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HCB Br 139
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Ludwig van Beethoven, Billet an Tobias Haslinger, Wien, nach dem 9. und vor dem 23. Januar 1817, Autograph

HCB Br 139

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Haslinger, Tobias / 1817.01]
Billet an Tobias Haslinger, Wien, nach dem 9. und vor dem 23. Januar 1817. – Autograph
Wien, 01.1817. – 1 Doppelblatt, 3 Seiten Brieftext, 1 Adressenseite. – Tinte ; 19 x 11,7 cm. – Dt.

Adresse: "An den H. / Adjutanten / 2ten l---n K---l / des Reichs"; Siegelreste

Textanfang: "Der Hr. A. hat die einigen Fehler noch verbeßern zu laßen, im lezten Stück"

Eigenhändiges Schreiben, undatiert, mit Unterschrift.

Datierung nach BGA.

Ein Teil der Unterschrift ist durch Beethovens Siegel überdeckt.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, J. A. Stargardt in Berlin (Katalog 292, "Autographen aus den Gebieten der Musik, sowie der darstellenden und bildenden Kunst", Mai 1929, Los 7), Karl Ernst Henrici in Berlin (Versteigerung CXLII, "Ludwig van Beethoven. Manuskripte - Briefe - Urkunden", 7.11.1928, Los 19), Robert Lienau in Berlin

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven schreibt dem Verlagsassistenten Haslinger wegen einiger Fehler in der Sonate op. 101. So möchte er beispielsweise im letzten Satz den Ton "Contra E" in der linken Hand noch extra mit Worten bezeichnet haben. Die Note hatte viele Hilfslinien und war überhaupt nur auf modernen Klavieren spielbar. Die Bezeichnung sollte die Lesbarkeit des Tons erhöhen.

Zur Benennung des Instruments, für das die Sonate geschrieben ist, will Beethoven noch "einen Geleerten wollte ich sagen einen gelehrten heute darüber beFragen". Er erwägt die Begriffe Tastenflügel, Hammerflügel oder Federflügelklavier.

Op. 101 sollte eine Reihe anspruchsvoller Klaviermusik eröffnen, das "Museum für Klaviermusik". Beethoven bestand darauf, alle Begriffe im Titel deutsch zu schreiben, weshalb er lange nach einer adäquaten Übersetzung des "Pianoforte" suchte. Als Sachverständigen zog er sogar den Philologen Wilhelm Hebenstreit zu Rate. Das Ergebnis der Suche ist vor allem in Verbindung mit einer späteren Klaviersonate (op. 106) berühmt geworden: Beethoven entschied sich für Hammerklavier. (J.R.)

Nachweis: BGA 1069. – KK 682. – And. 748. – SBH 226. – Unger Br 139


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