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Ludwig van Beethoven, Rentenvertrag zwischen Erzherzog Rudolph, Fürst Ferdinand Kinsky, Fürst Franz Joseph Lobkowitz und Ludwig van Beethoven, Wien, 1. März 1809, Reinschrift

HCB Br 281

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Dokumente / Verträge / Rente / 1809.03.01]
Rentenvertrag zwischen Erzherzog Rudolph, Fürst Ferdinand Kinsky, Fürst Franz Joseph Lobkowitz und Ludwig van Beethoven, Wien, 1. März 1809. – Reinschrift
Wien, 01.03.1809. – 1 Doppelblatt, 2 beschriebene Seiten, 2 Leerseiten. – Tinte ; 37,5 x 23 cm. – Dt.

Textanfang: "Die taglichen Beweise welche Herr Ludwig van Beethoven"

Zweitschrift des Stiftungsbriefes bzw. Rentenvertrags, von allen Vertragspartnern auf Bl. 1r eigenhändig unterschrieben, Beethovens Unterschrift auf Bl. 1v, daneben gesiegelt. Eine Abschrift (BH 42a) befand sich in Beethovens Nachlass. Das Beethoven-Haus besitzt unter der Signatur HCB Br 321 auch einen Textentwurf des Vertrages. Das Original des Stiftungsbriefes befindet sich in der Wienbibliothek.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich. In VBH 3 befindet sich ein Briefwechsel von Juni 1927 mit August Maurer-Vranyczany aus München (Ainmillerstr. 9), der dem Beethoven-Archiv HCB Br 281 anbietet. Besitzer sei eine Pester, in München ansässige Adelsfamilie, möglicherweise die Familie der Bildhauerin Renée Vranyczany-Dobrinovic, die als Irene Maurer im Münchner Adressbuch unter derselben Adresse wie August Maurer gemeldet ist. Ludwig Schiedermair, der gleichzeitig eine Benachrichtigung "der" Berliner Autografen-Firma (Henrici? Liepmannssohn?) erhalten hat, lehnt den Kauf ab.

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Vor dem 1. November 1808 hatte Beethoven von Jérôme Bonaparte, Bruder Napoleons und König von Westfalen, das sehr lukrative Angebot erhalten, erster Hofkapellmeister in Kassel zu werden. Wahrscheinlich durch Vermittlung von Gräfin Erdödy verhandelte Beethoven ab Anfang 1809 mit Erzherzog Rudolph, Fürst Kinsky, Fürst Lobkowitz um ein festes Gehalt, das seine Abwanderung aus Wien verhindern sollte. Verhandlungsführer ist sein Freund Baron Ignaz von Gleichenstein. Der schließlich zustande gekommene Rentenvertrag sichert Beethoven ein Jahresgehalt von insgesamt 4000 Gulden; den Betrag teilen sich die drei Adeligen zu unterschiedlichen Anteilen. Einzige Bedingung des Vertrags ist, dass Beethoven das Angebot aus Kassel ablehnt und in Wien bleibt. (J.R.)

Nachweis: Unger Br 281. – SBH 491


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