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Ludwig van Beethoven, Konversationsheft 1, Februar-Juni 1818

Beethoven, Ludwig van
[Dokumente / Konversationshefte / 1818.02.-06]
Konversationsheft 1, Februar-Juni 1818
Wien, 02.-06.1818. – 6 Blätter, 14 beschriebene Seiten. – Bleistift, Tinte ; 16,6 x 9,5 cm. – Dt.

Rosa Pappeinband, außen mit grüner Seide überzogen. Die Blätter sind mit Goldschnitt versehen.

Das Heft enthält Gesprächsnotizen verschiedener Schreiber, eigenhändige Notizen Beethovens sowie früheste Skizzen zur Missa solemnis op. 123 (Schiedermair) (eigene Aufnahme BH 54 (Skizze). Datierung nach BKh aufgrund inhaltlicher Kriterien und nach Anzeigen. Übertragung: Heft 1, BKh 1, S. 29-35.

Die Innenseiten des Einbanddeckels wurden ebenfalls beschrieben.

Der Eintrag über die Elektro-Vibrationsmaschine auf Bl. 3r ist ein späterer Nachtrag Beethovens. Eine entsprechende Anzeige erschien in der Wiener Zeitung erstmals am 24. Juni 1818 (S. 575). Der Eintrag auf Bl. 6v über holzsparende und luftreinigende Öfen beruht auf einer Anzeige, die erstmals am 30. Mai in der Wiener Zeitung erschienen ist (S. 1104). Beide Anzeigen finden sich in der Zeitung vom 26. Juni 1818. Auch der Eintrag auf Bl. 6r über die zwei Wohnungen im Tabakgewölbe Nr. 309 beruht auf einer Anzeige, die erstmals am 6. Mai in der Wiener Zeitung erschienen ist (S. 920).

Provenienz: Hermann Riedel in Braunschweig (siehe Brief Riedel an BHB, 26.1.1904 und Vorstandsitzung 14.2.1904), lt. Auskunft Riedel diesem Zusammen mit einem Anschlagzettel zu Beethovens Akademie 2. April 1800 in den 1860er Jahren in Wien "von der Familie Beethoven als einzige Entschädigung für einem Fräulein van Beethoven jahrelang ertheilten Klavierunterricht erhalten."

Zugang: 1904, Kauf Hermann Riedel. – Erworben mit Unterstützung von Dittmar Finkler

Seine völlige Ertaubung zwang Beethoven ab 1818, sich kleiner Hefte zu bedienen, um mit seiner Umwelt zu kommunizieren. Besucher notierten dafür ihre Gesprächsbeiträge in das Heft, Beethoven antwortete meist mündlich. Bisweilen nutzte er die Hefte auch, um musikalische Einfälle zu skizzieren oder sich selbst Notizen zu machen. Insgesamt sind 139 solcher Hefte auf uns gekommen. Das Beethoven-Haus besitzt zwei Konversationshefte, die restlichen 137 befinden sich in der Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz. Vorliegendes Heft ist das früheste der erhaltenen Konversationshefte. (J.R.)

Literatur: Schiedermair, Beethoven. Beiträge zum Leben und Schaffen nach Dokumenten des Beethovenhauses, Bonn 1930. – Köhler, Karl-Heinz, Herre, Grita (Hg.), Ludwig van Beethovens Konversationshefte, Bd. 1, Leipzig, 1972

Nachweis: Schmidt-Görg 54. – SBH 503. – BKh 1


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