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Ludwig van Beethoven, Billet an Joseph Karl Bernard, Mödling, Ende August/Anfang September 1819, Autograph

HCB BBr 79

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Bernard, Joseph Karl / 1819.08-09]
Billet an Joseph Karl Bernard, Mödling, Ende August/Anfang September 1819. – Autograph
Mödling, 08-09.1819. – 1 Blatt, 1 Seite Brieftext, 1 Adressenseite. – Bleistift ; 12,9 x 20,5 cm. – Dt.

Adresse: "Hr. v / Bernard / wohlgebohrn"

Textanfang: "Ich melde ihnen nur, daß es mit Karls Nachts Ausbleiben nichts als Gewäsch war"

Eigenhändiges Schreiben, undatiert, mit Unterschrift. Datierung nach BGA.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Sotheby's in London, Henrici & Liepmannssohn in Berlin Henrici & Liepmannssohn in Berlin (Auktion "Musiker-Autographen aus der Sammlung Wilhelm Heyer in Köln", unklar, in welchem Los; entweder in III, 29.9.1927, Los 28 oder in IV, 23.2.1928, Los 20), Wilhelm Heyer in Köln, Gilhofer & Ranschburg in Wien (Auktion XXVI vom 26./27.10.1908, "Autographen-Sammlung aus Wiener Privatbesitz [...]", Los 416)

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven teilt seinem Freund und Rechtsberater Bernard kurz mit, die Gerüchte über Karls nächtliche Ausgänge aus dem Erziehungsinstitut Blöchlinger seien unwahr. Er deutet den bevorstehenden Termin an, bei dem er erneut um eine Ausreisebewilligung für seinen Neffen ersuchen möchte.

Im Jahr 1819 verschärften sich die Auseinandersetzungen zwischen Beethoven und seiner Schwägerin Johanna um die Vormundschaft über seinen Neffen und ihren Sohn Karl. Im Frühjahr hatte Karl wieder einige Zeit bei seiner Mutter verbracht, wodurch ihr Einfluss größer geworden war. Beethoven lehnte Johanna van Beethoven ab und wollte sie um jeden Preis von dem Kind fern halten. Aus dieser Haltung heraus wurde auch die Überlegung geboren, Karl ins Ausland, nach Landshut zur weiteren Erziehung zu geben.

Die Ausreisebewilligung wurde wegen des Einspruchs der Mutter vom Magistrat verweigert und Karl ab Juni im Erziehungsinstitut Blöchlingers untergebracht. Blöchlinger hielt Kontakt mit Johanna van Beethoven, weswegen Beethoven sehr erbost über ihn war. Daher wohl auch die Neigung, Gerüchten über das Fehlverhalten Blöchlingers Glauben zu schenken. (J.R.)

Nachweis: BGA 1329. – KK 938. – And. 991. – SBH 55


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