Ludwig van Beethoven, Brief an Johann Nepomuk Kanka in Prag, Wien, 24. Februar 1815, Autograph
Brief an Johann Nepomuk Kanka in Prag, Wien, 24. Februar 1815. – Autograph
Wien, 24.02.1815. – 1 Doppelblatt, 3 Seiten Brieftext, 1 Adressenseite. – Tinte ; 25,6 x 20,6 cm. – Dt.
Adresse: "An Seine Wohlgebohrn / Hr. Johann von Kanka / in / Prag / (in Böhmen) [links:] Wohnhaft / auf der Altstadt / neben der Teinkirche"; darunter von fremder Hand: "H. v. Bethoffen wohnt auf der Mölkerbastey No. 94"; Siegel Beethovens; Datierung: "Vien am 24ten Februar / 1815"
Textanfang: "Ich habe ihnen mehrmalen durch Baron Pasqualati"
Eigenhändiger Brief, eigenhändig datiert, mit Unterschrift.
Auf Bl. 2 Fehlstelle durch Öffnen des Siegels, ohne Textverlust
Beiliegend Leihvertrag mit Max Meid.
Provenienz: Max Meid in Frankfurt (1982 als Dauerleihgabe ins Beethoven-Haus, 1990 in Schenkung umgewandelt), zuvor dessen verstorbener Frau Elfriede Meid geb. Braunhof, Familie Braunhof (Nachfahren von J. N. Kanka)
Zugang: 1990, Geschenk Max Meid
Dr. Kanka unterstützte und beriet Beethoven in seinem Rechtsstreit gegen die Erben des Fürsten Kinsky. Kinsky hatte mit zwei weiteren Gönnern 1809 Beethovens Rentenvertrag unterzeichnet, der diesem ein Jahresgehalt zusicherte. Kinsky war allerdings seinen Zahlungen nicht regelmäßig nachgekommen. Zudem weigerten sich die Erben nach Kinskys Tod (1812), den Kinsky'schen Anteil der Rente fortzuführen. Beethoven legte Rechtsmittel gegen die Erben ein und verglich sich mit ihnen im Januar 1815.
Der Komponist dankt Kanka für seine Unterstützung. Das Verfahren ist trotz des in Beethovens Augen inkompetenten Anwalts Dr. Wolf zu einem guten Abschluss gekommen: Beethoven hat sein Geld erhalten, jedoch weniger als er sich erhofft hatte. Über das Prozessende ist er dennoch glücklich. (J.R.)
Nachweis: BGA 782. – KK 484. – And. 530. – BBS 1
Permalink
NE 174Briefe / Kanka, Johann Nepomuk / 1815.02.24Beethoven, Ludwig van24.02.1815