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beethoven, ludwig / brief / josephine <liechtenstein, fuerstin> / 1805
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Ludwig van Beethoven, Brief an die Fürstin Josephine Sophie von Liechtenstein, Wien, kurz vor dem 13. November 1805, Autograph

HCB Br 171

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Josephine <Liechtenstein, Fürstin> / 1805.11]
Brief an die Fürstin Josephine Sophie von Liechtenstein, Wien, kurz vor dem 13. November 1805. – Autograph
Wien, vor 13.11.1805. – 1 Blatt, 1 Seite Brieftext, 1 Adressenseite. – Tinte ; 18,7 x 22,7 cm. – Dt.

Adresse: "Pour Madame / La Princesse / Liechtenstein"; kleines Siegel Beethovens; Datierung von der Hand Ries' auf Bl. 1r: "1805"; ebenfalls von seiner Hand auf der Rückseite: "Beethoven"

Textanfang: "Verzeihen Sie Durchlauchtigste Fürstin! Wenn sie Durch den Überbringer dieses Vieleicht in ein unangenehmes Erstaunen gerathen"

Eigenhändiges Schreiben, undatiert, mit Unterschrift.

Datierung nach BGA.

Durch Öffnen des Siegels Fehlstelle oben links, ohne Textverlust.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Leo Liepmannssohn in Berlin (Versteigerung 63, "Autographen von Musikern, Schriftstellern, Gelehrten, bildenden Künstlern, Schauspielern, historischen Persönlichkeiten und Naturforschern", 9.12.1932, Los 26), Catharina Franziska ("Kathinka") Rautenstrauch (Enkelin von Ries) in Eitelsbach bei Trier (Deiters in Vierteljahresschrift für Musikwissenschaft 4 [1888], S. 84f.)

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven schreibt ein Empfehlungsschreiben für seinen Klavierschüler Ferdinand Ries und bittet für diesen um "Wohlthätigkeit" seitens der Fürstin Liechtenstein.

Ries, aus Bonn stammend, war durch die Annektierung des Rheinlandes durch die Franzosen französischer Staatsbürger geworden und somit zum Kriegsdienst verpflichtet. Im Herbst 1805 erhielt er die Einberufung nach Koblenz. Beethoven erklärt der Fürstin die Hintergründe seiner Bitte: "Der arme Rieß mein schüler muß in diesem unglückseeligen Krieg Die Muskete auf die schultern nehmen, und - muß zugleich schon als Fremder in einigen Tägen von hier fort - er hat nichts, gar nichts - muß eine weite reise machen - die Gelegenheit zu einer Akademie ist ihm in diesen Umständen gänzlich abgeschnitten".

Ries hat den Brief jedoch, wie er selbst später berichtete, nie abgegeben, sondern verwahrte ihn als "einen Beweis von Beethovens Freundschaft und Liebe für mich" (Wegeler/Ries S. 135, siehe BGA). (J.R.)

Nachweis: BGA 240. – KK 115. – And. 121. – SBH 282. – Unger Br 171


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