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Ludwig van Beethoven, Brief an Johann Nepomuk Kanka in Prag, Wien, 11. Januar 1815, Autograph

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Kanka, Johann Nepomuk / 1815.01.11]
Brief an Johann Nepomuk Kanka in Prag, Wien, 11. Januar 1815. – Autograph
Wien, 11.01.1815. – 1 Doppelblatt, 3 Seiten Brieftext, 1 Adressenseite. – Tinte ; 23,2 x 18,4 cm. – Dt.

Adresse: "An seine Wohlgebohrn / Herrn Johann Von Kanka / Doktor der Rechte / in / Prag / (in Böhmen) [links daneben:] Wohnhaft / auf der Altstadt / neben der / Teinkirche." Unten von fremder Hand: "H v. Bethofen / auf der / Melkerbastey No. 94."; Beethovens kleines Siegel, Postvermerke; Datierung: "Vien am 11ten Jenne 1815"

Textanfang: "Ich erhalte heute das schreiben von Baron Pasqualati"

Eigenhändiger Brief, Unterschrift lediglich "ihr Freund", eigenhändig datiert.

Fehlstelle durch Siegelriß auf Bl. 2 am rechten Rand, ohne Textverlust.

Provenienz: Friedrich Cohen in Bonn (Lagerkatalog 98, 1900, "Autographen-Sammlung Alexander Posonyi in Wien. II. Musiker. [...]", Los 57), Alexander Posonyi in Wien, J. A. Stargardt in Berlin (Katalog 200 [1895], "Culturgeschichte. Seltene Werke und Manuskripte, Urkunden und Autographen aus den Sammlungen des Grafen Christian Heinrich von Stein, Kaiserl. Kämmerers und Wirkl. Reichs-Hof-Raths, +1731 und des +Professors Ludwig Bechstein.", Los 1427)

Zugang: 1903, Kauf Friedrich Cohen

Im Jahre 1809 hatte Beethoven einen Rentenvertrag abgeschlossen, in dem ihm von drei Mäzenen ein festes Jahreseinkommen zugesichert worden war. Nach dem Tod (1812) des Fürsten Kinsky, einem der Gönner, kam es zum Konflikt mit Kinskys Erben, da die Zahlungsvereinbarungen nur mündlich getroffen worden waren. Beethoven zog eine Klage beim Prager Landrecht in Erwägung.

In dieser Angelegenheit ist auch der vorliegende Brief geschrieben, der sich auf ein nicht erhaltenes Schreiben von Pasqualati bezieht. Pasqualati, der sich neben dem Anwalt Kanka für Beethovens Belange einsetzte, hatte wohl von einer Klage abgeraten. Beethoven teilt nun mit, er habe die Klageschrift bereits abgeschickt, zunächst jedoch nur zur Durchsicht an Kanka, nicht an das Gericht. Auch würde eine bevorstehende Ratssitzung in Wien dieses Thema behandeln, eventuelle Resultate würde er mitteilen.

Beethoven ist enttäuscht; er hatte der mündlichen Zusicherung des Fürsten vertraut, und kann nur deshalb sein Recht auf die Bezahlung gegenüber den Erben nicht geltend machen, weil er keinen schriftlichen Beweis hat. (J.R.)

Nachweis: Schmidt-Görg 13. – SBH 260. – BGA 777. – KK 475. – And. 520

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Ludwig van Beethoven, Brief an Johann Nepomuk Kanka in Prag, Wien, kurz vor dem 11. Januar 1815, Autograph

HCB Br 161

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Kanka, Johann Nepomuk / 1815.01]
Brief an Johann Nepomuk Kanka in Prag, Wien, kurz vor dem 11. Januar 1815. – Autograph
Wien, vor 11.01.1815. – 3 Doppelblätter, 11 Seiten Brieftext, 1 Adressenseite. – Tinte ; 25,6 x 20,5 cm. – Dt.

