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W 41
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Jacob Hotschevar, Brief an Ignaz Moscheles in London, Wien, 10. Februar 1828

W 41

Sammlung Wegeler

Hotschevar, Jacob
[Briefe / Moscheles, Ignaz / 1828.02.10]
Brief an Ignaz Moscheles in London, Wien, 10. Februar 1828
Wien, 10.02.1828. – 1 Doppelblatt, 3 Seiten Brieftext, 1 Leerseite. – Tinte ; 26 x 21 cm. – Dt.

Anschrift Bl. 1r oben: "An Seine Wohlgeboren, Herrn Ignaz Moscheles, Musikcompositeur / und Mitglied der philharmonischen Gesellschaft in London."; Datierung: "Wien, den 10. Februar 1828."; Bl. 2r unten Vermerk von Moscheles: "In folge des von Rau erhaltenen Briefes vom 15-t Februar 1828 / und dieses Briefes, habe ich mit den Direktoren der Philharmonischen Concerte conferirt, / und ein stillschweigendes Abstehen von der Rückforderung ihres Geschenks erwirkt. / I. Moscheles. / London Februar 1828."

Textanfang: "Nach dem am 4. Junius 1827 hier in Wien erfolgten Tode des k.k. Herrn Hofraths v. Breuning"

Brief von fremder Hand geschrieben, vereinzelt Korrekturen Hotschevars mit dunklerer Tinte, datiert. Eigenhändig unterschrieben mit "Jakob Hotschevar, kk. Hofkon=/zipist, wohnhaft am alten / Fleischmarkte N=ro 695."

W 27 bis W 42 in Mappe (Beschreibung siehe W 27).

Provenienz: Familie Wegeler in Koblenz, von Carl Wegeler am 17./18. November 1911 bei Leo Liepmannssohn in Berlin erworben (Auktion 39, 17./18.11.1911, "Autographen-Sammlung Iganz Moscheles und Reserve Alfred Bovet bestehend zum größten Teil aus wertvollen Musikmanuskripten und Musikerbriefen", Los 5)

Zugang: 1998, Dauerleihgabe der Julius-Wegelerschen-Familienstiftung

Jakob Hotschevar, nach dem Tod Stephan von Breunings im Juni 1827 Vormund von Beethovens Neffen Karl, bittet Moscheles, die Philharmonische Gesellschaft in London möge das Beethoven kurz vor seinem Tode übersandte Geld (100 Pfund) nicht zurückfordern. Darüber hinaus ersucht er die Gesellschaft, sie möge den Neffen des Komponisten finanziell unterstützen.

Durch seine Krankheit arbeitsunfähig geworden, hatte Beethoven die Philharmonische Gesellschaft um ein Benefizkonzert zu seinen Gunsten gebeten. Dieses Konzert fand nicht statt. Stattdessen beschloss das Direktorium der Gesellschaft, Beethoven 100 Pfund (umgerechnet 1000 Gulden C. M.) zur Verfügung zu stellen, die ihm von Sebastian Rau Anfang März 1827 überbracht wurden. Nach Beethovens Tod fand man die Summe unberührt, woraufhin Rau sie im Namen der Philharmonischen Gesellschaft zurückforderte. In der Folge entspann sich ein länger anhaltender Disput um diesen Betrag. Der vorliegende Brief Hotschevars wurde Moscheles wiederum über Sebastian Rau zugestellt. In einem Begleitschreiben (W 42) unterstützte Rau Hotschevars Bitte und betonte, ein eventueller Prozess brächte mehr Kosten als Nutzen. Daraufhin verzichtete die Philharmonische Gesellschaft auf ihre Forderung. (F.G.)

Literatur: Grigat, Die Sammlung Wegeler ..., Bonn 2008, Nr. F13

Nachweis: Grigat F13


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