Ludwig van Beethoven, Billet an Christine Gerhardi, Wien, vor dem 20. August 1798, Autograph
NE 143
Textanfang: "sie haben gestern etwas hören laßen wegen des Conterfeis"
Eigenhändiges Schreiben, undatiert, ohne Unterschrift.
Datierung nach BGA.
Provenienz: J. A. Stargardt in Marburg (Auktion 29./30.11.1983, "Autographen aus allen Gebieten", Katalog 630, Los 802; Auktion 20./21.2.1979, "Autographen aus allen Gebieten", Katalog 617, Los 593), C. G. Boerner in Leipzig (Auktion 8. und 9.5.1908, "Katalog einer kostbaren Autographen-Sammlung aus Wiener Privatbesitz Wertvolle Autographen und Manuskripte aus dem Nachlass von Josef Joachim Philipp Spitta Hedwig von Holstein.", Los 7). Nach Frimmel (Beethoven-HB, Bd. 1, S. 378) befand sich der Brief bei Dr. Helm und wurde dann an Max Kalbeck geschenkt, auch im Katalog der Internationalen Ausstellung für Musik- und Theaterwesen Wien 1892 ist unter Pult III.25 ein Brief an Christine Gerhardi im Besitz von Max Kalbeck in Wien verzeichnet.
Zugang: 1983, Kauf Stargardt, Marburg, Katalog 630. – Erworben mit Mitteln des Bundesministeriums des Innern
Alleiniges Eigentum der Bundesrepublik Deutschland
Beethoven schreibt an Christine Gerhardi wegen eines Porträts, das wohl in einer Weise Aufsehen erregt hatte oder erregen könnte. Es werden mehrere Namenskürzel bzw. Vornamen erwähnt, die jedoch nicht identifiziert werden konnten. Die Zusammenhänge in dem Brief erschließen sich nicht. (J.R.)
Nachweis: BGA 34. – KK 31. – And. 24. – BBS 1
Schlagwörter:
Beethoven, Ludwig van / Brief / Gerhardi, Christine / 1795-1798
Beethoven, Ludwig van / Bildnis
Permalink
Ludwig van Beethoven, Brief an Ferdinand Ries in London, Wien, 8. Mai 1816, Autograph
HCB Br 197
Sammlung H. C. Bodmer
Adresse von fremder Hand: "Vienne / Monsieur / M.r Ferdinand Ries / [durchgestrichen: "Pr adr de Mess B.A Goldschmidt"] London [von fremder Hand ergänzt:] foley Place / Cavendish / Square"; Poststempel, Postvermerke; Siegel Beethovens; Vermerke von der Hand Ries': "Beethoven / 8 March / 1816"; darunter: "Reinschrift liegt bei"; daneben mit Rotstift: "11"; links: "Die bestellte Uibersetzung der 6 Sinfonien in Septett bleibt bestens zur schnellsten Besorgung empfohlen"; Eigenhändige Datierung: "Vien / am 8ten / May / 1816"
Textanfang: "Meine Antwort komm etwas spät auf ihren Brief, allein immer krank u. viel zu thun"
Eigenhändiger Brief, eigenhändig datiert, mit Unterschrift.
Fehlstelle durch Öffnen des Siegels, mit Textverlust auf Bl. 2r.
Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Leo Liepmannssohn in Berlin (Versteigerung 63, "Autographen von Musikern, Schriftstellern, Gelehrten, bildenden Künstlern, Schauspielern, historischen Persönlichkeiten und Naturforschern", 9.12.1932, Los 21), Familie Wegeler in Koblenz, Catharina Franziska ("Kathinka") Rautenstrauch (Enkelin von Ries) in Eitelsbach bei Trier (Deiters in Vierteljahresschrift für Musikwissenschaft 4 [1888], S. 84f.)
Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer
Beethoven beklagt sich bei Ries, er habe das vom Verleger Birchall nachgeforderte Geld für Kopiatur und Porto in Höhe von 10 holländischen Dukaten immer noch nicht erhalten. Beethoven äußert sich darüber besorgt, da er bereits mit dem englischen Prinzregenten (dem er seinerzeit op. 91 gewidmet und nie ein Wort des Dankes oder gar eine Anerkennung dafür erhalten hatte) schlechte Erfahrungen gemacht hat. Er drängt Ries, sich für ihn bei Birchall zu verwenden und beschreibt seine angespannte finanzielle Lage. In diesem Zusammenhang ist er dankbar über Ries' Mitteilung, dieser plane zusammen mit Neate ein Benefizkonzert zu Beethovens Gunsten. Ries nahm Beethovens Geschäftsinteressen gegenüber Londoner Verlegern wahr. An Birchall hatte Beethoven die Klavierauszüge von opp. 91 und 92 sowie opp. 96 und 97 verkauft.
Ries hatte Beethoven nach der Widmung für opp. 96 und 97 gefragt und Beethoven zwischen den Zeilen zu verstehen gegeben, er würde sich über ein Zueignung freuen. Nicht ganz so subtil und delikat antwortet Beethoven, Ries möge ihm eines seiner Werke dedizieren, dann würde er mit einer Widmung an Ries antworten. Obwohl Ries dies 1818 mit der Widmung seiner Sinfonie op. 80 wahr machte, verwirklichte Beethoven seinerseits seine Zusage nicht. Zwar dachte er kurze Zeit darüber nach, Ries die neunte Sinfonie op. 125 zu widmen, setzte diesen Plan jedoch nie in die Tat um.
Ries hatte Beethoven wohl auch um ein Porträt gebeten, von dem der Komponist nicht sicher weiß, wie er selbiges nach England schaffen soll und deshalb Ries um Rat fragt. Beethoven hofft, bald etwas von Neate zu hören, dem er einige Werke mitgegeben hatte. Er lässt Ries' Frau herzlich grüßen und fügt abschließend hinzu "leider habe ich keine [Frau], ich fand nur eine, die ich wohl nie besizen werde, bin aber deswegen kein weiberfeind". Dieser Satz wird meist in Verbindung mit der Unsterblichen Geliebten gebracht. (J.R.)
Nachweis: BGA 933. – KK 581. – And. 632. – SBH 344. – Unger Br 197. – Hill Nr. 55
Beethoven, Ludwig van / Brief / Ries, Ferdinand / 1816
Beethoven, Ludwig van / Geld
Beethoven, Ludwig van / Birchall, Robert
Beethoven, Ludwig van / Haushalt
Beethoven, Ludwig van / George <Great Britain, King, IV.>
Beethoven, Ludwig van / Neate, Charles
Beethoven, Ludwig van / Widmung / Ries, Ferdinand
Beethoven, Ludwig van / Frau