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Universal-Staatsschuldenkasse <Wien>, Brief an Kaspar Karl van Beethoven, Wien, 23. Oktober 1815, mit Anmerkung Ludwig van Beethovens

Universal-Staatsschuldenkasse <Wien>
[Briefe / Beethoven, Kaspar Karl van / 1815.10.23]
Brief an Kaspar Karl van Beethoven, Wien, 23. Oktober 1815, mit Anmerkung Ludwig van Beethovens
Wien, 23.10.1815. – 1 Doppelblatt, 2 Seiten Brieftext, 1 Adressenseite mit Vermerk Beethovens, 1 Leerseite. – Tinte, Bleistift ; 35,1 x 21,5 cm. – Dt.

Adresse: "An / Den k.k. Kassier / der Banko-Hauptkassa / Karl van Bethoven"; versehen mit einem Papiersiegel, beim Öffnen aufgeschnitten; Vermerk Ludwig van Beethovens mit Bleistift: "dies Elende Kameralprodukt brachte meinem Bruder den Tod, da er wirkl. so krank war, daß er, ohne seinen Tod zu beschleunigen, nicht sein amt versehn konnte; - Schönes Denkmaal dieser rohen OberBeamten - l. van Beeth."

Textanfang: "Weder aus dem mittelst Urlaubsgesuch". – "dies Elende Kameralprodukt brachte meinem Bruder den Tod"

Schreiben der k.k. Universal-Staatsschuldenkasse, des Arbeitgebers Kaspar Karls, unterschrieben von Joseph Graf von Herberstein-Moltke, darunter unleserlicher Name (BGA).

Provenienz: Friedrich Cohen in Bonn (Lagerkatalog 98, 1900, "Autographen-Sammlung Alexander Posonyi in Wien. II. Musiker. [...]", Los 66), Alexander Posonyi in Wien

Zugang: 1903, Kauf Friedrich Cohen

Kaspar Karl van Beethoven wird aufgefordert, ab sofort wieder zur Arbeit zu erscheinen, da weder aus dem ärztlichen Attest noch aus einem Regierungsgutachten hervorgehe, dass er unheilbar krank sei. Ihm wird Faulheit unterstellt und mit entsprechenden Disziplinarmaßnahmen gedroht. Kaspar Karl starb am 15.11.1815. (J.R.)

Nachweis: Schmidt-Görg 44. – SBH 497. – BGA 842

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Sigmund Anton Steiner, Brief an Ludwig van Beethoven, Wien, 29. Dezember 1820, Autograph

HCB Br 284

Sammlung H. C. Bodmer

Steiner, Sigmund Anton
[Briefe / Beethoven, Ludwig van / 1820.12.29]
Brief an Ludwig van Beethoven, Wien, 29. Dezember 1820. – Autograph
Wien, 29.12.1820. – 1 Doppelblatt, 3 Seiten Brieftext, 1 Adressenseite. – Tinte, Eintragungen Beethovens mit Bleistift (auf der Innenseite des Doppelblatts) ; 23,8 x 19,8 cm. – Dt.

Adresse: "A Monsieur / Monsieur Louis van Beethoven / Docteur de la Musique & Compositeur / tres renomée"; von fremder Hand oben auf der Adressenseite: "Hr Steiner sagt. Er will das Pauschale von 1200 f 20 g annehmen, welche so zu bezahlen wären, daß bis 15 April d.J. die Hälfte u bis 15 october d.J. die andre Hälfte bezahlt werde. -"; Datierung Steiners: "Wien d 29 Dezem 1820."

Textanfang: "Beyliegend folgen die 3 Ouverturen in Partitur mit der Bitte"

Eigenhändiger Brief, datiert, mit Unterschrift. Auf Seite 2 und 3 Bleistiftzusätze Beethovens, auf S. 4 eine Eintragung von fremder Hand. Bl. 2 Fehlstelle durch Öffnen des Siegels, ohne Textverlust.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, V. A. Heck in Wien ("L. v. Beethoven zum 100jähr. Todestage 26. März 1927. Eigenhändige Manuskripte, Briefe, Erstdrucke etc.", Los 7), Dr. Vincenz Miller von Aichholz in Wien (Frimmel Hb, "Steiner"; Neue Freie Presse, 17. August 1900, S. 6)

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethovens Verleger Steiner übersendet drei Ouvertüren (op. 115 und Ouvertüren zu op. 113 und op. 117) zur Korrektur. Außerdem bittet er höflich aber bestimmt um die Rückzahlung des von ihm gewährten Kredits mitsamt der angesetzten (nicht unbeträchtlichen) Zinsen.

Beethoven hatte im Laufe der Jahre von 1816 bis 1818 mehrmals Geld bei Steiner aufgenommen, insgesamt 2420 Gulden Wiener Währung. Über die Tatsache, dass Steiner nun sein Geld zurückforderte, und darauf noch über 500 Gulden W. W. Zinsen verlangte, reagierte Beethoven verärgert. In den Folgejahren zerbrach daran das früher ausgesprochen gute und freundschaftliche Verhältnis zwischen dem Komponisten und dem Verleger. Beethoven hatte das Darlehen endgültig erst im April 1824 beglichen.

