Ludwig van Beethoven, Billet an Karl Holz, Wien, möglicherweise kurz nach dem 6. August 1826, Autograph
HCB BBr 80
Sammlung H. C. Bodmer
Adresse: "Hr. v. / Holz"; Siegelrest
Textanfang: "lesen sie - womögl. nur den Arzt sprechen nehmen Sie einen Fiacker"
Eigenhändiges Schreiben, undatiert, mit Unterschrift.
Auf der Rückseite des Schreibens ist ein fragmentarischer Einkaufszettel überliefert.
Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, E. H. W. Meyerstein (SBH)
Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer
Vermutlich steht das Billet an Karl Holz im Zusammenhang mit dem Selbstmordversuch von Beethovens Neffen Karl, denn Beethoven fordert Holz auf zu lesen, den Arzt zu sprechen und (damit es schneller geht?), eine Kutsche (Fiaker) zu benutzen. (J.R.)
Nachweis: BGA 2182. – BGA 2177. – And. 1505. – SBH 248
Schlagwörter:
Beethoven, Ludwig van / Brief / Holz, Karl / 1826 / Billet
Beethoven, Ludwig van / Beethoven, Karl van <Neffe> / Selbstmordversuch
Beethoven, Ludwig van / Dokument / Notiz / Haushalt / 1826
Permalink
Ludwig van Beethoven, Billet an Karl von Smetana, Wien, wohl 6. August 1826, Autograph
BH 35
Textanfang: "Ein großes Unglück ist geschehen"
Eigenhändiges Schreiben mit Unterschrift, undatiert.
Datierung nach BGA aufgrund des Inhalts.
Provenienz: Friedrich Cohen in Bonn
Über mehrere Jahre hinweg hatte sich Beethoven vor Gericht gegen die leibliche Mutter das Sorgerecht für seinen Neffen Karl erstritten. Karl litt sehr unter seinem Onkel. Beethoven projizierte viele Hoffnungen auf Zuneigung und Liebe in das Kind, als dessen Vater er sich bezeichnete, und stellte ebensolche Forderungen an die Gefühle Karls. Beethovens Eifersucht, seine Strenge und sein Besitz ergreifendes Verhalten führten schließlich zur Katastrophe: Am 6. August 1826 unternahm Karl einen Selbstmordversuch, der allerdings scheiterte. Der Brief wurde wohl unmittelbar danach geschrieben. Beethoven bittet den Arzt Dr. Smetana dringend um Hilfe für seinen Neffen, der sich in den Kopf geschossen hatte. (J.R.)
Nachweis: Schmidt-Görg 35. – SBH 411. – BGA 2181. – KK 1403. – And. 1495
Beethoven, Ludwig van / Brief / Smetana, Karl von / 1826 / Billet
Beethoven, Ludwig van / Arzt
Ludwig van Beethoven, Billet an Karl Holz, Wien, wohl 20. September 1826, Autograph
BH 37
Textanfang: "Sind sie heute aus dem reiche der Liebe"
Eigenhändiges Schreiben, undatiert, ohne Anrede. Datierung nach BGA.
Provenienz: Edmund Schebek in Prag
Zugang: 1889, Geschenk
Beethoven hatte offenbar zwei (nicht überlieferte) Briefe an Karl Holz und Stephan von Breuning in Holz' Wohnung geschickt. Er fragt, ob Holz den Brief für Breuning schon abgegeben habe und wenn ja, mit welchem Ergebnis. Er bittet Holz, am Nachmittag noch zu kommen. Zum Schluss fügt er an, habe sein Neffe Karl nur noch fünf Tage zu bleiben (nach BGA handelt es sich um den Krankenhausaufenthalt nach dem Selbstmordversuch im August 1826; aus diesem Vermerk resultiert auch die Datierung). Karl Holz erledigte öfter aus Gefälligkeit Botengänge und Aufgaben für Beethoven. (J.R.)
Nachweis: Schmidt-Görg 37. – SBH 253. – BGA 2202. – KK 1427. – And. 1524
Beethoven, Ludwig van / Breuning, Stephan von
Beethoven, Ludwig van / Verabredung
Ludwig van Beethoven, Brief an Ignaz Czapka, Wien, 26. September 1826, Autograph
L 5
Wasserzeichen: VAN DER LEY
Adresse: "Für Seine wohlgebohrn / Hr. Magistratsrath / v. Zpapka [!]"
Textanfang: "Herr Hofrath von Breuning u. ich haben genau überlegt"
Eigenhändiges Schreiben, undatiert, mit Unterschrift. Datierung nach BGA.
Provenienz: Sotheby's in New York (Auktion 11.12.2006, "Fine Books and Manuscripts [...]", Los 1); amerikanischer Privatbesitz; Sotheby's in London (Auktion 17./18.11.1988, "Music, Continental Manuscripts and Printed Books, Science and Medicine", Los 323)
Zugang: 2007, Leihgabe Privatbesitz
Der Brief steht in Verbindung mit dem Selbstmordversuch des Neffen Karl. Nach seinem Krankenhausaufenthalt wurde Karl in polizeilichen Gewahrsam genommen. Beethoven wendet sich mit der Bitte an Magistratsrat Czapka, Karl einige Tage bei ihm wohnen zu lassen, bis er seine Stelle beim Militär antreten könne. Von der unauffälligen Bewachung und einer Ermahnung Czapkas verspricht sich Beethoven eine gute Wirkung auf den Neffen. (F.G.)
Nachweis: BGA 2211. – KK 1416. – And. 1533
Beethoven, Ludwig van / Brief / Czapka, Ignaz / 1826