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Ludwig van Beethoven, Brief an Breitkopf & Härtel in Leipzig, Wien, 15. Oktober 1810, Autograph

HCB Br 92, HCB Br 91

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Breitkopf & Härtel / 1810.10.15]
Brief an Breitkopf & Härtel in Leipzig, Wien, 15. Oktober 1810. – Autograph
Wien, 15.10.1810. – 2 Doppelblätter, 2 Einzelblätter, 11 Seiten Brieftext, Bl. 6v nur Empfängervermerk. – Tinte ; 22,6 x 18,6 cm, Nachschrift ca. 15,7 x 18,5 cm. – Dt.

Eigenhändige Datierung: "Vien am 15ten Herbstmonath 1810"; Bl. 1r von fremder Hand mit Bleistift: "15 October"; links quer: "- 15. October 1810"; Bl. 6v Empfängervermerk mit Bleistift: "1810 / 11 Sept [daneben:] L v Beethoven"

Textanfang: "Hier was den Anstand wegen dem Quartet betrift, sie sehn, daß es bloß die Kleinigkeit ist"

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift (HCB Br 92), eigenhändig datiert. Die dazu gehörende Nachschrift (HCB Br 91) ist ebenfalls eigenhändig datiert und unterschrieben. Bisher wurde die Nachschrift als eigenständiger Brief betrachtet und mit dem Datum 11. September bzw. 11. Oktober versehen. Das Datum der Nachschrift ist verfleckt und daher leicht zu verlesen. Die Bezeichnung "Herbstmonath" verwendete Beethoven abweichend vom normalen Sprachgebrauch für den Monat Oktober statt September. Papier und Faltung der Briefteile stimmen überein, vgl. dazu BGA.

Beiliegend moderne Umschlagmappen.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Breitkopf & Härtel in Leipzig

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven schreibt seinem Verleger in Leipzig, um diverse Korrekturen seiner letzten Werke zu besprechen. Er erklärt seine Änderungswünsche beim Quartett op. 74, um Unklarheiten zu vermeiden. Zum Flohlied op. 75,3 verlangt er, der Text möge vollständig ausgeschrieben werden und bittet um ein Korrekturexemplar.

Er weist darauf hin, auch in der Breitkopf und Härtel-Ausgabe von Haydn-Liedern seien extrem viele Fehler. Auch erinnert er an die zwei überflüssigen Takte in der Ausgabe seiner 5. Sinfonie op. 67. Beethoven betont, er sei überzeugt, der Verlag unternähme alles, um fehlerfrei zu arbeiten, dennoch hielte er eine eigene Kontrolle für sicherer - "es ist auch unangenehm für den autor sein Werk nicht korrekt zu wissen".

Bezüglich Egmont op. 84 ordnet er an, das letzte Stück solle mit "SiegesSimphonie" überschrieben werden (diese Korrektur ist in der überprüften Abschrift, die der Verlag besaß und die sich jetzt im Besitz des Beethoven-Hauses befindet - NE 64 - an der entsprechenden Stelle von fremder Hand vermerkt). Auch bittet Beethoven, diese Partitur nach dem Stich an Goethe in Weimar zu übersenden, da eine weitere Abschrift in Ermangelung eines guten Kopisten zu zeitaufwendig sei.

Beethoven legt Titel und Widmungsträger für die Variationen op. 76 fest. Des Weiteren kündigt er die Orgelstimme zur Messe op. 86 an, sowie auch die fehlenden Posaunenstimmen zum Oratorium op. 85. Beethoven wünscht, die Messe zusätzlich mit deutschem Text unterlegt zu sehen (tatsächlich enthält die Originalausgabe der Messe neben dem lateinischen auch einen deutschen Text). Weitere Widmungsträger unterschiedlicher Werke werden wie folgt bestimmt: Die Oper (op. 72) solle Stephan von Breuning gewidmet werden. Op. 86 ist Nikolaus Zmeskall zugedacht, die Lieder op. 75 der Gräfin Kinsky.

