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Ludwig van Beethoven, Notizen März-April 1826, Autograph

Beethoven, Ludwig van
[Dokumente / Notizen / 1826]
Notizen März-April 1826. – Autograph
11.03.1826-22.04.1826. – 1 Doppelblatt, 4 beschriebene Seiten. – Bleistift, Tinte (Zeile 1 und 2) ; 23,8 x 19,1 cm. – Dt.

Wasserzeichen: C & I HONIG

Kanzleipapier

Textanfang: "am 12ten März 6 Kerz gegeb"

Eigenhändige Notizen zum Haushalt und zu geschäftlichen Dingen. - Die Datierung erbibt sich aus dem Inhalt, vgl. BKh 10, Hefte 106-109).

Zur Deutung des "Unglücks" siehe Ladenburger, Genie und Alltag: Entgegen der Annahme von Frimmel ist mit dem "Unglück" höchstwahrscheinlich die Krankheit oder der Unfall einer Hausangestellten gemeint. Im damals verwendeten Konversationsheft (BKh 9, um S. 155) wird erwähnt, dass die Hausangestellte, die seit dem 12. März im Dienst war, erkrankt sei. Beethoven musste deswegen möglicherweise eine Woche ohne Personal auskommen. Außerdem erhielt er den Rat, Personal erst dann zu entlassen, wenn es wieder gesund sei, weil er sonst für alle Behandlungskosten aufkommen müsste.

Provenienz: J. A. Stargardt, Berlin (Auktion 5./6.4.2016, Katalog 703, Los 480); Fritz Hunziker, Bern; Karl Ernst Henrici in Berlin (Versteigerung CIV, "Autographen Musik . Theater . Bildende Kunst, Literatur und Wissenschaft, Historische Autographen", 14./15.5.1925, Los 8; Versteigerung CXV, "Autographen. Literatur . Wissenschaft . Musik . Theater . Bildende Kunst . Geschichte . Politik", 24./25.1.1927, Los 397a); Baronin Elise Diller, geb. Freiin von Offermann (ca. 1906, nach Frimmel); Gilhofer und Ranschburg, Wien (Versteigerung vom 21.-23.2. 1898, Nr. *39); August Artaria, Wien; Domenico Artaria, Wien; Beethovens Nachlass

Zugang: 04/2016, Kauf Stargardt, Berlin. – Erworben mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder, des Beauftragen der Bundesregierung für Kultur und Medien und der Gielen-Leyendecker-Stiftung

Beethovens tagebuchartige Notizen beziehen sich überwiegend auf von ihm erledigte finanzielle Angelegenheiten. Aufgezählt, angekreuzt und durchgestrichen wurden: die Einstellung und Entlassung von Dienstboten, die Übergabe von Kerzen, die Bezahlung des Kopisten Rampl für die Abschrift der 9. Sinfonie und die geschäftliche Korrespondenz mit Galitzin und Schlesinger (wegen der letzten Streichquartette). Zu den auf dem Notizzettel festgehaltenen Themen finden sich in Beethovens Konversationsheften der Zeit März/April 1826 (BKh 10, Hefte 106-109) weitere Details.

Text: S. 1 (Bild 1, rechts): "am 12ten [darunter wohl zuerst: 13] März 6 Kerz. gegeb. / am 11ten nach Petersburg an galizin / am 12ten März / die neue Haußhält. / eingetret. / 6 Krüge Selterwasser / im Keller. / bis [darunter zuerst: vom] 1ten März ein Monath / dann noch 16 Täge"

S. 2 (Bild 2, links): "am 17ten März / die Schwester / eingetret. / am 16ten März abends / 5 [zuerst: 6] Kerz geg / am 16ten der Kurir / nach Petersburg mit mein[em] / Brief an galizin! / am 21 März 5 Kerz. geg. / am 13ten april / die neue Haußhälter. / samt Küchenmädch. / eingetreten."

S. 3 (Bild 2, rechts): "Rampel 10 fl fl / C M. auf die / Sinfonie [überschrieben:] / bezahlt / vom. 23ten März / gründonnerstag / beyde Dienstboth. mit / 14 täg. entlaßen"

S. 4 (Bild 1, links): "16 kr: pr: Tag / Monathl. 8 fl: / Kommt hiezu, daß jährl. / 100 fl: gerechnet / werden, so werden noch / 20 Kr: drauf bezahlt. / am Mittwoch den 5=ten / Aprill das Unglück. / am 22ten April Schlesingers / Brief erhalt., u. auch / selben beantwortet." (F.G.)

Literatur: Ladenburger, Genie und Alltag, in: Arsprototo Heft 4, 2016, S. 38-41. - Frimmel, Ein loses Blatt von Beethovens Hand, in: Frimmel, Beethoven-Studien, Bd. 2, 1906, S. 135-141


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