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kaufmann, leopold VORBESITZER BRIEF
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Ludwig van Beethoven, Brief an Franz Brentano in Frankfurt, Wien, 19. Mai 1822, Autograph

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Brentano, Franz / 1822.05.19]
Brief an Franz Brentano in Frankfurt, Wien, 19. Mai 1822. – Autograph
Wien, 19.05.1822. – 1 Doppelblatt (BH 27) und 1 Zettel (NE 112), 5 Seiten Brieftext, 1 Leerseite. – Tinte ; 24,5 x 21 cm. – Dt.

Datierung: "Vien / am 19ten May - / 1822"

Textanfang: "Sie werden, wer weiß was, von meiner Unordnung denken"

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, eigenhändig datiert, ohne namentliche Anrede ("Euer wohlgebohrn"). Auf Bl. 1r oben rechts von der Hand Brentanos Beethovens Adresse: "auf der Landstraße No 244 / Hauptstiege 2.te Stok." Auf dem Zettel mit der Nachschrift oben: "wien 19 may 1822".

Der Zettel mit der Nachschrift ist aufgeklebt auf einen Karton, der den folgenden Vermerk des Frankfurter Malers Eduard von Steinle trägt: "Handschrift Ludwig van Beethovens, aus seinem Brief an Senator Franz Brentano / als Einlage. Erhalten durch deßen Wittwe die Frau Antonia Brentano geborne / von Birkenstock. / Frankfurt a/m d 5 Septbr 1867 / Edv. Steinle"

Beiliegend außerdem die Papprückwand des Rahmens, in dem sich die autographe Nachschrift befand, als sie ins Beethoven-Haus kam (sie wurde aus konservatorischen Gründen mittlerweile herausgelöst). Auf der Rückseite Notizen zur Provenienz des Blattes von Karl Kaufmann und Mia Wedig sowie einer Verfügung Hans Josef Wedigs über die Schenkung der Nachschrift an das Beethoven-Haus Bonn nach seinem Tode.

Bei BH 27 auf Bl. 1r links oben in roter Tinte von unbekannter Hand "9.".

Provenienz: Doppelblatt BH 27, gekauft 1896: Joseph Baer in Frankfurt a.M. (Auktion 9.4.1896, "Katalog einer werthvollen Sammlung von Autographen und Urkunden aus dem Nachlasse des Schoeffen und Senators Franz Brentano und seiner Gemahlin Antonia Brentano geb. Edlen von Birkenstock", Los 12), Familie Brentano in Frankfurt. Zettel NE 112: Geschenk aus letztwilliger Verfügung von H. J. Wedig (1978), zuvor lt. Brief Paul Kaufmann an Unger, 25.12.1908: "Das B'sche Schreiben wurde einst von Witwe Franz Brentano's [Antonie Brentano] dem Maler E.[duard] v. Steinle in Frankfurt, von diesem dem Musikfreund und Beethovenverehrer Appellationsrat Frhr. von Thiems in Cöln und von letzterem testamentarisch meinem verstorbenen Vater, Oberbürgermeister [Leopold] K.[aufmann] verehrt."

Besitzvermerk: Auf Bl. 2v neben Beethovens Unterschrift kleiner blauer Stempel "BB"

Beethoven entschuldigt sich für die lange Verzögerung bei der Lieferung der Messe op. 123. Er hatte Franz Brentano bereits ein Jahr zuvor gebeten, diese, sobald sie fertig ist, an den Verleger Simrock weiterzuleiten. Beethoven erklärt die Verzögerung mit seiner langen Krankheit.

Beethoven kündigt an, er werde nun endlich eine Abschrift anfertigen lassen und nach der Korrektur sofort übersenden (dies Versprechen hat er nicht eingehalten, den Skizzen nach war die Messe zum Zeitpunkt des Briefes noch nicht vollständig fertig gestellt). Wie in vorangegangenen Briefen betont er, er könne bei anderen Verlegern inzwischen mehr Honorar bekommen, betrachte aber sein Simrock gegebenes Wort als bindend.

In der Nachschrift stellt er Brentano frei, den Brief an Simrock zur Kenntnisnahme weiterzuleiten. (J.R.)

Nachweis: Schmidt-Görg 27. – SBH 148. – BJb 10, S. 329. – BGA 1466. – KK 1018. – And. 1076


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