Beethoven bittet um eine neue Herausgabe der Lieder WoO 136 und WoO 137 (beide waren bereits im Frühjahr des gleichen Jahres erschienen). Er dankt für die 50 Dukaten Honorar und verspricht, die letzte Lieferung Kompositionen (opp. 81a, 82 und 83) mit der nächsten Post zu schicken. Damit sei das restliche Honorar fällig. Statt Musikalien im Wert von 80 Talern zu kaufen, wünscht Beethoven, 30 Taler in Konventionsmünze ausgezahlt zu bekommen und nur Partituren im Wert von 50 Talern zu nehmen (der Verlag hatte ihm angeboten, statt mit Geld mit Musikalien, also quasi in Naturalien zu zahlen). Er bittet um Exemplare der Leipziger Allgemeinen musikalischen Zeitung, außerdem um alle Werke von Carl Philipp Emanuel Bach sowie die h-Moll Messe und eine Abschrift des Wohltemperierten Klaviers Johann Sebastian Bachs.

Wenn alle seine Wünsche erfüllt seien, werde er den Schein über das Eigentumsrecht unterschreiben. Die Frage einer Gesamtausgabe betreffend erbittet er sich noch Bedenkzeit.

In einer Nachschrift auf einem separaten Blatt betont Beethoven, es sei eine Lüge, dass Reissig, der Textdichter von WoO 137, die Komposition von Beethoven abgekauft und damit das Eigentumsrecht erworben habe. Beethoven unterstreicht, er habe sie aus Gefälligkeit komponiert und erklärt Breitkopf und Härtel als einzigen Eigentümer der Gesänge, die auf Texte von Reissig geschrieben wurden (WoO 137, op. 75,5 und 6). (J.R.)

Nachweis: BGA 474. – KK 257. – KK 260. – And. 279. – And. 281. – SBH 122. – SBH 123. – Unger Br 91. – Unger Br 92

Scan 2483: Go to the Digital Archive

Ludwig van Beethoven, Brief an Peter Joseph Simrock in Bonn, Wien, 15. Februar 1817, Autograph

HCB Br 224

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Simrock, Peter Joseph / 1817.02.15]
Brief an Peter Joseph Simrock in Bonn, Wien, 15. Februar 1817. – Autograph
Wien, 15.02.1817. – 1 Doppelblatt, 3 Seiten Brieftext, 1 Adressenseite. – Tinte ; 23,4 x 19,6 cm. – Dt.

Adresse: "An / Seine Wohlgebohrn / Hr. Simrock / in / Bonn / (am Niederrhein / bey Kölln.)"; Poststempel, Postvermerke; Siegel Beethovens; Adresse Beethovens von fremder Hand: "Hr v Bethofen Seiller / Stadt 1056"; Datierung: "Vien / am 15-ten Februar / 1817"

Textanfang: "In kurzer Zeit mein liebes Simrökchen werde ich ihnen alles einschicken, was Sie verlangt"

Eigenhändiger Brief, eigenhändig datiert, mit Unterschrift.

Durch Öffnen des Siegels Fehlstelle auf Bl. 2, ausgebessert, mit Textverlust.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Hans Simrock in Berlin (SBH)

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven kündigt seinem Verleger in Bonn an, bald die versprochenen Werke zu schicken und nennt die Opus-Zahl 101 (vermutlich hatte Simrock nach der letzten vergebenen Nummer gefragt, da die Herausgabe der Cellosonaten op. 102 unmittelbar bevorstand).

Beethoven klagt, er habe Simrocks Brief vom 23.10. nie erhalten, ebenso wie einige andere Briefe, die ihn nie erreicht hätten. Er berichtet von seinem Entzündungskatarrh, von dessen Folgen er immer noch nicht ganz geheilt sei.

Außerdem bittet Beethoven Simrock um einen Vorschlag zur Herausgabe seiner sämtlichen Werke. Eine Gesamtausgabe zu Lebzeiten lag Beethoven sehr am Herzen und er propagierte sie bei mehreren Verlegern. Simrock gegenüber begründet er das Projekt: "Es wäre ein in mancher Hinsicht erklekliches Unternehmen, da so viele Fehlervolle Ausgaben meiner Werke in der welt herum spazieren".

Er lässt Nikolaus Simrock grüßen und schließt den Brief mit einem der schalen Wortspiele, um die er nie verlegen war: "u. beym verlegen werden sie nie verlegen". (J.R.)

