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Ludwig van Beethoven, Brief an Ignaz und Camille Pleyel in Paris, Wien, 26. April 1807

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Pleyel, Ignaz / 1807.04.26]
Brief an Ignaz und Camille Pleyel in Paris, Wien, 26. April 1807
Wien, 26.04.1807. – 1 Doppelblatt, 3 Seiten Brieftext, 1 Leerseite. – Tinte ; 22,9 x 18,5 cm. – Dt.

Datierung von der Hand Gleichensteins: "Wien den 26. April 1807."

Textanfang: "Ich bin gesonnen, nachstehende sechs neue Werke". – "Was machen sie, was ihre Familie"

Der erste Teil des Briefes (Bl. 1) ist von Ignaz Gleichenstein geschrieben und datiert, von Beethoven unterschrieben. Der zweite Teil, in dem Beethoven sich privat an seine Verleger wendet, ist eigenhändig und nochmals unterschrieben.

Provenienz: Albi Rosenthal in London

Zugang: 1989, Kauf Albi Rosenthal. – Erworben mit Unterstützung der NRW-Stiftung Natur.Heimat.Kultur und des Bundesministeriums des Innern

Besitzvermerk auf Bl. 2r oben rechts: Roter Stempel "Collection / Pleyel", in der Mitte hs. "12"

Eigentum der NRW-Stiftung Natur.Heimat.Kultur und der Bundesrepublik Deutschland

Beethoven schreibt an die Pariser Verleger Pleyel und bietet ihnen sechs Werke an, die er gleichzeitig in Frankreich, England und Deutschland zu publizieren wünscht. Er erhofft sich davon eine größere Verbreitung sowie mehr Gewinn. (Für Großbritannien hatte bereits Muzio Clementi die Werke erworben, für den deutschsprachigen Markt kaufte das Wiener Kunst- und Industrie-Comptoir; Pleyel kaufte jedoch nicht.)

Folgende Werke stehen zum Verkauf: die Sinfonie Nr. 4 op. 60, die Coriolan-Ouvertüre op. 62, das Konzert op. 61 in beiden Fassungen (Violine oder Klavier), das Klavierkonzert op. 58 sowie die Streichquartette op. 59. Er verlangt insgesamt 1200 Gulden Augsburger Courant und erläutert den möglichen Ablauf des Geschäftes. Um die Erscheinungsdaten sicherzustellen, gibt er zwei Termine für jeweils die Hälfte der Werke an (vgl. dazu den gleich lautenden Brief an Simrock in Bonn, HCB Br 222, BGA 278). Bei Herausgabe derselben Werke in drei Ländern von drei unterschiedlichen Verlegern müssen Publikationsdaten abgesprochen werden, um wirtschaftliche Verluste abzufangen. Sollte einer der Verleger früher auf den Markt kommen, würde er sonst den anderen das Wasser abgraben.

Im zweiten Teil des Briefes wendet sich Beethoven an Vater und Sohn Pleyel persönlich. Er erkundigt sich nach ihnen, die er gerne besuchen würde, was aber durch den Krieg verhindert werde. Camille Pleyel ermuntert er, sein Talent nicht verkümmern zu lassen. (J.R.)

Nachweis: BGA 277. – KK 131. – KK 132. – And. 140. – BBS 1


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