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Ludwig van Beethoven, Brief an Ignaz von Gleichenstein in Wien, Baden, vor dem 23. Juli 1807, Autograph

HCB Br 125

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Gleichenstein, Ignaz von / 1807.07.23]
Brief an Ignaz von Gleichenstein in Wien, Baden, vor dem 23. Juli 1807. – Autograph
Baden, vor 23.07.1807. – 1 Doppelblatt, 3 Seiten Brieftext, 1 Adressenseite. – Tinte ; ca. 23,5 x 18,5 cm. – Dt.

Adresse: "An Seine / Hochwohlgebohrnen / den Hr. Von Gleichenstein. / in / Vien [links:] abzugeben / auf der Hohen / Brücke No 155 / 2ten oder 3ten Stock"; Postvermerk, Siegelrest

Textanfang: "dieses sey so gut dem Kopisten Morgen zu übergeben - Es ist wie du siehst, wegen der Sinfonie"

Eigenhändiger Brief, undatiert, mit Unterschrift.

Datierung nach BGA.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Louis Koch in Frankfurt a. M., Carl Meinert in Dessau (SBH)

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven bittet seinen Freund Gleichenstein, dem Kopisten noch etwas zur Sinfonie op. 60 nachzureichen. Außerdem wünscht er, das Quartett aus op. 59 solle auf jeden Fall zum Verleger, dem Industrie-Comptoir, gebracht werde, selbst wenn der Kopist nicht fertig geworden sei.

Beethoven erläutert den Konflikt, den er wegen eines Darlehens mit seinem Bruder hat und bittet Gleichenstein, diesem etwas auszurichten, da er selbst "ihm gewiß nicht mehr schreiben werde". Auch auf seinen zweiten Bruder ist er nicht besonders gut zu sprechen, "der Himmel bewahre mich, Wohlthaten von meinen Brüdern empfangen zu mußen".

In einem Nachsatz fügt Beethoven an, das Industrie-Comptoir habe die Sinfonie wohl bereits erhalten. (J.R.)

Nachweis: BGA 287. – KK 138. – And. 148. – SBH 202. – Unger Br 125

Scan 2303: Go to the Digital Archive

Ludwig van Beethoven, Brief an Joseph Karl Bernard in Wien, Mödling, 19. Juli 1819, Autograph

HCB Br 25

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Bernard, Joseph Karl / 1819.07.19]
Brief an Joseph Karl Bernard in Wien, Mödling, 19. Juli 1819. – Autograph
Mödling, 19.07.1819. – 1 Doppelblatt, 4 beschriebene Seiten. – Tinte ; 25,5 x 20,5 cm. – Dt.

Textanfang: "Hier lieber B. den Brief an den M.R."

Eigenhändiger Brief, undatiert, mit Unterschrift "der ihrige". Datierung nach BGA.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Henrici & Liepmannssohn in Berlin (Auktion "Musiker-Autographen aus der Sammlung Wilhelm Heyer in Köln, wahrscheinlich in III, 29.9.1927, Los 28), Wilhelm Heyer in Köln, Sotheby's in London (Auktion 17.12.1909), Gilhofer & Ranschburg in Wien (Auktion XXVI vom 26./27.10.1908, "Autographen-Sammlung aus Wiener Privatbesitz [...]", Los 409), Franz Malota in Wien (Katalog 60, "Autographe von Beethoven und berühmten Persönlichkeiten", 1908, Los 12), Alexander Hajdecki (1907, siehe Vorwort Frimmel im Katalog 60 von Malota), Marika Bersuder, Mathilde Bernard

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven übersendet seinem Freund Bernard einen Brief an den Magistratsrat betreffs der Vormundschaft für seinen Neffen Karl. Bernard möge diesen Brief lesen, bevor er ihn weiterleite. Außerdem habe er ein Schreiben von Giannattasio del Rio beigelegt, in dessen Erziehungsinstitut der Neffe Karl einige Zeit untergebracht war. Giannattasio hatte eine erneute Unterbringung Karls abgelehnt.

