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Ludwig van Beethoven, Brief an Johann Peter Salomon in London, Wien, 1. Juni 1815, Autograph

HCB Br 208

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Salomon, Johann Peter / 1815.06.01]
Brief an Johann Peter Salomon in London, Wien, 1. Juni 1815. – Autograph
Wien, 01.06.1815. – 1 Doppelblatt, 3 Seiten Brieftext, 1 Adressenseite. – Tinte ; 25,2 x 20,7 cm. – Dt.

Adresse von fremder Hand: "Vienna / Mr. Salomon / most renowned virtuoso in / the service of His Royal / Highness the Prince Regent / London / Newman street, Oxford street / no. 70."; Poststempel, Postvermerke; Siegel; Datierung: "Vien am 1ten / Juni 1815"

Textanfang: "Immer hoffte ich den Wunsch erfüllt zu sehn, Sie einmal selbst in London zu sprechen zu hören"

Eigenhändiger Brief, eigenhändig datiert, mit Unterschrift, Anrede "Mein Verehrter LandsMann!"

Durch Öffnen des Siegels Fehlstelle auf Bl. 2, mit Textverlust. Die Fehlstelle am rechten Rand wurde hinterlegt, der fehlende Text ergänzt.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, A. Simons in Elberfeld, Schmidt (Käufer in Katalogauszug Sotheby's Z 7419), Sotheby's in London (Auktion 2.6.1919), Manning (Käufer in Katalogauszug Sotheby's Z 7419), Sotheby's in London (Auktion 22.4.1918)

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven kannte Johann Peter Salomon noch aus Bonner Tagen. Salomon war bis 1765 Musiker am Bonner Hof, die Familien Beethoven und Salomon waren befreundet (und Nachbarn in der Bonngasse). Salomon verließ zwar Bonn schon vor Beethovens Geburt, kehrte jedoch einige Male zu Besuchen zurück, wo der Komponist seine Bekanntschaft machte. Beethoven tritt in vorliegendem Schreiben mit der Bitte an Salomon heran, dieser möge einige beethoven'sche Werke Londoner Verlegern anbieten (opp. 97, 96, 92, 93, 95, 72, 136, 91). Im Zusammenhang mit möglichen Verlegern erwähnt Beethoven auch Johann Baptist Cramer, auf den er jedoch nicht sehr gut zu sprechen ist (Cramer hatte sich wohl negativ über Beethovens Kompositionen geäußert). Dennoch würde er ihn als Verleger nicht ablehnen. Ein Veröffentlichungsrecht für Österreich behält sich Beethoven allerdings vor.

Er fragt Salomon auch, ob dieser nicht noch eine Möglichkeit sehe, wenigstens die Kopiaturkosten für op. 91 vom englischen Prinzregenten zurückzuerhalten. Beethoven hatte George ein Exemplar der "Schlacht bei Vittoria" geschickt mit der Bitte, ihm die Ausgabe widmen zu dürfen. Der englische Hof hatte auf das Ansinnen jedoch nie reagiert, geschweige denn eine Anerkennung oder gar ein (sonst übliches) Geldgeschenk gesandt. Das Werk wurde allerdings mit großem Erfolg in London aufgeführt, zu Beethoven drang sogar das Gerücht, es werde ein Klavierauszug verbreitet. Beethoven war darüber verständlicherweise erbost, sah er sich doch um sein Rechte und Honorare als Autor betrogen.

Die Verletzung seiner Autorenrechte ist in diesem Zusammenhang nicht nur gekränkter Stolz (das sicher auch), sondern vor allem ein finanzielles Problem. Urheberrechte waren in der damaligen Zeit nur rudimentär ausgeprägt, Tantiemen für Wiederaufführungen oder vermehrte Auflagen verkaufter Exemplare wurden überhaupt nicht gezahlt. Beethoven berichtet Salomon von der starken Inflation in Wien und der damit zusammenhängenden Schwierigkeit, wenigstens einigermaßen Wert erhaltend seine Rente zu beziehen. Honorare für Kompositionen und Raubdrucke waren für den Komponisten nicht nur eine Frage der Ehre, sondern vor allem ein existenzielles Problem. (J.R.)