Adresse: "Für seine wohlgebohrn / Her von Kanka"

Textanfang: "was soll ich Denken, sagen, empfinden? - Von W. dencke ich, daß er nicht allein Blöße gegeben"

Eigenhändiger Brief, undatiert, mit Unterschrift. In diesem Schreiben wurde nach BGA ein späterer Brief vom 14.1.1815 eingeschlagen (HCB Br 162, BGA 778).

Datierung nach BGA.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Henrici & Liepmannssohn in Berlin (Auktion "Musiker-Autographen aus der Sammlung Wilhelm Heyer in Köln", I, 6. und 7.12.1926, Los 32), Wilhelm Heyer in Köln, C. G. Boerner in Leipzig (Katalog XVI, 1910, "Musik. Autographen Manuskripte Partituren Bücher", Los 23), J. A. Stargardt in Berlin (Katalog J. A. Stargardt, Berlin, Sammlung Fritz Donebauer, Prag: Briefe, Musik-Manuscripte, Portraits zur Geschichte der Musik und des Theaters, Auktion 6.-8. April 1908, Los 56), Fritz Donebauer in Prag (siehe Katalog Internationale Ausstellung für Musik- und Theaterwesen Wien 1892, Pult IV.38), Frau von Braunhof in Wien

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethovens Schreiben an Kanka dreht sich ausschließlich um seinen Prozess gegen die Kinsky'schen Erben. Fürst Kinsky war einer der drei Mäzene, die Beethoven 1809 vertraglich eine Rente von insgesamt 4000 Gulden aussetzten. Leider hatte der Fürst schon zu Lebzeiten keine sonderlich gute Zahlungsmoral, was immer wieder zu Außenständen führte (die seitens Beethovens durch die Abwertung der Währung noch verstärkt wurden, da der Betrag dadurch ohnehin schon niedriger wurde als ursprünglich geplant). 1812 verunglückte der Fürst bei einem Reitunfall tödlich. Die Erben weigerten sich zunächst, den Kinsky'schen Anteil von Beethovens Rente (und die noch ausstehenden Zahlungen) zu begleichen, weshalb Beethoven rechtliche Schritte gegen sie unternahm.

Beethoven ist enttäuscht über die Vorgehensweise des Anwalts Dr. Wolf, der mit der Vertretung seiner Interessen betraut worden war. Im Detail geht Beethoven auf den Sachverhalt und die verschiedenen von ihm beigebrachten Zeugenaussagen für finanzielle Zusagen des Fürsten zu Lebzeiten ein. Er hofft, dass Kanka lenkend in den Prozess eingreift und eine Fortzahlung der Rente mit dem ursprünglichen Wert bewirkt. Beethoven wusste zum Zeitpunkt seines Schreibens nicht, dass bereits am 6. Januar 1815 in Prag gerichtlich festgesetzt worden war, er werde rückwirkend ab dem 3. November 1812 eine Rente in Höhe von 1200 Gulden Wiener Währung erhalten. (J.R.)

Nachweis: BGA 776. – KK 477. – And. 522. – Unger Br 161. – SBH 261

Scan 2426: Go to the Digital Archive

Ludwig van Beethoven, Brief an Johann Nepomuk Kanka in Prag, Wien, 14. Januar 1815, Autograph

HCB Br 162

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Kanka, Johann Nepomuk / 1815.01.14]
Brief an Johann Nepomuk Kanka in Prag, Wien, 14. Januar 1815. – Autograph
Wien, 14.01.1815. – 1 Doppelblatt, 4 beschriebene Seiten. – Tinte ; 20,5 x 12,8 cm. – Dt.

Adresse: "Für Seine wohlgebohrn / Hr. von Kanka"; Datierung: "Vien am 14-ten Jenner 1815"

Textanfang: "Der lange Brief, der hier folgt, war geschrieben, als wir noch der Meynung waren"

Eigenhändiges Schreiben, eigenhändig datiert, mit Unterschrift. Der Brief war eingeschlagen in Briefe / Kanka, Johann Nepomuk / 1815.01 HCB Br 161 (BGA 776).