Beethoven geht dann kurz auf die Probleme der Unterhaltszahlungen an und von seiner Schwägerin Johanna, der Mutter Karls, und der Auszahlung des Erbes ein. Auch äußert er sich enttäuscht, dass sich das Kind ihm widersetze - "er hat noch keinen Buchstaben geschrieben". Beethoven beklagt sich häufig über mangelnde Zuneigung und Undankbarkeit seines Neffen, die er u. a. darin festmachte, dass das Kind ihm keine oder zu wenig Briefe schrieb.

Zuletzt weist Beethoven Bernard noch an, er solle darauf achten, dass sein Bruder Johann nicht zu Karl gelassen werde, da dieser das Kind überreden wolle, bei ihm zu leben. Auch solle seine Mutter nicht mehr zu Karl gelassen werden. Dem Kind werde dadurch gezeigt, welch schlechten Einfluss seine Mutter auf ihn habe.

Zwischen 1816 und 1820 führte Beethoven heftige rechtliche Auseinandersetzungen mit seiner Schwägerin Johanna van Beethoven um den Sohn seines verstorbenen Bruders, für den beide die Vormundschaft beanspruchten. Dieses Schreiben ist in seinen Argumentationen charakteristisch für den Konflikt und Beethovens Haltung: die Mutter ist verdorben, deshalb muss ihr das Kind weggenommen werden; der zweite Bruder ist keine Hilfe und soll sich raushalten; das betroffene Kind ist undankbar und verstockt und weigert sich, die Wohltaten und Liebe seines Onkels zu erkennen und anzunehmen; Beethoven selbst ist ein gütiger, selbstloser, opferbereiter Mensch, der von allen verkannt und missachtet wird; die Welt ist gegen ihn. (J.R.)

Nachweis: BGA 1314. – KK 934. – And. 951. – SBH 40. – Unger Br 25

Scan 2380: Go to the Digital Archive

Ludwig van Beethoven, Brief an Anton Diabelli, Hetzendorf, Ende Mai/Anfang Juni 1823, mit Haarlocke, Autograph

HCB Br 115

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Diabelli, Anton / 1823.05-06]
Brief an Anton Diabelli, Hetzendorf, Ende Mai/Anfang Juni 1823, mit Haarlocke. – Autograph
Hetzendorf, 05./06.1823. – 1 Doppelblatt, 3 Seiten Brieftext, 1 Leerseite. – Tinte ; 20,6 x 12,2 cm. – Dt.

Textanfang: "Stechen sie nur nach dem E. von Paris. das andere hat wieder andre Fehler"

Eigenhändiger Brief, undatiert, mit Unterschrift.

Datierung nach BGA.

Beiliegend eine Haarlocke Beethovens aus dem Besitz Robert Schumanns. Mit Echtheitsbestätigung Schumanns von 1845.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven rät dem Verleger Diabelli, seine Ausgabe von op. 111 nach der Pariser Originalausgabe zu stechen, er werde sie dann korrigieren. (Die ebenfalls zur gleichen Zeit erschienen Ausgabe von Sauer & Leidesdorf lehnt er ab.) Sowohl dem Originalverleger Schlesinger als auch dem Verleger des Nachdrucks, Leidesdorf, geschehe es recht, dass Diabelli jetzt eine korrekte Ausgabe herausbringe (Beethoven hatte sich über die vielen Stichfehler bei Schlesinger geärgert, den Druck von Sauer & Leidesdorf fand er nicht besser). Außerdem erbittet er sich vier Belegexemplare.

Beethoven bittet Diabelli zudem um ein Darlehen von 300 Gulden W. W. auf 14 Tage, da er durch seine Augenkrankheit nicht arbeiten konnte. Er werde bald ein Werk (op. 125) abschließen und dann auch wieder Geld erhalten. Möglicherweise benötige er den Kredit auch nicht, wünsche aber Sicherheit zu haben, falls er kurzfristig Geld brauche.

Beethoven ist auf den Betrag auch wegen der Subskription der Missa solemnis op. 123, mit der er nicht zufrieden ist, angewiesen. Nicht nur, dass die Subskription sehr schleppend lief, auch musste Beethoven die bestellten Exemplare vorfinanzieren. Beethoven bittet Diabelli, sich immer nur an ihn persönlich zu wenden, da Schindler und Johann van Beethoven nicht zu vertrauen sei. (J.R.)

