Ludwig van Beethoven, Billet an Tobias Haslinger, Wien, nach dem 9. und vor dem 23. Januar 1817, Autograph
Billet an Tobias Haslinger, Wien, nach dem 9. und vor dem 23. Januar 1817. – Autograph
Wien, 01.1817. – 1 Doppelblatt, 3 Seiten Brieftext, 1 Adressenseite. – Tinte ; 18,8 x 11,6 cm. – Dt.
Adresse: "Für den / Adjutanten"; Siegelreste
Textanfang: "Schuldig u. unschuldig wird aufgetragen, die Korrectur schleunigst zu besorgen, u. mir wieder zu zuschicken"
Eigenhändiges Schreiben, undatiert, mit Unterschrift. Die Anrede ist: "Bester A-t 2ter l-n k-l des Reichs".
Datierung nach BGA.
Unter der Adresse notenähnliche Federstriche und Ziffern.
Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Karl Ernst Henrici in Berlin (Versteigerung CXLII, "Ludwig van Beethoven. Manuskripte - Briefe - Urkunden", 7.11.1928, Los 18), Robert Lienau in Berlin
Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer
Der Brief wurde nach Beethovens Korrekturlesung der Probeabzüge von op. 101 geschrieben (siehe BGA). Beethoven bittet den Verlagsassistenten Haslinger, im letzten Satz an einer bestimmten Stelle Akkorde mit Tonbuchstaben zu bezeichnen. Beethoven verwendete in op. 101 sehr tiefe Töne mit vielen Hilfslinien, die überhaupt nur auf den neuen Klavieren spielbar waren und erhoffte sich von den hinzugefügten Buchstaben eine bessere Lesbarkeit der ungewohnten Noten.
Beethovens Betitelung Haslingers mit "Bester A[djutan]t 2ter l[umpe]n k[er]l des Reiches" ist weder ungewöhnlich noch despektierlich gemeint, sondern entspricht dem üblichen scherzhaften Tonfall, den er gegenüber Haslinger anschlägt. (J.R.)
Nachweis: BGA 1067. – KK 681. – And. 747. – Unger Br 140. – SBH 225
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HCB Br 140Briefe / Haslinger, Tobias / 1817.01Beethoven, Ludwig van01.1817