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Schumann, Clara
[Briefe / Wasielewski, Wilhelm Joseph von / 1853]
Brief an Wilhelm Joseph von Wasielewski in Bonn, Düsseldorf, 4. September 1853. – Autograph
Düsseldorf, 04.09.1853. – 1 Doppelblatt, 2 beschriebene Seiten. – Tinte ; 20 x 12,5 cm. – Dt.

Datierung: "Sonntagnachmittag"; Briefpapier mit Prägestempel (erhaben, gefärbt): "Clara"

Textanfang: "Nur zwei Worte in aller Eile!"

Eigenhändiger Brief, ohne Ort und Datum, mit Unterschrift. Adressat und Datum sind aus dem Inhalt und aus anderen Briefen zu erschließen: Das Schreiben ist an Wilhelm Joseph von Wasielewski gerichtet und steht in Verbindung mit dessen Aufführung von Robert Schumanns Oratorium "Das Paradies und die Peri" am 5. Dezember 1853 in Bonn. Der Brief wurde am Sonntag, den 4. September 1853 verfasst, da Clara Schumann ein Schreiben vom gestrigen Tag erwähnt, und von ihr ein Brief vom 3. September 1853 erhalten ist, in dem sie ebenfalls die "Peri"-Aufführung erwähnt. In einem weiteren erhaltenen Brief an Wasielewski vom 28. September 1853 geht sie nocheinmal auf den Termin ein (vgl. die Briefe vom 3. und 28. September 1853 in Renate Federhofer-Königs, Wilhelm Joseph von Wasielewski im Spiegel seiner Korrespondenz, Tutzing 1975).

Das "personifizierte" Briefpapier erhielt Clara Schumann meist als Geschenk, wie aus einem Brief an Brahms vom Mai 1881 hervorgeht: "Du wunderst Dich gewiß über meine Bogen, aber ich muß ein liebreich gemeintes Geschenk aufbrauchen, denke Dir, einen Kasten voll Papier aller Art und überall den Namen!!" (Clara Schumann. Johannes Brahms. Briefe aus den Jahren 1853-1896, hg. v. Berthold Litzmann, Bd. 2, Leipzig 1927; freundliche Mitteilung von Annegret Rosenmüller).

Provenienz: Albert R. Sebes, Küsnacht, Schweiz, Geschenk

Vermerke: Alter Bestand

Text: "Lieber Freund, nur zwei Worte in aller Eile! Sie haben Robert mißverstanden mit der Peri; Singstimmen hat er keine Einzige, wohl aber die Orchesterstimmen, die Ihnen, sobald Sie sie brauchen zu Gebote stehen. Besorgen Sie sich doch die Stimmen in Köln, dort sind sie, oder wenden Sie sich direkt hier an Voss, der jetzt die Bibliothek verwaltet. Robert kann dieß nicht, aus Gründen, die ich Ihnen gelegentlich einmal mittheile; man muß bei solchen Gelegenheiten immer am besten direkt an die Quelle gehen. Ich glaube Voß schickt sie Ihnen gleich, wenn Sie ihn darum bitten, oder auch in Köln Hiller oder Weber. Seyen Sie nicht bös, lieber Freund, daß ich Ihre Wünsche nicht befriedige, doch wir könnten mit dem besten Willen nicht. Heute haben Sie jedenfalls mein gestriges Schreiben erhalten. Ihre C. Schumann. Zur Peri hoffe ich jedenfalls, daß wir kommen - geben Sie die nur nicht etwa gerade, wenn wir in Leipzig sind, was vor der Hand auf Mitte November bestimmt ist. Ich freue mich schon jetzt darauf die Peri nach Jahren einmal wieder zu hören. Robert grüßt schönstens."


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