Ludwig van Beethoven, Brief an die Fürstin Maria Charlotte Kinsky, Wien, 30. Dezember 1812
HCB BBr 113
Sammlung H. C. Bodmer
Datierung: "Wien den 30 Dec. 1812."; Siegel
Textanfang: "Das unglückliche Ereigniß, - welches Seine Durchlaucht den Fürsten von Kinsky"
Brief von der Hand Olivas, datiert, mit Beethovens eigenhändiger Unterschrift.
Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Marie Floersheim in Wildegg (im September 1954 an August Laube in Zürich zum Verkauf), Louis Koch in Frankfurt a.M., Carl Meinert in Frankfurt, Edmund Schebek in Prag
Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer
Beethoven wendet sich in einem offiziellen Schreiben an die Witwe seines Mäzens Fürst Ferdinand Kinsky. Er bittet darum, die vierteljährliche Gehaltszahlung, die vertraglich mit dem Verstorbenen vereinbart war, fortzusetzen und darüber hinaus die bisher entstandenen Rückstände möglichst kurzfristig zu begleichen. Zudem schildert er Anlass, Abwicklung und Wert der bisher erfolgten Zahlungen.
1809 war Beethoven vom Bruder Napoleons, Jérôme Bonaparte, König von Westfalen, die Stelle als Hofkapellmeister angeboten worden. Um seine Abwanderung nach Kassel zu verhindern, hatten damals die Fürsten Kinsky und Lobkowitz sowie Erzherzog Rudolph beschlossen, Beethoven eine regelmäßige Rente zu zahlen und ihm diese vertraglich zugesichert. Nachdem Fürst Kinsky im November 1812 bei einem Reitunfall zu Tode gekommen war, fürchtete Beethoven nun ein Versiegen dieses Teils der Rente, die durch Währungsverfall im Zuge der napoleonischen Kriege ohnehin bereits im Wert gesunken war.
Dem offiziellen Schreiben war ein eigenhändiger Begleitbrief Beethovens (HCB BBr 27, BGA 607) beigefügt. (J.R.)
Nachweis: BGA 608. – KK 357. – And. 393. – SBH 267
Schlagwörter:
Beethoven, Ludwig van / Brief / Kinsky, Maria Charlotte / 1812
Beethoven, Ludwig van / Geld / Rente
Permalink
Ludwig van Beethoven, Brief an Fürstin Maria Charlotte Kinsky, Wien, 30. Dezember 1812, Autograph
HCB BBr 27
Bl. 1r oben rechts mit Bleistift von späterer Hand: "1813"
Textanfang: "Da der Fürstliche Rath erklärte, daß meine Sache erst nach"
Eigenhändiges Schreiben, undatiert, mit Unterschrift. Datierung nach BGA.
Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Louis Koch in Frankfurt a. M., Carl Meinert in Dessau (SBH)
Im März 1809 hatten sich die Fürsten Kinsky und Lobkowitz sowie der Erzherzog Rudolph vertraglich verpflichtet, Beethoven zu unterschiedlichen Anteilen ein Jahresgehalt zu bezahlen. Nachdem Fürst Kinsky am 3.11.1812 bei einem Reitunfall gestorben war, bemühte sich Beethoven bei der Witwe, Fürstin Kinsky, die die Vormundschaft der minderjährigen Erben innehatte, um die Fortzahlung des Kinskyschen Anteils an seiner Rente.
Der Brief ist ein persönliches Begleitschreiben zu einem offiziellen Brief (HCB BBr 113) gleichen Inhalts. (J.R.)
Nachweis: BGA 607. – KK 363. – And. 403. – SBH 268