Nachweis: BGA 1661. – And. 1182. – SBH 177. – Unger Br 115

Scan 2270: Go to the Digital Archive

Ludwig van Beethoven, Brief an Georg August Griesinger, Wien, 7. Januar 1823, Autograph

HCB BBr 129

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Griesinger, Georg August / 1823.01.07]
Brief an Georg August Griesinger, Wien, 7. Januar 1823. – Autograph
Wien, 07.01.1823. – 1 Doppelblatt, 2 Seiten Brieftext, 1 Leerseite, 1 Adressenseite. – Tinte ; 24,7 x 19,5 cm. – Dt.

Adresse: "An Seine Hochwohlgebohrn / Hr. v. Griesinger"; Empfängervermerk: "Wien / 7. Jan. 1823"

Textanfang: "Indem ich gesonnen bin, meine große schon seit einiger Zeit verfaßte Meße"

Eigenhändiger Brief, undatiert, mit Unterschrift. Datierung aufgrund des Empfängervermerks.

Durch Öffnen des Siegels Fehlstelle auf Bl. 2, ohne Textverlust. Fehlstelle später hinterlegt.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Marie Floersheim in Wildegg (im September 1954 an August Laube in Zürich zum Verkauf), Louis Koch in Frankfurt a.M., Carl Meinert in Dessau

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven bittet Griesinger um Rat, in welcher Form er seine neue Messe (op. 123) veröffentlichen könne, die gewinnbringender sei als ein Druck. Er bittet Griesinger, seine Ideen hierzu dem Überbringer des Briefes, seinem Bruder Johann van Beethoven, mitzuteilen.

Georg August von Griesinger war im Hauptberuf sächsischer Legationsrat in Wien. Musikbegeistert wie er war, pflegte er Kontakte zu allen großen Musikern Wiens, veröffentlichte Artikel (z. B. Biographische Notizen zu Haydn, den er gut kannte) und vertrat in Wien die Interessen des Verlages Breitkopf & Härtel in Leipzig. In seiner Verbindung als Diplomat und Verlagsvertreter suchte Beethoven Griesingers Rat im Zusammenhang mit dem Subskriptionsaufruf der Missa solemnis. Tatsächlich übermittelte Griesinger für Beethoven eine Partiturabschrift der Messe nach Dresden. (J.R.)

Nachweis: BGA 1523. – KK 1053. – And. 1122. – SBH 217

Scan 2460: Go to the Digital Archive

Ludwig van Beethoven, Brief an Ferdinand Ries in London, Wien, 5. Februar 1823, Autograph

HCB Br 199

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Ries, Ferdinand / 1823.02.05]
Brief an Ferdinand Ries in London, Wien, 5. Februar 1823. – Autograph
Wien, 05.02.1823. – 1 Doppelblatt, 3 Seiten Brieftext, 1 Adressenseite. – Tinte ; 25 x 20,7 cm. – Dt.

Adresse (durchgestrichen): "A Ferd. Ries / chez B. A. Goldschmidt / et Comp. / a londres / (en Angleterre)"; darüber von fremder Hand: "turn over"; darunter: "Ferdinand Ries Esqre / 57 Upper Norton Street / Fitzroy Square"; Postvermerke, Poststempel; Siegel Beethovens; seitlich Vermerk von Ries: "Beethoven / March 1823"; darunter mit Rotstift: "20"; Datierung: "am 5ten Febr. / 1823"

Textanfang: "Noch habe ich keine weitere Nachricht der Sinfonie wegen, Unterdeßen können sie sicher drauf rechnen"

Eigenhändiger Brief, eigenhändig datiert, mit Unterschrift.

Durch Öffnen des Siegels Fehlstelle auf Bl. 2, mit Textverlust.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Leo Liepmannssohn in Berlin (Versteigerung 63, "Autographen von Musikern, Schriftstellern, Gelehrten, bildenden Künstlern, Schauspielern, historischen Persönlichkeiten und Naturforschern", 9.12.1932, Los 22), Catharina Franziska ("Kathinka") Rautenstrauch (Enkelin von Ries) in Eitelsbach bei Trier (Deiters in Vierteljahresschrift für Musikwissenschaft 4 [1888], S. 84f.)