Nachweis: BGA 1084. – KK 711. – And. 759. – Unger Br 224. – SBH 396

Scan 2559: Go to the Digital Archive

Ludwig van Beethoven, Brief an Peter Joseph Simrock in Bonn, Wien, 10. Februar 1820, Abschrift

HCB Br 324

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Simrock, Peter Joseph / 1820.02.10 / Abschrift]
Brief an Peter Joseph Simrock in Bonn, Wien, 10. Februar 1820. – Abschrift
Wien, 10.02.1820; 06.1876. – 1 Doppelblatt, 4 beschriebene Seiten. – Tinte ; 22,5 x 14,5 cm. – Dt.

Bl. 2v unten Vermerk von Fritz Simrock: "Vorstehendes ist d. Copie eines Briefes von Beethoven / den ich im Juni dieses Jahres an Brahms schenkte / der denselben eigenhändig copirte. Berlin 25/9. 76. / F. Simrock"; Darüber mit Bleistift: "Original im / Besitz des Herrn / [schwer lesbarer Name, evt: Thel. Elkan] / hier"; Bl. 1r oben mit Bleistift: "Brahms!"

Textanfang: "Sehr beschäftigt kann ich jetzt erst ihr letztes Schreiben"

Abschrift des Briefes von der Hand Johannes Brahms', mit Datum und Unterschrift. Der Verbleib des Originals ist nicht bekannt.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Johannes Brahms in Wien

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven verhandelt mit dem Bonner Verleger(sohn) Peter Joseph Simrock und bittet diesen um Auskunft bezüglich einer Gesamtausgabe seiner Werke (ein Plan, den Beethoven bis an sein Lebensende bei mehreren Verlegern verfolgte). Er hatte bereits bei Simrock angefragt, aber noch keine Antwort erhalten.

Auf Simrocks Frage nach neuen Komposition bietet Beethoven ihm für 60 Golddukaten die Schottischen Lieder op. 108 an, die er für Thomson in Edinburgh komponiert hatte. Simrock könne eine Ausgabe mit deutschem und englischem Text machen. Für 70 Dukaten in Gold könne Simrock acht variierte Volksliedthemen (die Nrn. 1, 2, 3, 4, 5, 8, 9 und 10 aus op. 107) erwerben. Auch die Missa solemnis op. 123 trägt er dem Verleger an und verlangt dafür die Summe von 125 Louis d'or (Beethoven verschweigt selbstverständlich, dass er von der Messe zu diesem Zeitpunkt lediglich Kyrie und Gloria abgeschlossen hatte).

Verärgert berichtet er von dem missglückten Versuch, seinen Neffen Karl nach Landshut ins Internat zu geben - auf Intervention der Mutter seines Neffen (die dessen Verbringung ins Ausland verständlicherweise verhindern wollte) wurde ihm die Ausreisegenehmigung versagt. Beethoven reagiert mit Unverständnis auf diesen amtlichen Bescheid: "in diesem Stücke haben die Chinesen u. Japanesen noch einen Vorzug vor unserer Kultur, wenn sie niemanden außer Landes laßen, da wenigstens eine andere Religion, andere Sprache andere Sitten für Sie anstößig gefunden werden können, was soll man aber Sagen, wenn man so zu sagen aus einer Provinz in die andere nicht darf, wo Religion etc alles eben so höchsten vielleicht beßer ist?!!!"

Beethoven ersucht schließlich Simrock um baldige Antwort auf seine Angebote, da seine finanzielle Lage nicht besonders rosig sei: Der Erzherzog und jetzige Erzbischof habe "noch nicht Geld genug, seinem ersten Kapellmeister gehörig das Seinige zukommen zu laßen" und er selbst habe zudem nicht viel gearbeitet ("mein PflugFeld Brach habe liegen laßen"). (J.R.)

Nachweis: Unger Br 324. – BGA 1365

Scan 2484: Go to the Digital Archive

Ludwig van Beethoven, Brief an Peter Joseph Simrock in Bonn, Wien, 9. März 1820, Autograph

HCB Br 225

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Simrock, Peter Joseph / 1820.03.09]
Brief an Peter Joseph Simrock in Bonn, Wien, 9. März 1820. – Autograph
Wien, 09.03.1820. – 1 Blatt, 2 beschriebene Seiten. – Tinte ; 12,2 x 19,5 cm. – Dt.

