Ludwig van Beethoven, Brief an Nikolaus Zmeskall, Wien, 21. Januar 1816, Autograph
Brief an Nikolaus Zmeskall, Wien, 21. Januar 1816. – Autograph
Wien, 21.01.1816. – 1 Doppelblatt, 2 Seiten Brieftext, 1 Leerseite, 1 Adressenseite. – Tinte ; 19,1 x 11,6 cm. – Dt.
Adresse: "Für Seine wohlgebohrn / Hr von Zmeskall"; Empfängervermerk auf Adressenseite: "21. Jan 816"; Auf Bl. 2r und v schwarze Reste eines Oblatensiegels
Textanfang: "Was solls mein lieber Z mit diesem weißen Bach?"
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, undatiert. Datierung aufgrund des Empfängervermerks.
Auf Bl. 1r von Zmeskalls Hand Verweisungszeichen hinter Beethovens "weißen Bach", am unteren Rand "dem Dichter Weissenbach".
Provenienz: J. A. Stargardt in Marburg (Auktion 27./28.11.1973, "Autographen aus allen Gebieten", Katalog 602, Los 604)
Zugang: 1973, Kauf Stargardt, Marburg
Offenbar bezieht sich Beethoven auf die gerade erschienene Ausgabe von Aloys Weißenbachs Buch "Meine Reise zum Congreß. Wahrheit und Dichtung", in dem der Autor Beethoven ein eigenes Kapitel widmet und ihn als Künstler wie als Mensch außerordentlich lobend herausstellt. Beethoven fragt sich ungehalten, warum nun ausgerechnet durch dieses Buch sein Ansehen gehoben worden sein soll: "worin [in dem Buch] viele, die mich schwarz glauben, wollen, daß ich weiß gewaschen worden bin".
Er kündigt an, Zmeskall gemeinsam mit seinem Neffen Karl zu besuchen, dessen Vormund er seit zwei Tagen ist. Beethoven betont, er werde nun allen Freunden und Feinden versuchen zu beweisen, aus diesem Neffen etwas Besseres zu machen als er selbst sei. (J.R.)
Nachweis: SBH 781. – BGA 880
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NE 93Briefe / Zmeskall, Nikolaus / 1816.01.21Beethoven, Ludwig van21.01.1816