Auf S. 2 und 3 des Briefes (die Innenseite des Doppelblattes) merkt Beethoven mit Bleistift Überlegungen sowohl zur Tilgung als auch zu Herkunft und Zusammensetzung der Schulden an. Genaue Übertragung siehe BGA 1422 Anmerkung. (J.R.)

Nachweis: Unger Br 284. – BGA 1422. – SBH 505

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Carl Friedrich Peters, Brief an Ludwig van Beethoven in Wien, Leipzig, 15. Juni 1822, Autograph

HCB Br 285

Sammlung H. C. Bodmer

Peters, Carl Friedrich
[Briefe / Beethoven, Ludwig van / 1822.06.15]
Brief an Ludwig van Beethoven in Wien, Leipzig, 15. Juni 1822. – Autograph
Leipzig, 15.06.1822. – 1 Doppelblatt, 2 Seiten Brieftext, 1 Leerseite, 1 Adressenseite. – Tinte, Eintragungen Beethovens mit Bleistift ; 26,8 x 21,6 cm. – Dt.

Adresse: "Sr Hochwohlgeb / Herrn Louis van Beethoven / Berühmten Tonkünstler / in / Wien / frey / empholen"; Postvermerke, Poststempel; Siegelrest

Textanfang: "Abkommen getroffen hätten und mir fortwährend etwas zukommen lassen müßten"

Zweites Doppelblatt eines eigenhändigen Briefes, das erste Doppelblatt befindet sich in der Stadt- und Landesbibliothek Wien (I.N. 161 673). Bleistifteintragungen Beethovens auf der 1. und 4. Seite: Entwürfe zu den Briefen BGA 1477 (an Breitkopf & Härtel) und BGA 1478 (Antwortschreiben an Peters).

Datierung auf dem Wiener Doppelblatt, ergänzt nach BGA.

Fehlstelle auf Bl. 2 durch Öffnen des Siegels, ohne Textverlust.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Der Leipziger Verleger Peters hatte schon 1818 versucht, Beethovensche Werke zu kaufen. Erst im Frühsommer 1822 gelang es ihm jedoch, ernsthaft mit Beethoven ins Gespräch zu kommen. Nach einer ersten Kontaktaufnahme im Mai steigt Peters mit diesem Schreiben in die konkreten Verhandlungen ein. Der Brief war auf zwei Doppelblättern geschrieben, die im Zuge der Überlieferung getrennt wurden: das erste Doppelblatt, das die größere Textmenge enthält, befindet sich jetzt in Wien, das zweite ist das hier vorliegende.

Beethoven hatte Peters seine Missa solemnis op. 123 angeboten, für die sich der Verleger interessiert zeigt. Er ist sogar bereit, die von Beethoven geforderten 1000 Gulden Konventionsmünze zu zahlen (Wiener Briefteil). Da jedoch selbst für Peters diese Summe sehr hoch ist, bittet er zum Ausgleich um weitere kleine, bessere verkäufliche Werke. Er fragt konkret nach Liedern, Bagatellen, Militärmärschen und nach Beethovens neuestem Streichquartett, betont aber, nicht den veranschlagten Preis zahlen zu können. Auch für Beethovens Idee einer Gesamtausgabe kann er sich sehr wohl erwärmen, vertagt die Diskussion jedoch auf einen späteren Zeitpunkt (Bonner Briefteil).

Beethovens Korrespondenz mit Peters in Leipzig fällt in die Zeit seines Zerwürfnisses mit dem Wiener Verleger Steiner und wird direkt von diesem beeinflusst. Beethoven war vor 1820 gut mit Steiner befreundet, der auch etliche Werke von ihm herausgebracht hatte. Aus unterschiedlichen Gründen hatte Beethoven mehrmals höhere Summen von Steiner geliehen, die dieser Ende 1820 zurückverlangte. Beethoven war darüber sehr verärgert. In der Folge sah er sich nach einem anderen Verleger um (und fand zunächst Peters, mit dem er schließlich doch nicht ins Geschäft kam). Parallel dazu versuchte er, möglichst vielen unterschiedlichen Verlegern seine Missa solemnis für den horrenden Preis von 1000 Gulden anzubieten - schließlich brauchte er Geld - freilich ohne die Messe bereits in der Komposition abgeschlossen zu haben.

Steiner wiederum versuchte, Beethovens Abwanderung subtil zu verhindern, indem er sich Peters in Leipzig auf der dortigen großen Messe als Beethovens Mittelsmann präsentierte, was dieser zunächst auch glaubte. Beethoven klärte Peters über die Eigenmächtigkeit Steiners auf und beschwor ihn, sich nicht mit diesem einzulassen und ihm auch weder Werke abzukaufen noch anzuvertrauen oder gar seine Dienste in Anspruch zu nehmen. Peters beteuert in vorliegendem Schreiben, sich nicht auf Steiners Machenschaften einzulassen (die allerdings nicht perfider waren als die eines jeden Kaufmannes und durchaus dem üblichen Geschäftsgebaren entsprachen).

