Ludwig van Beethoven, Blatt aus einem Haushaltsbuch, 21./22. Juli und 28./29./30. Juli 1825
Blatt aus einem Haushaltsbuch, 21./22. Juli und 28./29./30. Juli 1825
1825. – 1 Blatt, 2 beschriebene Seiten, als Doppelblatt gefaltet. – Tinte, Beethovens Ergänzungen mit Bleistift ; 39,2 x 24,2 cm. – Dt.
Enthält Eintragungen der Haushälterin, von Beethoven nur einige Aufrechnungen und Durchstreichungen. Über den Kolumnen sind die Daten 21./22. Juli und 28./29./30. Juli eingetragen.
Beiliegend Übertragung und Erläuterung.
Datierung nach Handschriftenvergleich mit BH 55. Offenbar wurde das Buch von derselben Haushälterin geführt, die auch die Eintragungen im Haushaltsbuch BH 55 gemacht hat.
Das Hochformat war in der Mitte gefalzt und geheftet. Dadurch entsteht aus einem hochformatigen Blatt zwei Blätter in schmalen Spalten.
Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Stefan Zweig in Salzburg (siehe Brief Schiedermair an Liepmannssohn, 29.5.1931, VBH 155), Leo Liepmannssohn in Berlin (Versteigerung 61, "Autographen von Musikern, Schriftstellern, Gelehrten, bildenden Künstlern, Schauspielern, historischen Persönlichkeiten und Naturforschern, sowie eine Sammlung wertvoller alter Musikdrucke und Musikmanuskripte", 19. und 20. Mai 1931, Los 5; Auktion 48, "Autographen. Historische Autographen, Literarische Autographen / Musiker, Schauspieler und bildende Künstler / Stammbücher!, 20./21.10.1926, Los 944b), Karl Ernst Henrici in Berlin (Versteigerung 109, "Autographen[.] Musik / Theater / Bildende Kunst. Der Sammlungen Georg Ebers, Auguste Pattberg, Wottge, Giersberg zweiter Teil sowie einer großen mitteldeutschen Sammlung erster Teil u.a.m.", 1./2.6.1926, Los 33), Artaria in Wien. Das Blatt befand sich in den 1920er Jahren in einem ledergebundenen Album zusammen mit HCB BBr 53, HCB BBr 64, einem nicht identifizierten Skizzenblatt und einem Skizzenblatt zum ersten Satz der 8. Sinfonie, siehe Aufstellung auf Briefpapier von Karl Eugen Schmidt in Rom in der Bodmer-Mappe II.
Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer
Beethoven war notorisch mißtrauisch seinen Hausangestellten gegenüber. Besonders hatte er ständig Sorge, von diesen bestohlen zu werden. Seine Haushälterin verpflichtete er deshalb, jeden gekauften Artikel und dessen Preis unter dem jeweiligen Datum in ein Haushaltsbuch einzutragen. Mit Bleistift rechnete er dann die Summe ("kommt heraus") und die Differenz zum Haushaltsgeld aus ("bleiben"; die Abkürzung "geg" steht für gegeben). Zum Zeichen der abgeschlossenen Kontrolle strich Beethoven die jeweilige Spalte mit einem großen X aus. (J.R.)
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