Ludwig van Beethoven, Brief an Peter Joseph Simrock in Bonn, Wien, 9. März 1820, Autograph
HCB Br 225
Sammlung H. C. Bodmer
Adresse: "An Seine / Wohlgebohrn / Hr. Simrock"; Datierung: "Vien am 9ten / März 1820"
Textanfang: "Sie schickten mir durch jemanden einen Brief, Worin sie mir versprachen"
Eigenhändiger Brief, eigenhändig datiert, mit Unterschrift.
Durch Öffnen des Siegels Fehlstelle links oben, mit Textverlust.
Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Hans Simrock in Berlin (SBH)
Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer
Beethoven bezieht sich auf einen seiner Meinung nach verloren gegangenen Brief an Simrock (in Abschrift erhalten, HCB Br 324) und skizziert kurz dessen Inhalt: Er bietet Variationen aus op. 107 und die Schottischen Lieder op. 108 für 70 bzw. 50 Dukaten in Gold an, sowie die Messe op. 123 für 125 Louisdor. Auch erwartet er noch einen Vorschlag für die Gesamtausgabe seiner Werke. Er bittet Simrock, die Antwort nach Frankfurt (vermutlich an Antonie und Franz Brentano, mit denen Beethoven befreundet war und die häufig als Übermittler fungierten) zu schicken, da die Briefpost derzeit sehr unsicher sei. (J.R.)
Nachweis: BGA 1370. – KK 958. – And. 1011. – Unger Br 225. – SBH 397
Schlagwörter:
Beethoven, Ludwig van / Brief / Simrock, Peter Joseph / 1820
Beethoven, Ludwig van / op. 107 / Angebot
Beethoven, Ludwig van / op. 108 / Angebot
Beethoven, Ludwig van / op. 123 / Angebot
Beethoven, Ludwig van / Geld / Honorar
Beethoven, Ludwig van / Gesamtausgabe / Plan
Beethoven, Ludwig van / Brentano <Familie>
Permalink
Ludwig van Beethoven, Brief an Nikolaus und Peter Joseph Simrock in Bonn, Wien, 14. März 1820, Autograph
HCB Br 226
Datierung: "Vien / am 14ten März."; Bl. 1r oben links von fremder Hand: "236"
Textanfang: "Ich erhielt gestern ihr schreiben, u. beantworte es heute - die 8 themata mit Variationen wie auch die Schottischen Lieder"
Jahreszahl ergänzt nach BGA.
Beethoven schlägt seinem Verleger Simrock in Bonn ein Copyright-Modell für die angebotenen Werke vor: Simrock könne die Variationen aus op. 107 und die Schottischen Lieder op. 108 für das europäische Festland zum Eigentum erhalten, nicht jedoch für die britischen Inseln, da dort schon Thomson die Rechte halte. Damit keinem der Verleger ein Nachteil durch die parallelen Ausgaben entstehe, werde vor der Veröffentlichung das Erscheinungsdatum festgelegt. Beethoven schildert seine guten Erfahrungen mit dem System und nennt Steiner und Artaria als Referenz. Beide Verleger hätten nach diesem Prinzip mit ihm zusammengearbeitet.
Er bestätigt das zugesagte Honorar von 130 Dukaten und bittet, es an Brentano zu überweisen. Die Abschriften der Werke würden dann im Gegenzug ebenfalls mit Brentanos Hilfe nach Bonn gelangen. Beethoven bittet um zügige Antwort, ob Simrock mit dem dargestellten Zeitplan für die Veröffentlichung einverstanden sei. Bezüglich des Plans für die Herausgabe seiner sämtlichen Werke und des Honorars für die Missa solemnis (Simrock hatte weniger geboten als Beethoven gefordert hatte) werde er sich in Kürze äußern. (J.R.)
Nachweis: BGA 1371. – KK 959. – And. 1012. – SBH 398. – Unger Br 226
Beethoven, Ludwig van / op. 107
Beethoven, Ludwig van / op. 108
Beethoven, Ludwig van / Steiner, Sigmund Anton
Beethoven, Ludwig van / Artaria
Beethoven, Ludwig van / Brentano, Franz