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Ludwig van Beethoven, Brief an Adolph Martin Schlesinger in Berlin, Wien, 20. Februar 1822, Autograph

Beethoven, Ludwig van
[Briefe / Schlesinger, Adolph Martin / 1822.02.20]
Brief an Adolph Martin Schlesinger in Berlin, Wien, 20. Februar 1822. – Autograph
Wien, 20.02.1822. – 1 Doppelblatt, 3 Seiten Brieftext, 1 Adressenseite. – Tinte ; 24,5 x 20,8 cm. – Dt.

Eigenhändige Adresse: "An Seine Wohlgebohrn / Herrn A. M. Schlesinger / Berühmten Buchhändler u. / Musikalien verleger / in / Berlin"; Empfängervermerk: "Wien d 2 febr 1822 / L.v. Beethoven / beantw d 2 July 22"; Siegelrest; Datierung: "Vien / den 20ten Februar / 1822"

Textanfang: "Aüßerst beschäftigt war es mir unmöglich"

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, eigenhändig datiert. Die Datierung steht im Widerspruch zum Empfängervermerk Schlesingers.

Provenienz: J. A. Stargardt in Berlin (Auktion 18./19.3.1997, "Autographen aus allen Gebieten", Katalog 666, Los 822); Laurin, Guilloux, Buffetaud, Tailleur in Paris (Auktion 20.6.1977, "Autographes musicaux. Manuscrits et lettres de compositeurs", Los 8)

Zugang: 1997, Kauf Stargardt, Berlin. – Erworben mit Unterstützung der Gielen-Leyendecker-Stiftung und des Kultusministeriums des Landes Nordrhein-Westfalen

Beethoven bestätigt seinem Verleger Schlesinger in Berlin, die Stichvorlage der Sonate op. 111 vor einigen Tagen abgeschickt zu haben. Op. 110 sei sicherlich bereits eingetroffen. Beethoven bittet, die Überweisung seines Honorars nicht wieder über die Firma Tendler & Manstein abzuwickeln, da diese 2 % Provision einbehielten.

Auch bittet Beethoven, von der bereits abgeschickten Stichvorlage zu op. 111 auf gar keinen Fall Gebrauch des 2. Satzes zu machen, sondern diesen durch eine neue, mit dem nächsten Postwagen abgehende Abschrift zu ersetzen. Aus Versehen habe er seinem Kopisten eine falsche Vorlage gegeben, die jedoch zu fehlerhaft sei. Die ursprüngliche Abschrift solle vernichtet werden, sobald das Ersatz-Exemplar eingetroffen sei.

Sollte Schlesinger ein Musikalienpaket nach Bremen schicken, so möge er freundlicherweise ein Exemplar der Sonate op. 109 als Geschenk für Wilhelm Christian Müller in Bremen beilegen und diesem überreichen lassen.

Außerdem geht Beethoven auf Schlesingers Angebot bezüglich eines Klavierauszug der Messe op. 123 ein. Das gebotene Honorar akzeptiert er, über die Kopiaturkosten müsse man jedoch noch weiter verhandeln. Beethoven ist besorgt, auf den hohen Spesen sitzen zu bleiben. Für die Honorarüberweisung schlägt er das Handelshaus Herz vor.

Abschließend lässt Beethoven Schlesingers Sohn Maurice grüßen und dankt nochmals für den Kalbsbraten, den dieser ihm bei einem Besuch in Wien als Überraschung zugeschickt hatte. (J.R.)

Nachweis: BGA 1458. – BBS 1


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