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Scan 2259: Go to the Digital Archive

Ludwig van Beethoven, Brief an Johann Nepomuk Kanka in Prag, Wien, Herbst 1814, Autograph

HCB BBr 117

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Kanka, Johann Nepomuk / 1814]
Brief an Johann Nepomuk Kanka in Prag, Wien, Herbst 1814. – Autograph
Wien, 1814. – 2 Doppelblätter, 7 Seiten Brieftext, 1 Leerseite; 1 Umschlagblatt, 1 Adressenseite, 1 Leerseite. – Tinte ; ca. 18,8 x 12; Umschlag: 25 x 26 cm. – Dt.

Adresse: "An Seine Wohlgebohrn / Herrn Johann Kanka / Docktor der Rechte im / Königreiche Böhmen / in / Prag / (in Böhmen)"; auf der Umschlagrückseite von fremder Hand: "N-o 1355 / und 1056 / Johann Selch"; kleines Siegel Beethovens

Textanfang: "Tausend Dank mein verehrter K. ich sehe endlich wieder einen Rechtvertreter und menschen"

Eigenhändiges Schreiben, undatiert, mit Unterschrift. Datierung nach BGA.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Marie Floersheim in Wildegg (im September 1954 an August Laube in Zürich zum Verkauf), Louis Koch in Frankfurt a.M., Carl Meinert in Frankfurt

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven dankt Kanka für dessen Bereitschaft, ihn im Rechtsstreit gegen die Erben des Fürsten Ferdinand Kinsky zu unterstützen. Beethoven bietet Kanka an, falls erforderlich, die notwendigen Unterlagen zu schicken. Außerdem möchte er ihm gerne einige seiner Musikalien schenken. Kanka war Landesadvokat in Prag und Kurator des minderjährigen Joseph Graf Kinsky. Die Fürsten Kinsky, Lobkowitz und Erzherzog Rudolph hatten 1809 einen Vertrag unterzeichnet, in dem sie Beethoven eine Leibrente bis Lebensende zusicherten. Nach dem Tod des Fürsten Kinsky stritt Beethoven mit der Familie um die Weiterzahlung des Kinskyschen Anteils an der Rente. Die Erben stimmten der Fortzahlung erst 1815 zu. (J.R.)

Nachweis: BGA 747. – KK 448. – And. 502. – SBH 259

Scan 2424: Go to the Digital Archive

Ludwig van Beethoven, Brief an Johann Nepomuk Kanka in Prag, Baden, 14. September 1814, Autograph

HCB Br 160

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Kanka, Johann Nepomuk / 1814.09.14]
Brief an Johann Nepomuk Kanka in Prag, Baden, 14. September 1814. – Autograph
Baden, 14.09.1814. – 1 Doppelblatt, 4 beschriebene Seiten; 1 Umschlagblatt, 1 Adressenseite, 1 Leerseite. – Tinte ; 23,4 x 19,4 cm, Umschlag ca. 24 x 31 cm. – Dt.

Adresse: "An Seine Wohlgebohrn / Herrn Johann Von Kanka / Dr. der Rechte im König= / reich Böhmen. / in / Prag / (in Böhmen) [links:] wohnhaft / auf der Altstadt / neben der Teinkirche"; Absenderangabe von fremder Hand: "H L. v. Bethofen / wohnt auf der Mölker / Bastey No. 94."; Datierung: "Baden am / 14ten September 1814"; Siegel, Postvermerke

Textanfang: "da ich auf gut Glück an sie geschrieben, ohne ihre rechte Wohnung zuwißen"

Eigenhändiger Brief, eigenhändig datiert, mit Unterschrift.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Henrici & Liepmannssohn in Berlin (Auktion "Musiker-Autographen aus der Sammlung Wilhelm Heyer in Köln", III, 29.9.1927, Los 27), Wilhelm Heyer in Köln, C. G. Boerner in Leipzig (Katalog XVI, 1910, "Musik. Autographen Manuskripte Partituren Bücher", Los 21), J. A. Stargardt in Berlin (Katalog J. A. Stargardt, Berlin, "Sammlung Fritz Donebauer, Prag: Briefe, Musik-Manuscripte, Portraits zur Geschichte der Musik und des Theaters", Auktion 6.-8. April 1908, Los 55), Fritz Donebauer in Prag, K. Brendl in Prag

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven erkundigt sich bei seinem Rechtsberater Kanka in Prag, ob der vorangegangene Brief und der Klavierauszug des Fidelio (op. 72) angekommen seien, da er nicht die vollständige Adresse gehabt hatte. Beethoven hofft, der Rechtsstreit mit Kinsky sei bald beigelegt und beschwört Kanka mit blumigen Worten und einer wahren Litanei, alles zu tun, um dem unsäglichen Streit bald ein positives Ende zu bescheren. Zum Dank verspricht Beethoven die Widmung einer Komposition, eine Absicht, die er trotz der für ihn günstigen Beendigung des Prozesses nicht verwirklicht hat.

Er erkundigt sich, ob der Rechtsanwalt Dr. Wolf noch Unterlagen benötige. Er wäre auch bereit, persönlich nach Prag zu kommen, falls dies erforderlich sei.

Nachdem Beethovens Gönner Fürst Kinsky 1812 gestorben war, weigerten sich seine Erben zunächst, den Kinsky'schen Anteil von Beethovens Rente weiterzubezahlen. Auch noch ausstehende Beträge zu Lebzeiten des Fürsten wollten sie nicht übernehmen. Beethoven verhandelte und prozessierte etliche Jahre um seine Geld und verglich sich mit den Erben im Januar 1815. Daraufhin nahmen diese die Zahlungen wieder auf, wenn auch mit geringeren Beträgen. Der Musikliebhaber Johann Nepomuk Kanka war Kurator des minderjährigen Joseph Graf Kinsky und beriet Beethoven in der Streitsache. (J.R.)

Nachweis: BGA 737. – KK 457 (unvollständig). – And. 497. – Unger Br 160. – SBH 258


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