Nachweis: BGA 809. – KK 501. – And. 544. – Unger Br 208. – SBH 367

Scan 2458: Go to the Digital Archive

Ludwig van Beethoven, Brief an Ferdinand Ries in London, Wien, 8. Mai 1816, Autograph

HCB Br 197

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Ries, Ferdinand / 1816.05.08]
Brief an Ferdinand Ries in London, Wien, 8. Mai 1816. – Autograph
Wien, 08.05.1816. – 1 Doppelblatt, 3 Seiten Brieftext, 1 Adressenseite. – Tinte ; 23 x 19,3 cm. – Dt.

Adresse von fremder Hand: "Vienne / Monsieur / M.r Ferdinand Ries / [durchgestrichen: "Pr adr de Mess B.A Goldschmidt"] London [von fremder Hand ergänzt:] foley Place / Cavendish / Square"; Poststempel, Postvermerke; Siegel Beethovens; Vermerke von der Hand Ries': "Beethoven / 8 March / 1816"; darunter: "Reinschrift liegt bei"; daneben mit Rotstift: "11"; links: "Die bestellte Uibersetzung der 6 Sinfonien in Septett bleibt bestens zur schnellsten Besorgung empfohlen"; Eigenhändige Datierung: "Vien / am 8ten / May / 1816"

Textanfang: "Meine Antwort komm etwas spät auf ihren Brief, allein immer krank u. viel zu thun"

Eigenhändiger Brief, eigenhändig datiert, mit Unterschrift.

Fehlstelle durch Öffnen des Siegels, mit Textverlust auf Bl. 2r.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Leo Liepmannssohn in Berlin (Versteigerung 63, "Autographen von Musikern, Schriftstellern, Gelehrten, bildenden Künstlern, Schauspielern, historischen Persönlichkeiten und Naturforschern", 9.12.1932, Los 21), Familie Wegeler in Koblenz, Catharina Franziska ("Kathinka") Rautenstrauch (Enkelin von Ries) in Eitelsbach bei Trier (Deiters in Vierteljahresschrift für Musikwissenschaft 4 [1888], S. 84f.)

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven beklagt sich bei Ries, er habe das vom Verleger Birchall nachgeforderte Geld für Kopiatur und Porto in Höhe von 10 holländischen Dukaten immer noch nicht erhalten. Beethoven äußert sich darüber besorgt, da er bereits mit dem englischen Prinzregenten (dem er seinerzeit op. 91 gewidmet und nie ein Wort des Dankes oder gar eine Anerkennung dafür erhalten hatte) schlechte Erfahrungen gemacht hat. Er drängt Ries, sich für ihn bei Birchall zu verwenden und beschreibt seine angespannte finanzielle Lage. In diesem Zusammenhang ist er dankbar über Ries' Mitteilung, dieser plane zusammen mit Neate ein Benefizkonzert zu Beethovens Gunsten. Ries nahm Beethovens Geschäftsinteressen gegenüber Londoner Verlegern wahr. An Birchall hatte Beethoven die Klavierauszüge von opp. 91 und 92 sowie opp. 96 und 97 verkauft.

Ries hatte Beethoven nach der Widmung für opp. 96 und 97 gefragt und Beethoven zwischen den Zeilen zu verstehen gegeben, er würde sich über ein Zueignung freuen. Nicht ganz so subtil und delikat antwortet Beethoven, Ries möge ihm eines seiner Werke dedizieren, dann würde er mit einer Widmung an Ries antworten. Obwohl Ries dies 1818 mit der Widmung seiner Sinfonie op. 80 wahr machte, verwirklichte Beethoven seinerseits seine Zusage nicht. Zwar dachte er kurze Zeit darüber nach, Ries die neunte Sinfonie op. 125 zu widmen, setzte diesen Plan jedoch nie in die Tat um.