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven versichert Ries in London, die Philharmonische Gesellschaft könne bestimmt mit der bestellten Sinfonie (op. 125) rechnen. Ein Mitarbeiter der österreichischen Gesandtschaft in London (Caspar Bauer) werde sie später mitbringen, so dass die Beförderung schneller und unkomplizierter vonstatten gehe. Allerdings bittet Beethoven, zuerst sein Honorar anzuweisen. (Ursprünglich war eine Abgabe der Sinfonie für März 1823 versprochen. Tatsächlich sandte Beethoven op. 125 erst im April 1824 nach London.) Als "Beweiß meiner liebe u. Vertrauens für diese Gesellschaft" bietet er dieser vorab die Ouvertüre op. 124 an. Er habe sie bereits Herrn Bauer übergeben, der sie nach London mitbringen werde.

Beethoven räumt der Philharmonischen Gesellschaft für die Ouvertüre 18 Monate exklusives Aufführungsrecht ein. Er erwähnt jedoch, sein Bruder Johann habe diese Ouvertüre bereits unrechtmäßig dem Verleger Boosey in London angeboten. Zwar habe er, Beethoven, seinem Bruder die anderen dem Verleger angebotenen Werke (verm. op. 119 und WoO 28) verkauft, nicht jedoch die Ouvertüre, an der Johann kein legitimes Eigentum habe. Beethoven bittet um schnelle Nachricht der Ouvertüre wegen, da er sie bei Nicht-Interesse seitens der Gesellschaft möglichst bald in Wien herausgeben wolle.

Beethoven bedauert, Ries' zweite Sinfonie op. 80, die ihm gewidmet ist, immer noch nicht erhalten zu haben. Er selbst könne Ries erst dann ein Werk widmen, wenn er die ihm gewidmete Komposition kenne. Obwohl Beethoven in der folgenden Korrespondenz häufig das Thema einer Widmung an Ries anspricht, kam es letztlich jedoch nicht dazu. Beethoven hofft, bei besserer Gesundheit im Folgejahr nach London reisen zu können. (J.R.)

Nachweis: BGA 1549. – KK 1067. – And. 1133. – Unger Br 199. – SBH 348. – Hill Nr. 96

Scan 2535: Go to the Digital Archive

Nikolaus Johann van Beethoven, Brief an Artaria & Comp. in Wien, 11. Februar 1823, Autograph

HCB Br 292

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Nikolaus Johann van
[Briefe / Artaria / 1823.02.11]
Brief an Artaria & Comp. in Wien, 11. Februar 1823. – Autograph
11.02.1823. – 1 Blatt, 1 Seite Brieftext, Rückseite nur Empfängervermerk. – Tinte ; 22 x 18,5 cm. – Dt.

Registraturvermerk Bl. 1v: "1823. / Beethoven / Febro"; Datierung: "Am 11ten Febr 1823"

Textanfang: "Unterzeichneter ersucht hiemit Euer Wohlgeboren"

Eigenhändiger Brief, datiert, mit Unterschrift sowie dem Zusatz "Gutsbesitzer".

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, möglicherweise Karl Ernst Henrici in Berlin (Auktionskatalog III, "Musiker-Autographen", Auktion am 17.9.1910, Los 16 - in diesem Fall hätte sich das Stück aber zuvor bei Otto August Schulz befunden), J. A. Stargardt in Berlin (Auktion 5.-10.2.1906, "Die Autographen-Sammlung Alexander Meyer Cohn's", 2. Teil, Los 3018), Alexander Meyer-Cohn in Berlin, Friedrich Cohen in Bonn (Lagerkatalog 98, 1900, "Autographen-Sammlung Alexander Posonyi in Wien. II. Musiker. [...]", Los 75), Alexander Posonyi in Wien

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Johann van Beethoven, der gelegentlich geschäftliche Dinge für seinen Bruder abwickelte, bittet den Verleger Artaria, er möge seinem Pariser Kollegen Pacini ausrichten, dass die Werke WoO 28 und op. 119,1-6 erst dann an ihn abgeschickt würden, wenn auch eine feste Zusage für eine Herausgabe in England vorliege. In Zukunft werde Beethoven seine Werke ausschließlich "zugleich in 3 Reichen verkaufen". Beethoven hatte die Absicht, möglichst viele Werke zeitgleich in Wien für Deutschland und Österreich, in Paris für Frankreich und in London für England und Schottland herauszugeben, um einen maximalen Gewinn zu erzielen. (J.R.)