Adresse: "An Seine / Wohlgebohrn / Hr. Simrock"; Datierung: "Vien am 9ten / März 1820"

Textanfang: "Sie schickten mir durch jemanden einen Brief, Worin sie mir versprachen"

Eigenhändiger Brief, eigenhändig datiert, mit Unterschrift.

Durch Öffnen des Siegels Fehlstelle links oben, mit Textverlust.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Hans Simrock in Berlin (SBH)

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven bezieht sich auf einen seiner Meinung nach verloren gegangenen Brief an Simrock (in Abschrift erhalten, HCB Br 324) und skizziert kurz dessen Inhalt: Er bietet Variationen aus op. 107 und die Schottischen Lieder op. 108 für 70 bzw. 50 Dukaten in Gold an, sowie die Messe op. 123 für 125 Louisdor. Auch erwartet er noch einen Vorschlag für die Gesamtausgabe seiner Werke. Er bittet Simrock, die Antwort nach Frankfurt (vermutlich an Antonie und Franz Brentano, mit denen Beethoven befreundet war und die häufig als Übermittler fungierten) zu schicken, da die Briefpost derzeit sehr unsicher sei. (J.R.)

Nachweis: BGA 1370. – KK 958. – And. 1011. – Unger Br 225. – SBH 397

Scan 2485: Go to the Digital Archive

Ludwig van Beethoven, Brief an Nikolaus und Peter Joseph Simrock in Bonn, Wien, 14. März 1820, Autograph

HCB Br 226

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Simrock, Nikolaus / 1820.03.14]
Brief an Nikolaus und Peter Joseph Simrock in Bonn, Wien, 14. März 1820. – Autograph
Wien, 14.03.1820. – 1 Doppelblatt, 4 beschriebene Seiten. – Tinte ; 23,3 x 19,5 cm. – Dt.

Datierung: "Vien / am 14ten März."; Bl. 1r oben links von fremder Hand: "236"

Textanfang: "Ich erhielt gestern ihr schreiben, u. beantworte es heute - die 8 themata mit Variationen wie auch die Schottischen Lieder"

Eigenhändiger Brief, eigenhändig datiert, mit Unterschrift.

Jahreszahl ergänzt nach BGA.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Hans Simrock in Berlin (SBH)

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven schlägt seinem Verleger Simrock in Bonn ein Copyright-Modell für die angebotenen Werke vor: Simrock könne die Variationen aus op. 107 und die Schottischen Lieder op. 108 für das europäische Festland zum Eigentum erhalten, nicht jedoch für die britischen Inseln, da dort schon Thomson die Rechte halte. Damit keinem der Verleger ein Nachteil durch die parallelen Ausgaben entstehe, werde vor der Veröffentlichung das Erscheinungsdatum festgelegt. Beethoven schildert seine guten Erfahrungen mit dem System und nennt Steiner und Artaria als Referenz. Beide Verleger hätten nach diesem Prinzip mit ihm zusammengearbeitet.

Er bestätigt das zugesagte Honorar von 130 Dukaten und bittet, es an Brentano zu überweisen. Die Abschriften der Werke würden dann im Gegenzug ebenfalls mit Brentanos Hilfe nach Bonn gelangen. Beethoven bittet um zügige Antwort, ob Simrock mit dem dargestellten Zeitplan für die Veröffentlichung einverstanden sei. Bezüglich des Plans für die Herausgabe seiner sämtlichen Werke und des Honorars für die Missa solemnis (Simrock hatte weniger geboten als Beethoven gefordert hatte) werde er sich in Kürze äußern. (J.R.)

Nachweis: BGA 1371. – KK 959. – And. 1012. – SBH 398. – Unger Br 226

Scan 2489: Go to the Digital Archive

Ludwig van Beethoven, Brief an Nikolaus Simrock in Bonn, Wien, 23. Juli 1820

HCB Br 230

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Simrock, Nikolaus / 1820.07.23]
Brief an Nikolaus Simrock in Bonn, Wien, 23. Juli 1820
Wien, 23.07.1820. – 1 Blatt, 2 beschriebene Seiten. – Tinte ; 24,5 x 20,9 cm. – Dt.

