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HCB Br 283
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Ludwig van Beethoven, Blatt mit Gesprächsnotizen und eigenhändigen Notizen, Frühjahr 1818

HCB Br 283

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Dokumente / Konversationshefte / 1818]
Blatt mit Gesprächsnotizen und eigenhändigen Notizen, Frühjahr 1818
1818. – 1 Blatt, 2 beschriebene Seiten. – Bleistift ; 16,7 x 9,7 cm. – Dt.

Textanfang: "hinter dem Claviere rechts"

Blatt aus einem Gesprächsheft. Unger datierte das Blatt auf Früjahr 1816 und vermutete daher, es enthielte möglicherweise das erste erhaltene schriftlich geführte Gespräch. Diese Datierung ist irrig.

Das Blatt gehörte jedoch in das Bonner Konversationsheft BH 54, das sich ebenfalls zuvor im Besitz von Hermann Riedel befand. Es müßte sich (mit einem weiteren, bisher verschollenen Blatt) zwischen den Blättern 5 und 6 befunden haben. Auf Bl. 5r von BH 54 befindet sich ein Eintrag über eine Theateraufführung, die am 2. März 1818 stattgefunden hatte, auf Bl. 6r die Notiz einer Wohnungsanzeige, die am 19., 22. und 25. Mai 1818 im Intelligenzblatt der Wiener Zeitung erschienen ist. Demnach muß das Konversationsblatt im Frühjahr (zwischen März und Mai) 1818 benutzt worden sein. (Freundliche Mitteilung von Grita Herre, Berlin.)

Das Blatt wurde irrtümlich verso signiert und paginiert.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, V. A. Heck in Wien ("L. v. Beethoven zum 100jähr. Todestage 26. März 1927. Eigenhändige Manuskripte, Briefe, Erstdrucke etc.", Los 5), lt. Brief Hans Halm an Unger, 11.5.1951 (mit Bezug auf Frimmel, Neue Beethoven-Studien in Neue Zeitschrift für Musik 56, Nr. 47 vom 20.11.1889), zuvor in Besitz von Hermann Riedel in Braunschweig, der das Blatt an Anna Amadei in Wien verschenkt hat; im Katalog der Internationalen Ausstellung für Musik- und Theaterwesen Wien 1892, Pult IV.42 ein Blatt aus einem Konversationsheft aus dem Besitz von Albert Amadei, Wien, es ist allerdings unklar, ob es sich um Br 283 handelt.

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Das Blatt gehört zu Beethovens erstem Konversationsheft aus dem Frühjahr 1818. Auf der oberen Blatthälfte befinden sich Notizen fremder Hand, wahrscheinlich ein Gespräch mit Beethoven. Anschließend macht sich Beethoven selbst Notizen den Grabstein seines Bruders Kaspar Karl betreffend ("eine Marmorplatte in die wand gemauert mit goldnen buchstaben"). Kaspar Karl van Beethoven war am 15. November 1815 gestorben.

Übertragung: [recto, fremde Hand:] Hinter dem Claviere / rechts / Ich habe es von einem / Bekanndten gekauft, wenn / Sie eines wünschen so will / ich ihn fragen: ob er noch / eines hat? / Mit dem Rohr, was ich / dazu machen ließ f 4:45 / [Beethoven:] eine Marmor- / Platte in die / wand gemau- / ert mit goldnen / Buchstaben / als Grab[?stein?] / [verso:] deines Bruders, dies / Kostete vorher[?] / nicht so viel / mit goldnen oder / Schwarzen Buchstaben / wahrscheinlich muß / der Stein Mar- / mor seyn karte / von der nahen / Umgebung so / wie mein land- / Aufenthalt zu / sagen. / 12 fl (J.R.)

Nachweis: Unger Br 283. – SBH 498


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