Nachweis: BGA 1566. – Unger Br 292

Scan 2681: Go to the Digital Archive

Anton Schindler, Brief an Ignaz Moscheles in London, Wien, 22. Februar 1827, Autograph

W 28

Sammlung Wegeler

Schindler, Anton
[Briefe / Moscheles, Ignaz / 1827.02.22]
Brief an Ignaz Moscheles in London, Wien, 22. Februar 1827. – Autograph
Wien, 22.02.1827. – 1 Blatt, 2 beschriebene Seiten. – Tinte ; 25,8 x 21,3 cm. – Dt.

Datierung: "Wien den 22. Febr. 1827."

Textanfang: "Bey Durchlesung des Briefes unsers unglücklichen Beethoven's"

Eigenhändiger Brief, datiert, mit Unterschrift. Der Brief war einem Brief Beethovens an Moscheles beigefügt, den Schindler geschrieben hatte (W 27, BGA 2260).

Markierungen mit Bleistift von Moscheles: 1. Anfang des Briefes bis "der wichtigste Gegenstand ist, der mir am Herzen liegt." 2. Absatz "Schon bey Ihrem letzten Hierseyn" bis "Operat. vergehen." 3. Absatz "Er spricht jetzt häufig von einer Reise nach London" bis zum Schluß. Dazu kurze (nicht vollständig lesbare) Anmerkungen von Moscheles. Die Markierungen und Anmerkungen entstanden während Moscheles' Vorbereitung seiner 1841 erschienenen englischen Ausgabe von Schindlers Beethoven-Biographie. Moscheles wählte aus seiner eigenen Sammlung Schriftstücke und Teile aus Briefen aus, die noch nicht bei Schindler publiziert waren, um sie als Anhang seiner Ausgabe von Schindlers Werk erstmals (allerdings in englischer Übersetzung) zu veröffentlichen. Die hier markierten Stellen finden sich jedoch weder bei Schindler (1840), noch bei Moscheles (1841).

W 27 bis W 42 in Mappe (Beschreibung siehe W 27).

Provenienz: Familie Wegeler in Koblenz, von Carl Wegeler am 17./18. November 1911 bei Leo Liepmannssohn in Berlin erworben (Auktion 39, 17./18.11.1911, "Autographen-Sammlung Iganz Moscheles und Reserve Alfred Bovet bestehend zum größten Teil aus wertvollen Musikmanuskripten und Musikerbriefen", Los 5)

Zugang: 1998, Dauerleihgabe der Julius-Wegelerschen-Familienstiftung

Schindler fügt dem Brief Beethovens an Moscheles vom selben Tag (W 27) ein eigenes Schreiben bei. Er erklärt die genauen Umstände von Beethovens Wunsch nach finanzieller Unterstützung. Im Detail berichtet Schindler von Beethovens Gesundheitszustand, bei dem keine Verbesserung abzusehen ist. Schindler gibt die Schuld für Beethovens Zustand dem Neffen Karl (dem "niederträchtigsten Menschen") und dem Bruder Johann. Die behandelnden Ärzte Malfatti und Wawruch hätten ebenfalls "den Grund der Krankheit aus den fürchterlichen Gemütsbewegungen" diagnostiziert.

Moscheles soll dafür sorgen, dass der durch seine Krankheit finanziell stark belastete Beethoven Geld aus London erhält. Kaum jemand kümmere sich um Beethoven, Schindler allein verwende die meiste Zeit für seinen Freund. Die Überweisung des Geldes soll an die Bedingung geknüpft werden, es ausschließlich Beethoven zukommen zu lassen, damit dieser es nicht in Großherzigkeit wieder seinem Neffen weitergeben könne.

Sensibel bittet Schindler, der Meister dürfe von seinem Zustand nichts wissen. Er glaube noch immer, bald nach England reisen zu können. Sobald Moscheles positive Nachricht von der Philharmonischen Gesellschaft habe, möge er an Beethoven schreiben, um ihm neuen Mut zu geben und ihn zu stärken. (F.G.)

Literatur: Grigat, Die Sammlung Wegeler ..., Bonn 2008, Nr. F2. – Ley, Beethoven als Freund der Familie Wegeler-v. Breuning, Bonn 1927, S. 226-228

Nachweis: BGA 2261. – Grigat F2


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