Ludwig van Beethoven, "An die ferne Geliebte", Liederkreis für Singstimme und Klavier op. 98, Autograph
"An die ferne Geliebte", Liederkreis für Singstimme und Klavier op. 98. – Autograph. – Stichvorlage
1816. – 14 Blätter, 28 beschriebene Seiten. – Tinte, Bleistift ; 24 x 30,7 cm. – Dt.
Rastrierung: 12 Systeme. – Spannweite: 184,5 mm. – Ursprüngliche Heftlöcher sichtbar
Titel/Eintragungen nach Vorlage: Titelseite Bl. 1r: "An die entfernte Geliebte. / Sechs Lieder von / Aloys Jeitteles / in Musik gesezt / von L. v. Beethowen". – Bl. 1v oben rechts: "1816 im Monath April.". – Bl. 14v mit Bleistift: "immer mehr das Zeitmaaß / verzögernd"
Satzbezeichnungen: "ziemlich langsam u. mit Ausdruck I". – "II / ein wenig geschwinde / poco Allegretto". – "All=o assai III". – "IV nicht zu geschwinde angenehm u. mit viel Empfindung". – "Vivace / V". – "Andante con moto cantabile / IV"
Späterer Einband aus violettem Samt, mit Emailarbeiten verziert, lt. Ladenburger (mündlich) wohl vom k.u.k. Hofbuchbinder Hermann Scheibe. Die ursprünglich eingesetzten Glasperlen sowie die Verzierungen auf dem Rückendeckel fehlen. Titelschild aus vergoldetem Metall mit der Gravur: "BEETHOVEN / LIEDERKREIS /"AN DIE ENTFERNTE GELIEBTE" / OPUS 98". Die Handschrift wurde aus dem Einband wieder gelöst.
Textanfang: "Auf dem Hügel siz ich spähend". – "Wo die Berge so blau". – "Leichte Segler in den Höhen". – "Diese Wolken in den Höhen". – "Es kehret der Mayen, es blühet die Au". – "Nim sie hin denn diese Lieder"
Eigenhändige Niederschrift, Korrekturen mit Blei, meist mit Tinte nachgezogen, viele Rasuren, dadurch z. T. auch Löcher im Papier. Auf Bl. 11r in den freigebliebenen Systemen rechts unten Skizzen in Bleistift, nur schwach erkennbar, da sie ausradiert wurden. Auf der letzten Seite Skizzen in Bleistift, durchgestrichen, in den beiden unteren Systemen mit Tinte, nach Lühning (KB) sind dies Skizzen zum Nachspiel. Das 6. Lied ist von Beethoven irrtümlich mit IV überschrieben worden.
Nach Schmidt-Görg (Unbekannte Manuskripte zu Beethovens weltlicher und geistlicher Gesangsmusik, Bonn 1928) handelt es sich um das gleiche Papier wie bei BH 118, d.h. mit dem Wasserzeichen Lilie / Wappen mit Schrägbalken : WELHARTIZ.
Einheitstitel RAK-Musik: An die ferne Geliebte
Provenienz: Heinrich Steger in Wien (1892 von Schebek für 3.000 RM erworben, siehe auch Neue Freie Presse, 23. April 1893, S. 7), Edmund Schebek in Prag, Adalbert Ritter von Zanna, Johann Nepomuk Kafka, Carl Haslinger in Wien (noch in Thayer/Verzeichnis 1865), Tobias Haslinger in Wien, Sigmund Anton Steiner in Wien
Zugang: 1904, Kauf Heinrich Steger
Literatur: Lühning, Kritischer Bericht NGA XII,1, München 1990
Nachweis: KH. – Schmidt-Görg 69. – SBH 561
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BH 69Op. 98 - AutographBeethoven, Ludwig van1816