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Ludwig van Beethoven, Quartett für zwei Violinen, Viola und Violoncello (a-Moll) op. 132, Überprüfte Abschrift

Beethoven, Ludwig van
[Op. 132 - überprüfte Abschrift]
Quartett für zwei Violinen, Viola und Violoncello (a-Moll) op. 132. – Stimmen. – Überprüfte Abschrift. – Stichvorlage
1825. – 4 Hefte aus losen Blättern (Vl 1 mit 12 Blättern, sonst 11 Blätter), zusammengehalten mit grünen Bändchen und Siegellack. – Tinte, wenig Bleistift ; 32 x 25,5 cm

Rastrierung: 10 Systeme. – Spannweite: 245,5-246,5 mm, Wasserzeichen: gleich oder ähnlich wie JTW 54

Titel/Eintragungen nach Vorlage: Stimmenbezeichnungen von Linkes Hand, je auf Bl. 1r: "Violino Primo.". – "Violino IIdo", "Viola.", "Violoncello". – zahlreiche weitere Aufschriften von anderen Händen, vermutlich aus dem Verlag Schlesinger.

Satzbezeichnungen: Violine 1: "Assai sostenuto.", "Allo". – "Allegro ma non tanto". – "molto Adagio", Ergänzung durch Karl van Beethoven: "Heiliger Dankgesang eines Genesenen an die Gottheit / in lydischer Tonart. / Canzona di ringraziamento in modo lirico, offerta alla Divintà da un / guarito.", "Andante", Ergänzung durch Karl van Beethoven: "Sentendo / nuova forza. / Neue Kraft fühlend.". – "Allo [recte: Alla] Marcia assai / Vivace.". – "Più allegro". – Allo appassionato"

Abschrift der beiden Kopisten Joseph Linke (die ersten vier Stücke in allen Stimmen) und Karl Holz (die restlichen Stücke ab "Più allegro"). Die Abschrift entstand im Juli/August 1825, Vorlage war Beethovens eigenhändige Partitur. Beide Schreiber waren Mitglieder des Schuppanzigh-Quartetts. Beethoven korrigierte zahlreiche Kopierfehler, ergänzte aber auch Vortragszeichen, die in seiner eigenen Partitur fehlten, und änderte vereinzelt Lesarten, wobei er die Änderungen teilweise in das Partiturautograph rückübertrug (siehe auch Konversationshefte Bd. 8 und BGA 2032). Beethovens Neffe Karl ergänzte im dritten Stück mit Bleistift die deutschen und italienischen Zusätze "Heiliger Dankgesang ..." und übersetzte Beethovens autographe Ergänzung "Mit innigster Empfindung" ins Italienische.

Die Stimmen dienten als Material für die ersten privaten Aufführungen auf Veranlassung des Verlegers Maurice Schlesinger im September 1825. Maurice Schlesinger erwarb sie anschließend und verwendete sie als Stichvorlage für die Pariser Originalausgabe, die im August 1827 erschien.

Einheitstitel RAK-Musik: Quartette, Vl 1 2 Va Vc, op. 132

Provenienz: Maurice Schlesinger, Baden-Baden; Marie Leins, Berlin; Leo Liepmannssohn, Berlin (37. Autographenauktion, 4.11.1907, Los 17; 38. Autographenauktion, 22.5.1909, Los 449; Lagerkatalog 174, "Musiker-Autographen", 1910, Los 157; 39. Autographenauktion, 17./18.11.1911, Los 198); Emile Grisar, Antwerpen (siehe Brief an Schiedermair, 24.3.1932, VBH 155, dort ist allerdings von einem "Probe Druck" die Rede; nach Auskunft seines Urenkels hat Grisar das Manuskript wohl auf der Liepmannssohn-Auktion 1911 erworben; in dem Schreiben von Elisabeth Hunter Grisar, o.O.o.D. in der Geschäftskorrespondenz des Beethoven-Hauses aus den Jahren 1948-1951, Signatur VBH BH 10.001 f, ist davon die Rede, dass die Grisar-Stücke bei Frederik Müller vormals Mensing in Amsterdam erworben wurden); Jacques Maus in Brüssel (siehe Brief Schiedermair an Maus, 31.7.1951, mit Echtheitsexpertise, sowie Brief Maus an August Laube in Zürich, 8.8.1955, mit einem Verkaufsangebot über 1000 Dollar); Eugène Rossignol, Paris (und seine Erben); Christie's, London (Nr. 15 bei Auktion 24. Juni 1992, nicht verkauft); Gros & Delettrez, Paris (Auktion vom 17. Mai 2006, "Autographes et Manuscrits", Los 61)

Zugang: 05/2006, Kauf Gros & Delettrez, Paris (Nr. 61 der Auktion vom 17. Mai 2006)

Besitzvermerk: von Marie Leins, der Tochter Schlesingers, auf der Titelseite Violine 1: "12e Quat., / corrigé par / Beethoven / M. Leins / geb. Schlesinger / 11 Feuilles / 44 Feuillets / Quatuor entier.", Siegelmarke von Marie Leins: "M. L."


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