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HCB Br 284
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Sigmund Anton Steiner, Brief an Ludwig van Beethoven, Wien, 29. Dezember 1820, Autograph

HCB Br 284

Sammlung H. C. Bodmer

Steiner, Sigmund Anton
[Briefe / Beethoven, Ludwig van / 1820.12.29]
Brief an Ludwig van Beethoven, Wien, 29. Dezember 1820. – Autograph
Wien, 29.12.1820. – 1 Doppelblatt, 3 Seiten Brieftext, 1 Adressenseite. – Tinte, Eintragungen Beethovens mit Bleistift (auf der Innenseite des Doppelblatts) ; 23,8 x 19,8 cm. – Dt.

Adresse: "A Monsieur / Monsieur Louis van Beethoven / Docteur de la Musique & Compositeur / tres renomée"; von fremder Hand oben auf der Adressenseite: "Hr Steiner sagt. Er will das Pauschale von 1200 f 20 g annehmen, welche so zu bezahlen wären, daß bis 15 April d.J. die Hälfte u bis 15 october d.J. die andre Hälfte bezahlt werde. -"; Datierung Steiners: "Wien d 29 Dezem 1820."

Textanfang: "Beyliegend folgen die 3 Ouverturen in Partitur mit der Bitte"

Eigenhändiger Brief, datiert, mit Unterschrift. Auf Seite 2 und 3 Bleistiftzusätze Beethovens, auf S. 4 eine Eintragung von fremder Hand. Bl. 2 Fehlstelle durch Öffnen des Siegels, ohne Textverlust.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, V. A. Heck in Wien ("L. v. Beethoven zum 100jähr. Todestage 26. März 1927. Eigenhändige Manuskripte, Briefe, Erstdrucke etc.", Los 7), Dr. Vincenz Miller von Aichholz in Wien (Frimmel Hb, "Steiner"; Neue Freie Presse, 17. August 1900, S. 6)

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethovens Verleger Steiner übersendet drei Ouvertüren (op. 115 und Ouvertüren zu op. 113 und op. 117) zur Korrektur. Außerdem bittet er höflich aber bestimmt um die Rückzahlung des von ihm gewährten Kredits mitsamt der angesetzten (nicht unbeträchtlichen) Zinsen.

Beethoven hatte im Laufe der Jahre von 1816 bis 1818 mehrmals Geld bei Steiner aufgenommen, insgesamt 2420 Gulden Wiener Währung. Über die Tatsache, dass Steiner nun sein Geld zurückforderte, und darauf noch über 500 Gulden W. W. Zinsen verlangte, reagierte Beethoven verärgert. In den Folgejahren zerbrach daran das früher ausgesprochen gute und freundschaftliche Verhältnis zwischen dem Komponisten und dem Verleger. Beethoven hatte das Darlehen endgültig erst im April 1824 beglichen.

Auf S. 2 und 3 des Briefes (die Innenseite des Doppelblattes) merkt Beethoven mit Bleistift Überlegungen sowohl zur Tilgung als auch zu Herkunft und Zusammensetzung der Schulden an. Genaue Übertragung siehe BGA 1422 Anmerkung. (J.R.)

Nachweis: Unger Br 284. – BGA 1422. – SBH 505


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