Ludwig van Beethoven, Blatt aus einem Haushaltsbuch, 14./15./16. Juli und 5./6./7. August 1825
Blatt aus einem Haushaltsbuch, 14./15./16. Juli und 5./6./7. August 1825
1825. – 1 Blatt, 2 beschriebene Seiten, als Doppelblatt gefaltet. – Tinte, Beethovens Ergänzungen mit Bleistift ; 39,1 x 12,4 cm. – Dt.
Eintragungen der Haushälterin, von Beethoven durchgesehen und kontrolliert (Aufrechnungen und Durchstreichungen). Über den Kolonnen sind die Daten 14./15./16. Juli und 5./6./7. August eingetragen. Von Schiedermair auf das Jahr 1825 datiert. Vollständige Übertragung bei Schiedermair.
Das Hochformat war in der Mitte gefalzt und geheftet. Dadurch entsteht aus einem hochformatigen Blatt zwei Blätter in schmalen Spalten.
Im Beethoven Newsletter 9 (1994), S. 131-134 wird ein weiteres Doppelblatt im Besitz des Beethoven Centers in San José beschrieben, das mit den anschließenden Datierungen 12./13. Juli bzw. 8./9. August versehen ist. Dieses Blatt ist von derselben Hand der Haushältern beschrieben wie BH 55, beide Blätter gehörten sicherlich dem gleichen Buch an. Ira Brilliant datiert das Blatt des Beethoven Centers auf 1823.
Der Datierung Schiedermaiers mit 1825 ist jedoch Vorzug zu geben. Unter dem 15. Juli "2 Mahl zum schneiter" verzeichnet. Wie Briefwechsel und Konversationshefte belegen, gibt es im Sommer 1825 mehrfach Besuche und Aufträge beim Schneider. Die von Schiedermair angeführten Belege mittels der Briefporti treffen zu.
Provenienz: Leo Liepmannssohn in Berlin, Karl Ernst Henrici in Berlin (Versteigerung CXXV, "Autographen aus verschiedenem Besitz darunter Sammlung Friedrich Wilhelm Jähns II. Teil, Sammlung Wilhelm Ludwig Holland, Deutsche Kaiser . Haus Brandenburg, Allgemeine Geschichte . Musik und Kunst, Literatur und Wissenschaft", 24./25.11.1927, Los 431)
Zugang: 1927
Aufgrund finanzieller Engpässe und zunehmenden Misstrauens, welches durch seine Taubheit verursacht wurde, zwang Beethoven seine Haushälterinnen, über alle Besorgungen Buch zu führen. In den Haushaltsbüchern waren sowohl die einzelnen Posten als auch die dafür ausgegebenen Beträge verzeichnet. Beethoven kontrollierte die Auflistungen, vermerkte, wieviel er seiner Haushälterin gegeben und was er zurückerhalten hatte und strich die Seite schließlich durch, zum Zeichen, dass sie bereits geprüft worden war. (J.R.)
Literatur: Schiedermair, Beethoven. Beiträge zum Leben und Schaffen nach Dokumenten des Beethovenhauses, Bonn 1930
Nachweis: Schmidt-Görg 55. – SBH 508
Permalink
BH 55Dokumente / Haushaltsbücher / 1825Beethoven, Ludwig van1825