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beethoven, ludwig / brief / schloesser, louis / 1823
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Ludwig van Beethoven, Brief an Louis Schlösser, Wien, 6. Mai 1823, Autograph

HCB BBr 51

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Schlösser, Louis / 1823.05.06]
Brief an Louis Schlösser, Wien, 6. Mai 1823. – Autograph
Wien, 06.05.1823. – 1 Blatt, 2 beschriebene Seiten. – Tinte ; 13,6 x 23,2 cm. – Dt.

Vermerk auf der 2. Seite links unten, vermutlich von Schlösser: "Wien 6 Mai 1823"; Bl. 1r unten mit Bleistift von fremder Hand: "ein paar Zeilen von ihm"

Textanfang: "Sie erhalten mein lieber Schlösser einen Brief an Cherubini"

Eigenhändiger Brief, undatiert, mit Unterschrift. Datierung aufgrund des Vermerks auf S. 2 unten.

Signatur auf der Rückseite.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Heinrich Eisemann in London (hschr. Käufer in Katalogauszug Sotheby's Z 7419), Sotheby's in London (Auktion 17.6.1947, Los 252), Ellis (hschr. Käufer in Katalogauszug Sotheby's Z 7419), Sotheby's in London (Auktion 30.4.1914), Sammlung Hill in London

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Der Violinist und Komponist Louis Schlösser kam im April 1822 nach Wien und reiste im Mai 1823 nach Paris weiter. Zum Abschied schrieb Beethoven ihm den Kanon WoO 185 in sein Stammbuch. Kurz vor der Abreise gab der Komponist Schlösser mit dem vorliegenden Schreiben zwei Briefe an Luigi Cherubini und Maurice Schlesinger mit. Beethoven bittet Schlösser, diese in Paris auszuliefern. Beide Briefe sind nicht erhalten.

In dem Schreiben an Schlesinger fragte Beethoven an, ob seine Klaviersonate op. 111 schon erschienen sei. Auch Schlösser trägt er auf, sich danach bei Schlesinger zu erkundigen.

An Cherubini wandte sich Beethoven mit der Bitte um Vermittlung beim französischen König, den Beethoven als Subskribent für die Missa solemnis gewinnen wollte. Cherubini hat dieses Schreiben wohl nie erhalten; der König subskribierte dennoch, denn Beethoven hatte ihn bereits im März 1823 angeschrieben.

In Beethovens Augen war Cherubini der größte zeitgenössische Komponist. Seine Opern verehrte er sehr und fertigte daraus zu Studienzwecken Exzerpte. Auch deshalb bittet er Schlösser, neben herzlichen Grüßen an Cherubini die Frage nach einer neuen Oper aus dessen Feder auszurichten. Cherubini dagegen stand Beethoven sehr reserviert gegenüber und erwiderte dessen Bewunderung keineswegs. Er hielt ihn für ungehobelt und seine Textvertonung (im Hinblick auf Beethovens Oper Fidelio) für nicht geglückt.

Nachweis: BGA 1645. – KK 1101. – And. 1176. – SBH 384


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