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W 40
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Anton Schindler, Brief an Ignaz Moscheles in London, Wien, 14. September 1827, Autograph

W 40

Sammlung Wegeler

Schindler, Anton
[Briefe / Moscheles, Ignaz / 1827.09.14]
Brief an Ignaz Moscheles in London, Wien, 14. September 1827. – Autograph
Wien, 14.09.1827. – 1 Blatt, 2 beschriebene Seiten. – Tinte ; 25,8 x 21 cm. – Dt.

Anschrift recto oben links: "An Herrn I. Moscheles, Norton-Street N=o 77. in London."; Datierung: "Wien den 14. Sept. 1827."

Textanfang: "Ich ergreife die Gelegenheit mit dem Uibringer dieses"

Eigenhändiger Brief, datiert, mit Unterschrift.

Vermerk von Moscheles verso quer am linken Rand: "Von Schindler / Vom 14:t Septemb: 1827 / N=o 9". Markierung des ersten Absatzes mit Bleistift am Rand bis "... von der ich auch nicht unterrichtet war" und Anmerkung von Moscheles: "Dieser Theil gut für den Appendix". Die Vermerke entstanden während Moscheles' Vorbereitung seiner 1841 erschienenen englischen Ausgabe von Schindlers Beethoven-Biographie. Moscheles wählte aus seiner eigenen Sammlung Schriftstücke und Teile aus Briefen aus, die noch nicht bei Schindler publiziert waren, um sie als Anhang seiner Ausgabe von Schindlers Werk erstmals (allerdings in englischer Übersetzung) zu veröffentlichen. Den vorliegenden Brief veröffentlichte er (S. 324f) auszugsweise entsprechend der Randmarkierung.

W 27 bis W 42 in Mappe (Beschreibung siehe W 27).

Provenienz: Familie Wegeler in Koblenz, von Carl Wegeler am 17./18. November 1911 bei Leo Liepmannssohn in Berlin erworben (Auktion 39, 17./18.11.1911, "Autographen-Sammlung Iganz Moscheles und Reserve Alfred Bovet bestehend zum größten Teil aus wertvollen Musikmanuskripten und Musikerbriefen", Los 5)

Zugang: 1998, Dauerleihgabe der Julius-Wegelerschen-Familienstiftung

Schindler übersendet Moscheles durch einen gemeinsamen Bekannten einzelne Handschriften aus Beethovens Nachlass (liegen nicht mehr bei, Verbleib unbekannt). Die Verlassenschaftsabhandlung Beethovens zog sich lange hin, unter anderem bedingt durch den Tod des Nachlassverwalters und Vormund von Beethovens Neffen Stephan von Breunings im Juni 1827 und die Krankheit des Kurators Jakob Hotschevar, Breunings Nachfolger. Es ist immer noch unklar, was mit dem Geld aus England geschehen soll, das die Philharmonische Gesellschaft London Beethoven kurz vor seinem Tod zur Verfügung gestellt hatte.

Für Beethoven soll ein Grab-Monument aufgestellt werden, das Ferdinand Piringer und andere haben anfertigen lassen.

Wie aus seinem vernichtenden Urteil hervorgeht, hat Schindler die Beethoven-Biographie von Johann Aloys Schlosser in Händen gehabt - sie gibt das Erscheinungsjahr 1828 an, war aber schon Anfang September 1827 erschienen. In Wien kursiert außerdem die Pränumeration auf eine von Anton Gräffer zu verfassende Biographie. Schindler ist empört und behauptet, Beethoven habe Friedrich Rochlitz, den langjährigen Redakteur der Leipziger "Allgemeinen musikalischen Zeitung", als Biographen vorgesehen. Die ihm und Stephan von Breuning für die Verwendung in einer Biographie übergebenen Unterlagen Beethovens gelangten teilweise an Jakob Hotschevar, der sie wiederum Gräffer zur Verfügung stellte. Schindler kann jedoch frohlocken: er selbst hält die wichtigsten Papiere in Händen. (F.G.)

Literatur: Grigat, Die Sammlung Wegeler ..., Bonn 2008, darin: "Die Genese von Franz Gerhard Wegelers Beethoven-Biographie in den Jahren 1827 bis 1845" und Nr. F12. – Ley, Beethoven als Freund der Familie Wegeler-v. Breuning, Bonn, 1927, S. 243ff

Nachweis: Grigat F12


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