Ludwig van Beethoven, Brief an Hoffmeister & Kühnel in Leipzig, Wien, 8. April 1802, Autograph
NE 197
Empfängervermerk auf Bl. 2v: "1802 / 8 April / 16 D°"; daneben: "Wien / Beethoven"; Datierung: "Wien am 8ten april / 1802"
Textanfang: "Reit euch den der Teufel insgesammt meine Herrn?"
Eigenhändiges Schreiben, datiert, mit Unterschrift (Namenskürzel "Bthwn").
Provenienz: Hermann Josepf Abs, Sotheby's in London (Auktion 22.11.1989, "Fine Printed and Manuscript Music", Los 10)
Zugang: 1993, Geschenk Hermann Josef Abs
Beethoven ist entsetzt über Hoffmeisters Anliegen, eine Sonate mit außermusikalischem Programm (wohl zur Revolution) zu schreiben. Durch das päpstliche Konkordat mit Napoleon seien die Zeiten wieder christlich und nicht mehr revolutionär. Er ist allerdings bereit, der Dame, die diesen Auftrag geben wollte, für 50 Dukaten eine andere Sonate nach ihren ästhetischen Vorgaben zu komponieren. Gewisse künstlerische Freiheiten behält er sich jedoch vor. Die Auftraggeberin erhalte für ein Jahr das Eigentumsrecht, danach falle das Veröffentlichungsrecht an den Komponisten.
Beethoven fügt hinzu, er sei erfreut über den schönen Stich der Sonate op. 22, obwohl er zu lange darauf habe warten müssen. Er bittet, das Septett op. 20 etwas schneller herauszugeben. Zuletzt berichtet er von der Ausgabe der Streichquartette op. 18 des Wiener Verlegers Mollo, die voller Fehler "wimmeln wie die kleinen Fische im Wasser". (J.R.)
Nachweis: BGA 84. – KK 59. – And. 57. – BBS 1
Schlagwörter:
Beethoven, Ludwig van / Brief / Hoffmeister & Kühnel / 1802
Beethoven, Ludwig van / Sonate / Klavier / Auftrag
Beethoven, Ludwig van / op. 22
Beethoven, Ludwig van / op. 20
Beethoven, Ludwig van / op. 18
Permalink
Ludwig van Beethoven, Brief an Hoffmeister & Kühnel in Leipzig, Heiligenstadt, 14. Juli 1802, Autograph
HCB Br 150
Sammlung H. C. Bodmer
Adresse: "Pour Monsieur / hofmeister et / Kühnel"; Datierung: "am 14ten Juli - / 1802 -"
Textanfang: "Der Kaufmann, für den sie ihr Blut so großmüthig versprizt haben, hat sich nicht sehen laßen"
Eigenhändiger Brief, eigenhändig datiert, mit Unterschrift.
Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Heinrich Hinterberger in Wien (Katalog XX, "Interessante Autographen", Los 34), Aloys Hauser in Wien, Ignaz Schwarz in Wien (Auktion 10.6.1918 ff., "Katalog der hervorragenden Autographensammlungen K. E. Bauernschmid. J. F. Weigl [...] Sammlung Frau Helene Suess-Rath[.] Verschiedene Beiträge", Los 23), Karl Eduard Bauernschmid in Wien
Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer
Beethoven beklagt sich bei seinem Verleger über die Originalausgabe des Septetts op. 20. Kühnel hatte die Sätze 1-3 und 4-6 zu je einer "Partie" zusammengefasst. Beethoven war - obwohl mit ihm abgesprochen - letztlich mit dieser Zweiteilung nicht zufrieden: "das 7tet in zwei Theilen, das gefällt mir nicht, warum?". Er bittet um ein Widmungsexemplar für die Kaiserin Maria Theresia "auf feinerm Papier".
Schließlich fragt Beethoven nach Neuigkeiten aus Leipzig und berichtet, er befinde sich auf dem Land und sei faul, um dann wieder um so "thätiger zu leben". (J.R.)
Nachweis: BGA 98. – KK 62. – And. 60. – Unger Br 150. – SBH 239
Beethoven, Ludwig van / op. 20 / Widmungsexemplar
Beethoven, Ludwig van / Maria Theresia <Römisch-Deutsches Reich, Kaiserin> / Widmungsträger