitet, war jedoch immer noch nicht glücklich mit dem Werk und machte den Sängern gegenüber eine erneute Revision zur Bedingung. Mit Zustimmung des Librettisten der ersten Fassung, Joseph Sonnleithner, wurde der erfahrene Theatermann Treitschke mit der grundlegenden Revision des Textbuches beauftragt. (J.R.)
Nachweis: BGA 707. – KK 427. – And. 479. – SBH 450
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