Ries hatte Beethoven wohl auch um ein Porträt gebeten, von dem der Komponist nicht sicher weiß, wie er selbiges nach England schaffen soll und deshalb Ries um Rat fragt. Beethoven hofft, bald etwas von Neate zu hören, dem er einige Werke mitgegeben hatte. Er lässt Ries' Frau herzlich grüßen und fügt abschließend hinzu "leider habe ich keine [Frau], ich fand nur eine, die ich wohl nie besizen werde, bin aber deswegen kein weiberfeind". Dieser Satz wird meist in Verbindung mit der Unsterblichen Geliebten gebracht. (J.R.)

Nachweis: BGA 933. – KK 581. – And. 632. – SBH 344. – Unger Br 197. – Hill Nr. 55

Scan 2462: Go to the Digital Archive

Ludwig van Beethoven, Brief an Ferdinand Ries in London, Wien, Anfang Mai 1823, Autograph, Fragment

HCB Br 201

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Ries, Ferdinand / 1823.05]
Brief an Ferdinand Ries in London, Wien, Anfang Mai 1823. – Autograph, Fragment
Wien, 05.1823. – 1 Blatt, 2 beschriebene Seiten. – Tinte ; 23,8 x 18,6 cm. – Dt.

Bl. 1r oben mit Rotstift von fremder Hand: "8"

Textanfang: "bey der Harten Lage habe ich noch viele Schulden zu bezahlen"

Brieftext großenteils eigenhändig von Beethoven, der dritte Absatz von Anton Schindler, undatiert, mit Unterschrift. Vermutlich fehlt das erste Blatt des Briefes.

Datierung nach BGA.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Leo Liepmannssohn in Berlin (Versteigerung 63, "Autographen von Musikern, Schriftstellern, Gelehrten, bildenden Künstlern, Schauspielern, historischen Persönlichkeiten und Naturforschern", 9.12.1932, Los 23), Catharina Franziska ("Kathinka") Rautenstrauch (Enkelin von Ries) in Eitelsbach bei Trier (Deiters in Vierteljahresschrift für Musikwissenschaft 4 [1888], S. 84f.)

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven gibt seiner Hoffnung Ausdruck, Ries könne die Messe op. 123 einem Londoner Verleger verkaufen, da er dringend das Honorar benötige. (In den Jahren 1822/23 kam Beethoven in große Finanznöte, weshalb er allerorten versuchte, die Missa solemnis möglichst gewinnbringend zu verkaufen und dabei nicht davor zurückscheute, unterschiedliche Verleger gegeneinander auszuspielen.) Beethoven klagt, dass selbst die Rente des Erzherzogs immer geringer ausfalle. Für seine schon seit 1817 geplante und immer wieder aufgeschobene Reise nach London erwartet Beethoven von Ries Reisepläne.

Er verspricht Ries, ihm die neue Sinfonie (op. 125) zu widmen. Ries hatte ihm schon einige Jahre zuvor seine zweite Sinfonie gewidmet und hoffte seinerseits, von Beethoven ein Werk zugeeignet zu bekommen. Eine solche Widmung kam jedoch trotz aller Versprechungen nicht zustande. Die neunte Sinfonie widmete Beethoven dem Preußenkönig Friedrich Wilhelm III.

Beethoven erwähnt noch einen beigefügten Brief für Caspar Bauer, der an den englischen König weiterzuleiten sei. Es geht darum, für die damals dem Prinzregenten gewidmete "Schlacht bei Vittoria" op. 91 noch eine Zuwendung "wenigstens ein schlachtmeßer oder eine Schildkröte" zu erhalten. (J.R.)

Nachweis: BGA 1641. – KK 1073. – And. 1175. – Unger Br 201. – SBH 350. – Hill Nr. 100


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