Datierung: "Wien den 23 July 1820"; Bl. 1r oben links von fremder Hand: "643"

Textanfang: "Ich hatte das Vergnügen Ihr liebes Schreiben vom 10 ds. zu erhalten Was Sie mir darin wegen der Herausgabe der variationen"

Brief von der Hand Franz Olivas, datiert, von Beethoven eigenhändig unterschrieben.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Hans Simrock in Berlin (SBH)

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven bestätigt seinem Verleger in Bonn, sein Honorar (für op. 107) von Brentano richtig erhalten zu haben und erklärt die komplizierten Umrechnungskurse der gängigen Währungen (offenbar, um seine Preisvorstellungen darzulegen). Er wünscht erneut, das Honorar für die Messe (op. 123) angewiesen zu bekommen und verspricht, sie noch im Sommer zu liefern.

Beethoven kündigt auch die Eigentumsbestätigung für die Variationen (op. 107) und deren Opus-Zahl an (die Werknummer hat er offenbar nicht geliefert, denn auf der Originalausgabe blieb sie offen). Zuletzt geht er auf das Projekt seiner Gesamtausgabe ein. Er werde sich demnächst genauer dazu äußern, denn "der Gegenstand verlangt einige reife Überlegung". (J.R.)

Nachweis: BGA 1400. – KK 978. – And. 1026. – Unger Br 230. – SBH 402

Scan 2490: Go to the Digital Archive

Ludwig van Beethoven, Brief an Nikolaus Simrock in Bonn, Wien, 5. August 1820, Autograph

HCB Br 231

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Simrock, Nikolaus / 1820.08.05]
Brief an Nikolaus Simrock in Bonn, Wien, 5. August 1820. – Autograph
Wien, 05.08.1820. – 1 Doppelblatt, 3 Seiten Bieftext, 1 Adressenseite. – Tinte ; 25,7 x 20,5 cm. – Dt.

Adresse von der Hand Olivas: "Wien / An Herrn / Herrn N. Simrock / Kunsthändler / in / Bonn. / am Nieder Rhein."; Poststempel, Postvermerke; Eigenhändige Datierung: "Vien am 5-ten aug / 1820"; Bl. 1r oben links von fremder Hand: "686"

Textanfang: "Ich komme so eben vom Lande herein, u. beantworte ihr leztes Schreiben, sehr beschäftigt, mein gnädigster Herr Cardinal ist auch hier"

Eigenhändiger Brief, eigenhändig datiert, mit Unterschrift. Adresse von der Hand Olivas. Anrede: "Mein lieber Alt Papa!"

Durch Öffnen des Siegels Fehlstelle auf Bl. 2, mit Textverlust.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Hans Simrock in Berlin (SBH)

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven beantwortet ein Schreiben seines Verlegers Simrock und berichtet zunächst, wie beschäftigt er sei, besonders durch Erzherzog Rudolph. Er bestätigt die Opus-Zahl für op. 107 und verspricht, die Eigentumsbestätigung zusammen mit der Messe (op. 123) nach Frankfurt zu Brentano zu schicken (die Missa solemnis verspricht Beethoven zwar schon 1820, beendet sie jedoch erst Ende 1822/Anfang 1823, weshalb Simrock bis dahin längst die Verhandlungen abgebrochen hatte; ob er den Eigentumsschein für op. 107 erhielt, ist aus diesem Grund nicht ganz sicher).

Bezüglich einer Gesamtausgabe schreibt Beethoven, er habe vor, zu jeder Gattung ein neues Werk zu schreiben. Er dankt für das Angebot an Partituren für Karl, um das er gebeten hatte. Zuletzt äußert er die Hoffnung, "Vieleicht künftiges Jahr meinen vaterländischen Boden betreten zu können, u. die Gräber meiner Eltern zu besuchen". (J.R.)

Nachweis: BGA 1403. – KK 980. – And. 1028. – Unger Br 231. – SBH 403

Scan 2491: Go to the Digital Archive

Ludwig van Beethoven, Brief an Nikolaus Simrock in Bonn, Wien, 30. August 1820

HCB Br 232

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Simrock, Nikolaus / 1820.08.30]
Brief an Nikolaus Simrock in Bonn, Wien, 30. August 1820
Wien, 30.08.1820. – 1 Blatt, 2 beschriebene Seiten. – Tinte ; 26,1 x 20,3 cm. – Dt.