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Henrici & Liepmannssohn in Berlin (Auktion "Musiker-Autographen aus der Sammlung Wilhelm Heyer in Köln", I, 6. und 7.12.1926, Los 33), Wilhelm Heyer in Köln, C. G. Boerner in Leipzig (Katalog XVI, 1910, "Musik. Autographen Manuskripte Partituren Bücher", Los 22), J. A. Stargardt in Berlin (Katalog J. A. Stargardt, Berlin, Sammlung Fritz Donebauer, Prag: Briefe, Musik-Manuscripte, Portraits zur Geschichte der Musik und des Theaters, Auktion 6.-8. April 1908, Los 57), Fritz Donebauer in Prag (siehe Katalog Internationale Ausstellung für Musik- und Theaterwesen Wien 1892, Pult IV.37), Frau von Braunhof in Wien

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven fügt einem bereits früher verfassten Schreiben (HCB Br 161, BGA 776) diesen Brief bei. Beide Schreiben diskutieren Details in Bezug auf Beethovens Rechtsstreit mit den Erben des Fürsten Kinsky. Kinsky war einer der Gönner, die Beethoven vertraglich 1809 eine jährliche Rente ausgesetzt hatten. Als Kinsky 1812 starb, entbrannte in der Folge eine Auseinandersetzung zwischen Beethoven und den Erben, die sich an den Vertrag nicht gebunden fühlten und daher die Zahlungen an Beethoven nicht fortsetzen wollten. Selbst die noch ausstehende Summe aus Lebzeiten des Fürsten waren sie nicht bereit zu leisten. Beethoven teilt Kanka, der ihn in diesem Streit beriet, mit, er sei bereit, von der von ihm geforderten Summe von 1800 Gulden auf 1500 herunterzugehen.

Nicht ohne Druck fügt Beethoven hinzu, solle es nicht zu einer Einigung kommen, müsse er Wien verlassen, da er mit dem Wenigen, was ihm von der ursprünglich versprochenen Rente geblieben sei, finanziell nicht zurecht komme, zumal alles sehr teuer und auch seine letzten Akademien ausgesprochen kostspielig gewesen seien.

Zum Zeitpunkt des Briefes wusste Beethoven noch nicht, dass der Rechtsstreit bereits am 6. Januar 1815 in Prag rechtskräftig entschieden worden war: Beethoven sollte 1200 Gulden Wiener Währung rückwirkend vom November 1812 erhalten. (J.R.)

Nachweis: BGA 778. – KK 476. – And. 521. – Unger Br 162. – SBH 262

Scan 2640: Go to the Digital Archive

Ludwig van Beethoven, Brief an Johann Nepomuk Kanka in Prag, Wien, 24. Februar 1815, Autograph

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Kanka, Johann Nepomuk / 1815.02.24]
Brief an Johann Nepomuk Kanka in Prag, Wien, 24. Februar 1815. – Autograph
Wien, 24.02.1815. – 1 Doppelblatt, 3 Seiten Brieftext, 1 Adressenseite. – Tinte ; 25,6 x 20,6 cm. – Dt.

Adresse: "An Seine Wohlgebohrn / Hr. Johann von Kanka / in / Prag / (in Böhmen) [links:] Wohnhaft / auf der Altstadt / neben der Teinkirche"; darunter von fremder Hand: "H. v. Bethoffen wohnt auf der Mölkerbastey No. 94"; Siegel Beethovens; Datierung: "Vien am 24ten Februar / 1815"

Textanfang: "Ich habe ihnen mehrmalen durch Baron Pasqualati"

Eigenhändiger Brief, eigenhändig datiert, mit Unterschrift.

Auf Bl. 2 Fehlstelle durch Öffnen des Siegels, ohne Textverlust

Beiliegend Leihvertrag mit Max Meid.

