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Ries, Ferdinand
[Briefe / Ries, Hubert / 1837.08.22]
Brief an Hubert Ries in Berlin, Frankfurt, 22. August 1837. – Autograph
Frankfurt, 22.08.1837. – 1 Doppelblatt, 3 Seiten Brieftext, 1 Adressenseite. – Tinte ; 25,5 x 23,2 cm. – Dt.

Datum: "Frankfurt a M. 22 Aug 1837"

Adresse: "Herrn Hubert Ries / Köng Preuß Concert Meister / in / Berlin / [links:] Louisa Straße / Nro 11"; Poststempel, Postvermerke

Textanfang: "Ich wollte dir schon einigen Tagen"

Eigenhändiger Brief, datiert, mit Unterschrift. Kleine Fehlstelle auf S. 3 durch Siegelriss. Nicht bei Hill.

Zugang: 03/2017, Kauf Stargardt, Berlin, Auktion 15. März 2017, Katalog 704, Nr. 737

Ferdinand Ries schreibt einen inhaltsreichen Brief an seinen jüngsten in Berlin als Konzertmeister angestellten Bruder Hubert. Er versucht ihm die Furcht vor der in Berlin grassierenden Cholera zu nehmen: "Vor allen Dingen laß den Muth mit diesen leider traurigen Cholera Fällen nicht sinken - und nehme meinen Rath und Lebens Maxime an. Ich glaube nicht, daß unser Tod durch Zufall herbeygeführt, dazu ist alles andere in der Welt zu bestimmt geordnet: also kann und muß man allen Gefahren mit so viel mehr Kraft und Faßung entgegen sehen - und dadurch das Übel schächen. Möglich ist es, daß Du daß ich daran sterben müßen, allein die Idee davon soll mir keinen Augenblick meines Lebens verderben: denn daß wir sie hier auch bekommen, kann wohl kein vernüftiger Mensch bezweifeln, ich will sie aber ruhig abwarten." Es folgen Kommentare und Erfahrungen aus dem Musikleben. Für Schlesinger in Paris will Ries 20 Werke Beethovens als Streichquartette und Streichquintette bearbeiten. Von den 12 geplanten Quartetten sind 9, von den 8 geplanten Quintetten, 4 bereits fertig. "Ich hab für Schlesinger in Paris unternohmen, 12 Violin Quarteten und 8 Violin Quinteten aus Beethovenschen Klavier Compositionen zu arrangiren - 9 Quarteten und 4 Quinteten sind fertig - ich bin oft in Verlegenheit gewesen, allein viele machen sich sehr schön - und es war eine interessante Arbeit, weil manche schöne Rückerinnerung daran geknüpft ist." Das Bearbeitungsprojekt erwähnte Ries auch in anderen Briefen (siehe z. B. Hill 490). Demnach gehörten zu den bearbeiteten Werken Beethovens Klaviertrios op. 70. Doch weder diese noch die anderen fertigen Bearbeitungen wurden gedruckt. Ries' Handschriften wurden bisher nicht gefunden. (F. G.)


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