Ludwig van Beethoven, "Tremate, empi, tremate", Terzett für Sopran, Tenor und Bass mit Begleitung des Orchesters, op. 116, Überprüfte Abschrift
BH 86
Rastrierung: Bl. 1-20 12 Systeme, Bl. 21-36 14 Systeme. – Spannweite: 185,5 mm bzw. 186,5 mm. – Wasserzeichen: Bl. 1-20: Bekrönter Adler / GFA : drei Halbmonde; Bl. 21-36: Pfeil und Bogen / AM : Halbmond mit Gesicht
Titel/Eintragungen nach Vorlage: Titelseite Bl. 1r: "[erster Schreiber:] Terzetto. [zweiter Schreiber:] originale [Bleistift, wieder anderer Hand:] op. 116 / [zweiter Schreiber:] /:Tremate, empi, tremate:/ / per voci di Soprano, Tenore e Basso / con accompagnamento [korrigiert aus ursprünglich "accompagnemento"] dell' Orchestro / all' Uso de' Concerti / composto / dal Sign: Maestro Luigi van Beethoven / opera / Proprietà degli Editori / [links:] N: [Mitte:] Vienna presso S.A. Steiner & C. [rechts:] Prezzo. / [erster Schreiber:] Del Sig-re [ursprünglicher folgender Text getilgt, mit schwarzer Tinte wohl vom zweiten Schreiber überschrieben:] Maestro Bettoni / [in Bleistift:] No 4686 [verbessert aus 4685]. [oben links, Rötel:] N-ro 4 [verbessert aus 6] [oben Mitte, Bleistift:] Haslinger [oben rechts, Bleistift:] Opus 116". – 1. Notenseite: "Terzetto."
Satzbezeichnungen: "Allegro"
Eingeklebt in späteren Halbleineneinband, Titel in Goldpressung "BEETHOVEN"
Textanfang: "Tremate empi tremate, dell'ire mie severe"
Überprüfte Abschrift von der Hand des Kopisten G (vgl. KB). Datierung nach Herttrich, KB. Auf fast jeder Seite Korrekturen Beethovens. Besonders im letzten Teil häufigere Korrekturen, viele Rasuren, dadurch teilweise Löcher im Papier.
Diese Partiturabschrift diente als Stichvorlage für die Originalausgabe im Verlag S.A. Steiner im Jahre 1826, PN 4686.
Der Text stammt aus dem Dramma per Musica "Medonte, Re di Epiro" von Giovanni de Gamerra (1743-1803). Der Name "Bettoni" auf dem Titelblatt wurde bisher für den Namen des Textdichters gehalten, er ist allerdings eher als scherzhafte Italianisierung von Beethovens Namen zu deuten (vgl. Herttrich, Kritischer Bericht NGA X,3).
Einheitstitel RAK-Musik: Tremate, empi, tremate
Provenienz: Steiner & Co. und Haslinger in Wien, List & Francke in Leipzig (Auktion 12. Juni 1882, "Catalogue d'une très précieuse collection de manuscrits et lettres autographes", Los 3), Alexander Posonyi in Wien, Friedrich Cohen in Bonn (Lagerkatalog 98, 1900, "Autographen-Sammlung Alexander Posonyi in Wien. II. Musiker. [...]", Los 54)
Zugang: 1903, Kauf Friedrich Cohen
Vermerke: Bleistifteintragung auf 1. Vorsatzblatt verso-Seite links: "Vortrags / Beethoven Korrektur / zählen"
Literatur: Herttrich, Kritischer Bericht NGA X,3, München 1995
Nachweis: KH. – Schmidt-Görg 86. – SBH 733
Schlagwörter:
Musikhandschrift / Terzett / Sopran / Tenor / Bass / Orchester / Partitur / überprüfte Abschrift / Stichvorlage / Steiner
Permalink
BH 87 a
Rastrierung: 10 Systeme. – Spannweite: Orchesterstimmen: 246-247 mm, Singstimmenpartitur: 188,5-189 mm
Titel/Eintragungen nach Vorlage: Singstimmenpartitur Bl. 1r: "Terzetto / /:Tremate empi tremate:/ / [weiter unten rechts:] Basso", dazwischen von Beethoven: "Da L. v. Beethoven / Col accopagnamento / da due Vni Viole Violonc. e Bas. / due Flauti / - Clarinetti / - Fagotti / - Corni / - Clarini / e Timpany", zwischen 5. und 6. System rechts mit Rötel: "nach Bonn", unten Mitte mit Bleistift von fremder Hand: "op. 116". Am rechten Rand quer eigenhändig mit Bleistift: "nur die B.[las]instrumente". – Bl. 1v: "Terzetto". – Orchesterstimmen Bl. 1r: "Terzetto / /:Tremate empi:/", darunter jeweils die Instrumentenbezeichnung, "in B" bei Klar I/II und Hr I wohl von Beethoven ergänzt. Bei den Streicherstimmen darunter außerdem noch "N=ro 1.". – Bei Vl I, Vl II und Va am unteren Rand von Beethoven mit Blei "nach Bonn". – Auf Bl. 1v nur in Vl I und Vc-Stimme über 1. System "Terzetto"
Die 15 hochformatigen Stimmhefte sind über Pergamentbünde zusammengebunden, die querformatige Singstimmenpartitur liegt separat bei.
Textanfang: "Tremate empi tremate de l'ire mie severe"
Überprüfte Abschrift eines Orchesterstimmensatzes und einer Singstimmenpartitur von der Hand des Kopisten Wenzel Rampl. Zahlreiche Ergänzungen mit Bleistift, gelegentlich mit Rötel von Beethoven. Die Stimmen wurden für die Uraufführung des Terzetts am 27.2.1814 in Wien erstellt. Die Bleistifteintragung am rechten Rand des Titelblatts der Singstimmenpartitur ist wohl ein Hinweis für den Kopisten, der zusätzliche Bläserstimmen (verm. der heute in Vancouver befindliche Stimmensatz) erstellen sollte.
Am Ende jeder Stimme Taktsummenzahl 117 von der Hand des Kopisten.
Auf der Titelseite der Streicherstimmen unten die Eintragung "nach Bonn" von Beethovens Hand. Bei der Vc-Stimme ist der untere Blattrand - vermutlich mit dieser Aufschrift - in Höhe von ca. 3,5 cm abgeschnitten. Nach Herttrich (KB) war es möglicherweise dieser Stimmensatz, den Beethoven 1825 zur (nicht zustandegekommenen) Aufführung des Terzetts beim 8. Niederrheinischen Musikfest in Aachen an Ferdinand Ries nach Bonn schickte.
Irrtümlich bei den Orchesterstimmen mit eingebunden: Marsch mit Chor op. 114 (op. 113, Nr. 6), Corno 2do-Stimme.
Provenienz: Nach SBH Provenienz wie die Partitur von op. 116, BH 86: Friedrich Cohen in Bonn, Alexander Posonyi in Wien, Liszt & Francke in Leipzig, Steiner & Co. und Haslinger in Wien. Allerdings sind die Stimmen nicht im Antiquariatskatalog von Fr. Cohen verzeichnet. Wahrscheinlicher ist, daß die Stimmen tatsächlich an Ferdinand Ries gesandt wurden und damit eine andere Provenienz aufweisen als die Partitur.
Nachweis: KH. – Schmidt-Görg 87. – SBH 734. – SBH 735
Musikhandschrift / Terzett / Sopran / Tenor / Bass / Orchester / Stimmen / Singstimmenpartitur / überprüfte Abschrift / Uraufführung / Wien / 1814