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HCB Br 152
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Ludwig van Beethoven, Billet an Karl Holz, Wien, vermutlich Ende Februar 1826, Autograph

HCB Br 152

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Holz, Karl / 1826.02]
Billet an Karl Holz, Wien, vermutlich Ende Februar 1826. – Autograph
Wien, 02.1826. – 1 Blatt, 1 Seite Brieftext, 1 Adressenseite. – Bleistift ; ca. 11,2 x 21,3 cm. – Dt.

Adresse: "Für Hr. / v. / Holz / wohlgebohrn"; Siegelrest

Textanfang: "Noch ist die neue Haußhält. nicht da, ist sie bestellt worden"

Eigenhändiges Schreiben, undatiert, mit Unterschrift, ohne Anrede.

Datierung nach BGA.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, V. A. Heck in Wien, Heinrich Steger in Wien, Leo Liepmannssohn in Berlin (Auktion 23, 10.10.1898, Los 524)

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven schickt eine Kurzmitteilung an Karl Holz, die erwartete Haushälterin sei noch nicht gekommen und fragt, ob sie denn bestellt sei. Er bittet Holz, vorbeizukommen, da er "noch in den Händen dieser Kanaillen" sei.

Durch seine schweren Krankheiten, die mit heftigen Schmerzen und Koliken verbunden waren, und vor allem durch seine Taubheit, die ihn von jeder Kommunikation mit seiner Außenwelt abschnitten, wurde Beethoven in seinen letzten Lebensjahren ausgesprochen misstrauisch und despotisch. Besonders sein Hauspersonal bekam das zu spüren, von dem er stets fürchtete, hintergangen zu werden. Dienstboten wechselten häufig im Hause Beethoven, entweder, weil sie selbst es nicht lange aushielten, oder weil der Komponist ihnen kündigte. Häufig rief er im Krisenfall gute Freunde zu Hilfe, denen er vertauen konnte, besonders, wenn er sich wieder einmal von seinen Angestellten hintergangen und bedroht fühlte. Die Anwesenheit guter Freunde verlieh ihm ein Gefühl der Sicherheit. Zum einen, weil er dann nicht allein war, zum anderen, weil diese mit der Umwelt einfach kommunizieren konnten. (J.R.)

Nachweis: BGA 2126. – KK 1372 (unvollständig). – And. 1446. – Unger Br 152. – SBH 244


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