Suche nach Handschriften

 
 
Scan 3794: Übergang zum Digitalen Archiv

Johanna van Beethoven, Gesuch an das Niederösterreichische Landrecht vom 21. September 1818

Beethoven, Johanna van
[Dokumente / Akten / Niederösterreich / Landrecht / 1818.09.21]
Gesuch an das Niederösterreichische Landrecht vom 21. September 1818
Wien, 21.09.1818. – 1 Doppelblatt, 4 beschriebene Seiten. – Tinte ; ca. 34 x 21 cm. – Dt.

Vermerk auf Bl. 2v: "/: Landrecht:/ / Johanna v. Beethofen, k.k. Kassirswittwe, wohn-/haft im tiefen Graben N=ro 238 im 2. Stocke, / bittet um die hohe obervormundschaftliche Ge-/nehmigung, ihren minderjähr Sohn, Karl v. / Beethofen, hochdero Pupill, in das k.k. Kon-/vikt geben zu düfen, vorher aber, und zwar / wegen größter Gefahr am Verzuge, um so bald / nur mögliche Tagsatzungsverordnung zum ingedachten Zwecke mit Zuziehung des H. Mitvormundes / Ludwig v. Beethofen mit dem ingedachten Anhange. / 21 7br [1]818 / 19526. "; quer daneben: "Periculum in mora."; Auf derselben Seite behördliche Vermerke, teilweise ausgestrichen.

Auf einem Stempelbogen geschrieben. Auf Bl. 2r-v behördliche Vermerke zur Vorladung der Parteien und der Ablehnung des Gesuchs vom 2. Oktober 1818.

Die Originalakte befindet sich in A-Wsa, Hauptarchiv-Akten, Persönlichkeiten, B 14, fol. 42r-43v. Das vorliegende Stück ist die Ausfertigung für Beethoven, das Exemplar für Johanna van Beethoven ist nicht bekannt.

Gesuch von Johanna van Beethoven, ihren Sohn in das k.k. Konvikt geben zu dürfen. Als wesentlich Begründung führt sie an, "daß leider mein Sohn in den Händen des H. Mitvormundes und Oheims, Ludwig van Beethofen, welcher wegen seiner Gehörlosigkeit und stäten Kränklichkeit einen großen Theil des Jahres auf dem Lande zubringen muß, nicht die nöthige Erziehung, und den gedeihlichen ununterbrochenen Unterricht erhalten kann, ja vielmehr bey diesen Umständen demselben zur Last fallen muß". Johanna bittet um baldige Beratung in dieser Angelegenheit in Anwesenheit des Mitvormunds Ludwig van Beethoven.

Die Parteien wurden laut Aktenvermerke auf der letzten Seite am 23. September 1818 vorgeladen, Beethoven sollte zu dieser Vorladung die Schulzeugnisse seines Neffen mitbringen. Am 2. Oktober wurde das Gesuch abgelehnt. Am 8. Oktober 1818 wured das Schriftstück ausgefertigt und den Prozessbeteiligten zugestellt. (J.R.)

Nachweis: Kinsky, Sammlung Koch, Beethoveniana II, 14. – Siehe BGA 1267 Anm. 3


© Beethoven-Haus Bonn
E-Mail: mailto:bibliothek@beethoven.de