Im Laufe der Jahre mit zähen Verhandlungen, falschen Versprechungen und Hinhaltungen Beethovens wurde auch der Ton zwischen dem Leipziger Verleger Peters und dem Komponisten deutlich rauer und hatte zu Ende keineswegs mehr den freundlichen und verehrenden Klang dieser frühen schriftlichen Begegnung. (J.R.)

Nachweis: BGA 1469. – SBH 506. – Unger Br 285

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Nikolaus Galitzin, Brief an Ludwig van Beethoven in Wien, Petersburg, 9. November 1822, Autograph, Fragment

HCB Br 286

Sammlung H. C. Bodmer

Galitzin, Nikolaus
[Briefe / Beethoven, Ludwig van / 1822.11.09]
Brief an Ludwig van Beethoven in Wien, Petersburg, 9. November 1822. – Autograph, Fragment
Petersburg, 09.11.1822. – 1 Blatt, 1 Seite Brieftext, 1 Adressenseite + Beilage: 1 Blatt, 2 beschriebene Seiten. – Tinte, Eintragungen Beethovens mit Bleistift ; 20,5 x 20,3 cm. – Franz.

Adresse: "A Monsieur / Monsieur Louis van Bethoven / à Viennes"; Postvermerke, Poststempel; großes Siegel; mit Bleistift von Beethovens Hand: "A Son Altesse / Monseigneur le Prince / Nicolas Gallitzin"; Über der Adresse spätere Numerierung von der Hand Jacob Hotschevars: "Nro 2."

Textanfang: "musique que grand admirateur de votre talent"

Eigenhändiger Brief, Fehlstelle am oberen Rand mit Textverlust der ersten Zeilen, außerdem Textverlust durch Siegelriss am linken Rand. Datierung und Rekonstruktion des Textanfangs nach BGA (nach TDR).

Beiliegend: Die Anmutung des Briefes nachahmende Abschrift mit einer Beethovens Hand imitierenden Bemerkung: "wichtige Briefe vom Bruder und an den Bruder gut aufzuheben". Mit Kommentar von Max Unger, dass es sich um eine Abschrift handele, sowie einer vollständigen Textübertragung von seiner Hand (inklusive der im Original fehlenden Stellen).

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Fürst Galitzin beauftragt Beethoven mit der Komposition von Streichquartetten und ist bereit, eine von Beethoven festzulegende Summe dafür zu bezahlen.

Beethoven komponierte für Galitzin opp. 127, 130 und 132.

Nachweis: BGA 1508. – Unger Br 286. – SBH 507

Scan 2642: Go to the Digital Archive

Ludwig Rellstab, Brief an Ludwig van Beethoven, Wien, vor dem 28. April 1825, Autograph

Rellstab, Ludwig
[Briefe / Beethoven, Ludwig van / 1825.04]
Brief an Ludwig van Beethoven, Wien, vor dem 28. April 1825. – Autograph
Wien, vor 28.04.1825. – 1 Doppelblatt, 1 Seite Brieftext, 1 Seite Vermerke. – Tinte, Bleistift ; 20,6 x 12,5 cm. – Dt.

Fingierter Eintrag Schindlers auf Bl. 2v oben in verstellter Schrift: "deshalb Schindler fragen"; Vermerk Johann van Beethovens: "Zu Opern wären noch / folgende / Clauren die Fraueninsel / Das Alpenröslein / Kenilwo[r]th von Walter Scott / Joh. v Beethoven mp"; darunter Konzept Beethovens zu BGA 1963 mit Bleistift: "in meiner R[ekonvaleszenz] befinde / ich mich noch äußerst / schwach nehmen sie / Vorlieb mit diesem / geringen Erinnerungs/zeichen an ihren Freund / B." [in dem bei Rellstab wiedergegebenen Schreiben hat Beethoven dazu einen Kanon notiert].

Textanfang: "Indem ich Ihnen hochverehrtester Mann das Gedicht "Orest" übersende"

Eigenhändiger Brief Ludwig Rellstabs mit Unterschrift, undatiert, ohne Anrede. Datierung nach BGA. Auf Bl. 2v enthält der Brief Vermerke Johann und Ludwig van Beethovens sowie einen fingierten Eintrag Anton Schindlers.

Provenienz: J. A. Stargardt in Marburg (Auktion 13./14.5.1965, "Autographen aus allen Gebieten", Katalog 572, Los 455)

Zugang: 1990, Kauf J. A. Stargardt

In einem Begleitschreiben bietet der Dichter Ludwig Rellstab dem Komponisten sein Libretto "Orest" als Grundlage für eine neue Oper an. Gerne sei er bereit, etwaige Umarbeitungen vorzunehmen. Falls der Stoff Beethoven gar nicht zusage, könne er auch jederzeit ein neues Sujet bearbeiten.

In einem Post Scriptum fügt Rellstab hinzu, er werde in wenigen Tagen um Beethovens Meinung bitten (in BKh 7, S. 237f wird auf das Libretto eingegangen; Beethoven lehnte es ab). (J.R.)

Nachweis: BGA 1959. – BBS 1


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