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Ludwig van Beethoven, Brief an Breitkopf & Härtel in Leipzig, Wien, 19. Februar 1811, Autograph

HCB Br 93

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Breitkopf & Härtel / 1811.02.19]
Brief an Breitkopf & Härtel in Leipzig, Wien, 19. Februar 1811. – Autograph
Wien, 19.02.1811. – 2 Blätter, 4 Seiten Brieftext; 1 Umschlagblatt, 1 Adressenseite, 1 Leerseite. – Tinte ; ca. 12 x 19 cm, Umschlagblatt 23,6 x 27,3 cm. – Dt.

Adresse: "An Breitkopf / und Hertel / in / leipzig"; Absender links quer: "Beethoven / wohnt auf der / MölkerBastey / im Pascolatischen / Hause."; Postvermerke, Poststempel; Siegelreste; Empfängervermerk: "1811. / d. 19. Febr. / 25. / 27 [daneben:] Wien. / Beethoven"; Datierung: "Vien am 19ten Febru / 1811"

Textanfang: "Wenn sie drauf bestehen, so will ich ihnen die Orgelstimme doch schicken"

Eigenhändiger Brief, eigenhändig datiert, mit Unterschrift.

Beiliegend eine moderne Umschlagmappe mit einer Aufschrift Ungers.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, auf dem beiligenden alten Umschlagblatt aus der Bodmer-Sammlung mit Bleistift von Max Unger: "Das 2. Blatt dieses Briefes [...] wurde von Herrn Bodmer etwas später (1932) aus Wiener Besitz erworben. [...]" (in der Bodmer-Mappe I das Angebot eine [Schweizer] Antiquars für Blatt 2 des Briefes um 1200 Schweizer Franken als "bisher verschollen gewesener Brief ohne Adressaten; es konnte weder ein Datum noch ein Absender des Angebots ermittelt werden."), Breitkopf & Härtel in Leipzig

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven verspricht seinem Leipziger Verleger, nun doch die (schon lange versprochene) Orgelstimme für die Messe op. 86 zu schicken. Er fragt, ob op. 85 und op. 86 auch wirklich in Partitur herauskommen, und vor allem, wann. Beethoven verweist auf die beigefügte Eigentumsbestätigung (liegt nicht mehr bei), die für die seit 1808 erworbenen Werke opp. 67-86 sowie WoO 136 und WoO 137 gilt.

Beethoven ist mit der deutschen Textunterlegung der Messe (op. 86) und der italienischen Gesänge (op. 82) sehr zufrieden und will gerne dem Übersetzer, Christian Schreiber danken. Auch ist er erfreut, die Fantasie op. 77 zur Korrektur geschickt bekommen zu haben und verspricht, weitere Korrekturen zügig zu bearbeiten und zurückzuschicken.

Zuletzt erwähnt er seine Reisepläne nach Italien, die jedoch sein Arzt zunichte gemacht habe. Beethoven wollte eigentlich wegen seiner schlechten Gesundheit und des nachlassenden Gehörs nach Italien zur Kur. Der österreichische Staatsbankrott vom Februar 1811, der eine Währungsreform und erhebliche Geldentwertung beinhaltete, verminderte Beethovens Finanzen jedoch so erheblich, dass Italien schlicht unerschwinglich für ihn wurde. Sein Arzt, Johann Malfatti, empfahl ihm stattdessen die warmen Bäder in Teplitz in Böhmen. (J.R.)

Nachweis: BGA 486. – KK 263. – And. 297. – SBH 124. – Unger Br 93


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