Datierung von der Hand Olivas: "Wien den 30 Aug: 1820"

Textanfang: "Ich beantworte Ihren werthen Brief vom 12. ds. Mts."

Brieftext von der Hand Franz Olivas, datiert. Lediglich die Schlußformel und Unterschrift sind eigenhändig von Beethoven. Unter der Unterschrift Ausrechnungen von fremder Hand.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Hans Simrock in Berlin (SBH)

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven schreibt seinem Verleger Simrock in Bonn bezüglich der Messe op. 123. Er akzeptiert dessen Angebot von 100 Louis d'Ors, legt aber den Wechselkurs (bzw. den Münzfuß) fest, um keinen Verlust zu haben. Er bittet, das Geld bei Brentano in Frankfurt zu hinterlegen, über den das Manuskript dann an Simrock geschickt werde. Simrock zögerte noch, die Messe überhaupt zu kaufen. Sein Argument: bei dem hohen Anteil von Protestanten könne man eine katholische Messe nicht gut verkaufen. Beethoven schlägt ihm daher vor, einen deutschen Text zu unterlegen, damit das Werk wie ein Oratorium auch im Konzertsaal aufgeführt werden könne. Schon bei seiner C-Dur-Messe sei der Verlag Breitkopf & Härtel so verfahren, die Ausgabe verkaufe sich gut und die Messe werde häufig aufgeführt, "sowohl in Leipzig als in allen andren protestantischen Städten". Falls Simrock eine solche Übersetzung wünsche, werde er sie umgehend in Auftrag geben und auch die Komposition dem neuen Text anpassen (das wäre einfach gewesen, denn zum Zeitpunkt des Briefes existierten von dem Werk nur Skizzen).

Beethoven verspricht zum wiederholten Mal, in einem nächsten Schreiben Bezug auf die gewünschte Gesamtausgabe seiner Werke bei Simrock zu nehmen. (J.R.)

Nachweis: BGA 1407. – KK 981. – And. 1029. – Unger Br 232. – SBH 404

Scan 2492: Go to the Digital Archive

Ludwig van Beethoven, Brief an Nikolaus Simrock in Bonn, Wien, 28. November 1820, Autograph

HCB Br 233

Sammlung H. C. Bodmer

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Simrock, Nikolaus / 1820.11.28]
Brief an Nikolaus Simrock in Bonn, Wien, 28. November 1820. – Autograph
Wien, 28.11.1820. – 1 Blatt, 2 beschriebene Seiten. – Tinte ; 23,2 x 19,5 cm. – Dt.

Datierung: "Vien am / 28ten Novemb. / 1820"

Textanfang: "Ihren lezten Brief empfieng ich auf'm Lande"

Eigenhändiger Brief, eigenhändig datiert, mit Unterschrift.

Provenienz: Hans Conrad Bodmer in Zürich, Hans Simrock in Berlin (SBH)

Zugang: 1956, Vermächtnis Hans Conrad Bodmer

Beethoven schreibt seinem Verleger Simrock bezüglich der Messe op. 123. Es geht abermals um das Honorar. Beethoven akzeptiert Simrocks Angebot über 100 Pistolen statt 100 Louis d'Ors, obwohl er dadurch einen Wertverlust hinnehmen muss. Er verspricht, die Messe umgehend nach Frankfurt an Brentano zu übersenden, der sie dann nach Bonn weiterleite. Beethoven fügt hinzu, die Übersetzung des Messtextes koste ihn zusätzlich Geld. Er hofft, wenigstens diese Summe von Simrock erstattet zu bekommen. Erneut erwähnt Beethoven die Gesamtausgabe seiner Werke, die ihm sehr am Herzen liegt. Beethoven schließt den Brief mit herzlichen Grüßen an die Familie Wegeler.

Eingangs des Briefes beklagt sich Beethoven, er habe seinen sommerlichen Landaufenthalt nicht genießen können. Erzherzog Rudolph sei in Wien gewesen, weshalb er zu dessen Unterricht zwei bis drei Mal wöchentlich in die Stadt habe fahren müssen. Erst im Oktober habe er Zeit gefunden sich zu erholen. (J.R.)

Nachweis: BGA 1418. – KK 986. – And. 1037. – SBH 405. – Unger Br 233


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