Provenienz: Max Meid in Frankfurt (1982 als Dauerleihgabe ins Beethoven-Haus, 1990 in Schenkung umgewandelt), zuvor dessen verstorbener Frau Elfriede Meid geb. Braunhof, Familie Braunhof (Nachfahren von J. N. Kanka)

Zugang: 1990, Geschenk Max Meid

Dr. Kanka unterstützte und beriet Beethoven in seinem Rechtsstreit gegen die Erben des Fürsten Kinsky. Kinsky hatte mit zwei weiteren Gönnern 1809 Beethovens Rentenvertrag unterzeichnet, der diesem ein Jahresgehalt zusicherte. Kinsky war allerdings seinen Zahlungen nicht regelmäßig nachgekommen. Zudem weigerten sich die Erben nach Kinskys Tod (1812), den Kinsky'schen Anteil der Rente fortzuführen. Beethoven legte Rechtsmittel gegen die Erben ein und verglich sich mit ihnen im Januar 1815.

Der Komponist dankt Kanka für seine Unterstützung. Das Verfahren ist trotz des in Beethovens Augen inkompetenten Anwalts Dr. Wolf zu einem guten Abschluss gekommen: Beethoven hat sein Geld erhalten, jedoch weniger als er sich erhofft hatte. Über das Prozessende ist er dennoch glücklich. (J.R.)

Nachweis: BGA 782. – KK 484. – And. 530. – BBS 1

Scan 2427: Go to the Digital Archive

Ludwig van Beethoven, Brief an Johann Nepomuk Kanka in Prag, Wien, 8. April 1815, Autograph

HCB Br 163

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Kanka, Johann Nepomuk / 1815.04.08]
Brief an Johann Nepomuk Kanka in Prag, Wien, 8. April 1815. – Autograph
Wien, 08.04.1815. – 1 Doppelblatt, 4 beschriebene Seiten. – Tinte ; 25,7 x 20,7 cm. – Dt.

Datierung: "Vien am 8ten / aprill 1815"

Textanfang: "Es ist sicher nicht Erlaubt - so Freundschaftlich zu seyn, wie ich glaubte mit ihnen, und so Feindschaftlich nebeneinander zu wohnen ohne sich zu sehn"

Eigenhändiger Brief, eigenhändig datiert, mit Unterschrift, ohne Anrede.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Henrici & Liepmannssohn in Berlin (Auktion "Musiker-Autographen aus der Sammlung Wilhelm Heyer in Köln", III, 29.9.1927, Los 27), Wilhelm Heyer in Köln

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven bedauert, Kanka nicht getroffen zu haben und zieht in Erwägung, im Sommer über Prag nach Teplitz zu reisen. Nochmals dankt er für Kankas Rechtsbeistand im Streit mit den Erben Kinskys um den Rentenanteil. Fürst Kinsky hatte Beethoven 1809 als einer von drei Gönnern eine Rente ausgesetzt. Als er 1812 starb, waren die Erben nicht bereit, seinen Anteil der Rente weiter auszubezahlen. Beethoven prozessierte gegen sie und gewann im Januar 1815. Kanka hatte ihn bei den Auseinandersetzungen beraten. Im April 1815 weilte Kanka in Wien, traf Beethoven jedoch nicht. Kanka war Kurator einer der minderjährigen Kinsky-Erben und musste daher darauf achten, nicht öffentlich mit Beethoven zusammen zu treffen.

Beethoven fragt Kanka, ob dieser einen Wunsch bezüglich einer Komposition habe und spielt dabei auf aktuelle politische Ereignisse an: "wollen sie das selbstgespräch eines geflüchteten Königs [Flucht Ludwig XVIII] oder den Meyneid eines Usurpators [Napoleon Bonapartes Rückkehr nach Frankreich] besungen haben". (J.R.)

Nachweis: BGA 802. – KK 493. – And. 540. – Unger Br 163. – SBH 263


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