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HCB Br 134
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Ludwig van Beethoven, Billet an Ignaz von Gleichenstein, Wien, gegen Ende Mai/Anfang Juni 1810, Autograph

HCB Br 134

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Gleichenstein, Ignaz von / 1810.05-06]
Billet an Ignaz von Gleichenstein, Wien, gegen Ende Mai/Anfang Juni 1810. – Autograph
Wien, 05./06.1810. – 1 Doppelblatt, 2 Seiten Brieftext, 1 Leerseite, 1 Adressenseite. – Tinte ; 22 x 18,7 cm. – Dt.

Adresse: "Pour mon ami / Baron de Gleichenstein"; Auf der Adressenseite Vermerk von fremder Hand: "Mama" (nach BGA wohl von einem der Kinder Gleichensteins); kleines Siegel Beethovens

Textanfang: "Du lebst auf stiller ruhiger See oder schon im sichern Hafen - des Freundes Noth, der sich im Sturm befindet, fühlst du nicht"

Eigenhändiges Schreiben, undatiert, ohne Unterschrift, ohne Anrede.

Datierung nach BGA.

Durch Öffnen des Siegels Fehlstelle auf Bl. 2, ohne Textverlust.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Dr. Anton Werle in Graz (siehe Thayer, Beethoven's Leben, Bd. 3, 1879, S. 167)

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven ist enttäuscht, dass sein Freund Gleichenstein sich trotz seiner Seelennot nicht um ihn kümmert. Er wünscht ihn am folgenden Tag zum Frühstück zu sehen, allerdings allein, ohne dessen Freund Carl Anton Dorner. Beethoven hat den Verdacht, Gleichenstein suche etwas vor ihm zu verbergen, um ihn zu schonen.

Im Frühjahr 1810 war Beethoven bis über beide Ohren in Therese Malfatti verliebt und machte ihr im Mai 1810 einen Heiratsantrag. Gleichenstein war mit Thereses Schwester verlobt und hatte daher Zugang zu den innersten Familienkreisen. Beethoven bedrängte den Freund immer wieder, ihm Interna der Familie Malfatti mitzuteilen. Möglicherweise hatte er bereits eine Ahnung und rechnete insgeheim schon mit Thereses Absage, die sie ihm dann tatsächlich erteilte. (J.R.)

Nachweis: BGA 444. – KK 247. – And. 265. – Unger Br 134. – SBH 214


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